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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Dinge ganz anders, als Marthe Pryde es erwartet hatte. Statt aus den Heimatwelten verjagt zu werden, löschten die Einheiten der Inneren Sphäre auf Diana jede Spur der Nebelparder aus. Die Vernichtung eines ganzen Clans war ein unsagbarer Akt, der sich erst ein einziges Mal in der Geschichte der Clans ereignet hatte. Daß er sich jetzt von der Hand eines Feindes wiederholen sollte, den die Clans als minderwertig betrachteten, war unerhört.
    Dann war Victor Steiner-Davion mit einer Herausforderung an alle Clans nach Strana Metschty gekommen: einem Widerspruchstest, der ein für allemal die Rechtmäßigkeit der Invasion klären sollte. Als die Geisterbären ihre Teilnahme ablehnten, hatten die Kreuzritter die Herausforderung angenommen, während die Novakatzen zum Feind übergelaufen waren. Jeder der acht Clans sollte einen eigenen Test ablegen.
    Die Kämpfe fanden in den Bergen, auf den Ebenen und in den Tälern Strana Metschtys statt und dauerten nur einen Tag. Auf dem Zhaloba Mons zerschmetterten Marthe und die Falken ihre ComStarGegner, ein Sieg der dadurch noch süßer wurde, daß sie ihn als Vergeltung für Tukayyid acht Jahre zuvor betrachteten. Wenn noch irgend jemand daran zweifelte, ob die Falken ihre alte Stärke wiedererlangt hatten, so war der Kampf um Zhaloba Mons eine klare Antwort.
    Als einziger anderer Clan konnten die Sternennattern ihren Test gewinnen, während die Wölfe gegen die kaum bekannten St. Ives-Lanciers ein Unentschieden erzielten. Die Innere Sphäre siegte in allen anderen Tests, ein Gesamtergebnis von fünf Siegen in acht Kämpfen. Das Undenkbare war geschehen. Die Kreuzritter waren besiegt, auf dem Boden Strana Metschtys, ein Ergebnis, das um nichts weniger schockierend war als die Vernichtung der Nebelparder und ihrer Heimatwelt.
    Die Clans waren geschockt, und Marthe staunte immer noch über die Geschwindigkeit, mit der sich ihr ganzes Universum verändert hatte. Es gab keinen ilKhan mehr, die Bewahrer kontrollierten das Große Konklave, und die Invasion der Inneren Sphäre hatte ein jähes und beschämendes Ende gefunden.
    Die Parder existierten nicht mehr, die Geisterbären waren in die Innere Sphäre umgezogen und die Novakatzen übergelaufen. Beinahe sofort brachen erbitterte Kämpfe über Ansprüche auf Besitztümer und Welten aller drei Clans aus. Überall auf den Heimatwelten tobten Besitztests, und jeder von ihnen löste eine neue Serie von Widerspruchstests aus. Die Clans standen wieder im Krieg gegeneinander, und es sah so aus, als würde es eine ganze Weile so bleiben.
    Die Falken steckten mittendrin. Als bekannt wurde, daß die Geisterbären planten, Tokasha den Diamanthaien zu schenken, griff Marthe sofort an, ebenso wie die Goliathskorpione. Die Diamanthaie zogen sich zurück, aber das hinderte die Höllenrösser nicht daran, sich ebenfalls einzumischen. Auf anderen Welten kämpften die Falken ebenfalls: auf Eden gegen die Wölfe, und auf Barcella gegen die Diamanthaie und die Gletscherteufel.
    Die Lage war chaotisch und blutig, und Marthe war begeistert. Sie hatte zu lange Monate im Großen Konklave herumgesessen. Heute jedoch war sie seltsam nachdenklich. Vielleicht war es das Wetter. Der Himmel war bedeckt, aber trotzdem war es unangenehm warm. In der schwülen Hitze schien die stumpfgraue Farbe der Bürowände flüssig zu werden. Obwohl sich auf dem Schreibtisch die Disketten und dringenden Ausdrucke stapelten, die nach einer Entscheidung verlangten, lehnte Marthe sich zurück und ließ ihre Gedanken schweifen.
    Eigentlich kümmerte sie sich nicht um Vergangenes, aber sie konnte den Anblick Victor SteinerDavions nicht vergessen, als er zwei Tage nach den Kämpfen auf Strana Metschty ins Große Konklave geschlendert war. Er hatte ein paar pompöse Phrasen darüber abgelassen, daß ihre beiden Völker einander kennenlernen sollten, und dann die Frechheit besessen zu erklären, die Clans wären als Mitglieder in seinem lächerlichen neuen Sternenbund willkommen. Glaubten die Fürsten der Inneren Sphäre tatsächlich, sie könnten die Gezeiten der Geschichte ändern, indem sie ein paar neue Allianzen schlossen und sich auf die Rednerkünste eines Victor Davion beriefen? Nur die Nachfahren des großen Kerensky konnten den Sternenbund wiedererrichten.
    Vlad war augenblicklich aufgesprungen. Er hatte erklärt, durch die Enthaltung der Wölfe bei der Abstimmung wären sie nicht an den Widerspruchstest gebunden. Dann hatte er die anderen Khane gewarnt, daß jede

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