Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz
letztes Wort an ihre hohen Offiziere stehen. »So oder so werden wir diesen Krieg beenden.«
MORDACKER
Soldaten töten den Feind, weil sie wütend sind.
- Sun Tzu, Die Kunst des Krieges
Was die meisten Generäle zu vergessen scheinen, ist, daß dies für beide Seiten gilt.
- Sun-Tzu Liao, Tagebucheintrag für den 28. Juli 3059, Sian
28
Shi-Zhong-Xin-Park, Föhrental, Denbar Xin-Sheng-Kommunalität, Konföderation Capella
18. April 3061
Der Duft von Gras und frischer Erde vermischten sich in der warmen Brise, die über Föhrentals Zentralpark wehte, wo die Hustaing-Rabauken und zahlreiche Freiwillige aus der Stadtbevölkerung an den Schäden der Kämpfe im Februar arbeiteten. Ni Tehn Dho unterbrach seine Arbeit und wischte sich mit dem Ärmel den aus dem matten grauen Haar tropfenden Schweiß von der Stirn, während er sich mit der anderen Hand auf die Schaufel stützte. Die körperliche Arbeit unter warmer Sonne strengte sein altes Herz auf eine Weise an, wie es nicht einmal die Erregung eines BattleMech-Gefechts fertigbrachte. Trotzdem konnte er es sich nicht verkneifen, das neue Rangabzeichen eines Sang-shaos am Kragen seiner Gefechtsmontur zu betasten, bevor er weitermachte.
»Immer noch nicht richtig daran gewöhnt, Sangshao?« Sao-wei Hugh Feng warf seinem Kommandeur ein zögerndes Lächeln zu, eine bemerkenswerte Veränderung seiner üblichen mürrischen Miene. Anscheinend war auch Feng guter Laune. Dann stieß er die Schaufel in die Schubkarre mit Humus und warf eine neue Ladung auf die schwarzverbrannten Spuren eines schlecht gezielten PPK-Schusses.
Der frisch beförderte Ni Tehn Dho nickte abwesend. Mit dem Material und der Ausrüstung, die Haus Hiritsu seinem Bataillon beim Abflug hinterlassen hatten, sowie der verigraphischen Anweisung des Kanzlers, seine Einheit aufzustocken, hatte er ein kleines Team zurück nach Hustaing gesandt, um neue Rekruten anzuwerben. Auf Dhos Autorität und eine liberale Auslegung des Kanzlerbefehls hin hatten seine Leute darüber hinaus noch genug Panzer- und Infanterietruppen der Planetaren Miliz Hustaings requiriert, um ein volles Wach- und Hilfsbataillon auszuheben. Überraschenderweise hatte das Verwaltungs- und Finanzbüro des Capellanischen Heers die Aktion abgesegnet und sogar noch seine Beförderung und die Erlaubnis für den neuen Sang-shao durchgesetzt, Untergebene nach Bedarf zu befördern, um die Befehlsstruktur des Regiments aufzufüllen.
Aber seit wann machen sich Regimentskommandeure die Hände mit Aufgaben für einfache Soldaten schmutzig? fragte er sich. Seit der Xin Sheng, lautete die Antwort, und auch, weil Sang-shao Dho seiner Einheit noch etwas zu beweisen hatte.
Mit Ausnahme einer BattleMech-Kompanie und einer kleinen Zahl kombinierter Panzer/Wachtruppen-Lanzen, die durch Föhrental patrouillierten oder am Raumhafen die Landungsschiffe sicherten, waren alle Hustaing-Rabauken zum Arbeitseinsatz erschienen. Bis zu dieser Woche hatten die humanitären Anstrengungen Vorrang gehabt, und zwar erst unter der Ägide Kuan Yin Allard-Liaos, dann unter der des Kanzlers. Die Kämpfe in und um Föhrental waren effektiv vorüber, auch wenn unzufriedene Zivilisten immer noch genug Ärger machten, daß Dho eine MechLanze als Schutz gegen einen möglichen Angriff in den Park beordert hatte. Einheiten in Kompaniestärke reisten routinemäßig zu den anderen Städten Denbars, um die Besatzung durchzusetzen und alle sich widersetzenden Heimatmilizeinheiten unter Arrest zu stellen. Meldungen und vereinzelte vermißte Patrouillen deuteten auf die Möglichkeit eines wachsenden, organisierten Widerstands gegen die Rückkehr der Konföderation hin, und Sang-shao Dho würde sich darum kümmern müssen, aber nicht gerade heute.
Heute wollte er bei den neuen capellanischen Bürgern Denbars etwas guten Willen fördern.
Dho arbeitete speziell als Beispiel für sie Seite an Seite mit seinen Leuten. Es war eine Lektion darüber, daß ein Krieger eine Verantwortung für die Schäden trug, die er in der Ausübung seiner Pflichten anzurichten gezwungen war. Sie waren in den Morgenstunden mit Spitzhacken, Schaufeln und sonstigem Werkzeug angerückt das sie sich beim städtischen Gartenamt ausgeliehen hatten, um das verwüstete Gelände wiederherzurichten Ein Teil von ihnen arbeitete an den Bodenschäden, so wie der Sangshao. Andere räumten Schutt weg oder verarzteten beschädigte Bäume. Noch mehr standen im Seebekken, dessen Wasser durch die riesigen Risse
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