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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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diesen ehrlosen Blutrechtssieg heraus. Das kann nicht hingenommen werden. Dieses Blutrecht, dem so viele Prydes große Ehre gebracht haben, darf keiner freigeborenen Kriegerin zugesprochen werden. Das muß verhindert werden, und eben dieses werde ich mit diesem Test tun.«
Die Herausforderung kam so unerwartet und unerhört, daß die in der Nähe stehenden Zuschauer verstummten. Die wenigen unter ihnen, die wußten, daß Ravill Pryde Diana offiziell vorgeschlagen hatte, waren noch verwirrter als alle anderen. Ein Raunen stieg auf und setzte sich schnell durch die ganze Menge fort. Manche der Zuschauer reagierten wütend auf Ravills Frechheit, andere jubelten über die Chance, daß er diese aufmüpfige Freigeborene töten oder ihr zumindest den jetzt entehrten Blutnamen wieder nehmen konnte.
Joanna trat auf Ravill zu, aber Hengst hielt sie mit festem Griff um ihren Arm zurück. Gleichzeitig flüsterte er ihr zu, still zu sein.
Diana antwortete ruhig: »Ich nehme deine Herausforderung an, Sterncolonel. Es wird mir ein Vergnügen sein, dich in einem Test zu besiegen.«
Ravill starrte sie an. Für einen kurzen Augenblick trat ein Flackern in seine Augen, das Joanna möglicherweise für Bewunderung hielt. Was bewunderte er da? fragte sie sich. Dianas fraglosen Trotz, so charakteristisch für Jadefalken-Krieger? Ihre knappe Antwort, die zur Unverblümtheit des Kriegerwesens paßte? Oder einfach nur die Tatsache, daß sie die Annahme seiner Herausforderung nicht mit nutzlosen, verschwendeten Beleidigungen ausgeschmückt hatte?
»Gut. Dies ist weder der Ort noch der Zeitpunkt für weitere Formalitäten. Wir kämpfen morgen beim Jadefalken-Hauptquartier, frapos?«
»Pos.«
»Deine Herausforderung wird warten müssen, Eidmeister«, unterbrach eine neue Stimme. Alles drehte sich zu Grelev um, dem MechKrieger, den die saKhanin Ravill Pryde zugeteilt hatte.
Ravill, der Grelev noch nie gemocht hatte, war außer sich vor Wut über diese Unterbrechung, und sein Gesicht lief puterrot an, als er zu dem arroganten jungen Krieger herumwirbelte. Der Umhang schleuderte eine Staubwolke auf, als er der Bewegung etwas langsamer folgte. »Wie kannst du es wagen, mir vorschreiben zu wollen, was ich...«
Grelev lächelte, als er ihn wieder unterbrach. »Auf Befehl der saKhanin habe ich dir mitzuteilen, daß du und alle anderen hohen Offiziere auf Ironhold zu einem Konklave im Jadefalken-Turm bestellt sind.«
»Worum geht es?« fragte Ravill wütend.
»Du wirst es erfahren, Sterncolonel.«
Ravill Pryde stürmte davon, immer Grelev nach, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Die Menge löste sich langsam auf, bis nur Joanna, Diana und Hengst allein und verwirrt in der Mitte des Flugfelds zurückblieben.
»Ich frage mich, was das zu bedeuten hat«, bemerkte Hengst.
»Ein Freigeborener wie du braucht sich darüber nicht den Kopf zu zerbrechen«, erklärte Joanna. »Komm mit, Diana. Ich kann dir helfen, Ravill Pryde zu besiegen. Ich habe es immerhin selbst schon einmal geschafft, nicht wahr?«
»Ich hätte auch gleich hier gegen ihn gekämpft«, murrte Diana.
»Und wärst als kürzeste Blutnamensträgerin der Geschichte geendet, Turmfalke.«
Sie verbrachten die nächsten Stunden damit zu debattieren, wie sie auf die unerwartete Herausforderung Ravill Prydes reagieren sollten. Aber die Überlegungen erwiesen sich als verschwendet. Am nächsten Tag erging ein Befehl, daß alle Herausforderungen, Tests und weiteren Blutnamenskämpfe von der saKhanin ausgesetzt worden waren, nachdem die Innere Sphäre in einem Überraschungsangriff die Nebelparder-Heimatwelt Diana überfallen hatte. Hengst war besonders schockiert, weil er erst kürzlich dort gewesen war. Viele seiner Gedanken drehten sich in diesen Stunden um Sentania Buhallin, die SolahmaKriegerin, mit der er sich dort angefreundet hatte, und um den Nebelparder-Galaxiscommander Russou Howell, der sein Gegner gewesen war.

25
    Elizabeth Hazen Medozentrum, Ironhold City, Ironhold
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
19. März 3060
    Für Peri war es eine jener Zeiten gewesen, in denen sich Wirklichkeit und Traum vermischten und sie eines nicht vom anderen unterscheiden konnte. Ihre Faustregel für diese Fälle war, alles als Traum abzutun, was ihr besonders wirklich erschien. Ein Teil davon war sogar ausgesprochen lustig. Nomad im Innern einer Nova, wie er die Kontrollen handhabte wie ein erfahrener Krieger, nur daß sein kleiner, runzliger Kopf im Innern des Neurohelms furchtbar lächerlich aussah. Diana, die

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