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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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dahinter zweifellos in ein Inferno verwandelte.
    Sang-shao Ni Tehn Dho kam langsam auf die Beine. Er blickte von dem zerstörten Appartment auf seinen toten Krieger und weiter zu der toten Zivilistin, die nur versucht hatte, auf ihre Art ein paar Kriegsfolgen zu heilen. Wir werden sie hier beisetzen, entschied er, zog das Uniformhemd aus und legte es über ihren Oberkörper. Sie werden beide hier beigesetzt, wo ihr Blut den Boden getränkt hat, und darüber wird ein Mahnmal entstehen. Er wußte nicht, ob es viel bewirken würde, wenn sie versuchten, den Krieg auf diese Weise persönlicher zu machen, aber Dho hoffte es zumindest.
Und hier und jetzt war es das Beste, das er für die beiden tun konnte.

29
Khingangebirge, Nashuar Herzogtum St. Ives, St. Ives-Pakt
     
24. April 3061
    Die Morgenschatten lagen über Nashuars Großem Khingangebirge, als Lance Sergeant Maurice Fitzgerald in den flachen Tälern des Vorgebirges, in dem eine Kompanie der 7. VerCom-RKG als Vorkehrung gegen feindliche Flankenbewegungen auf Streife geschickt worden war das Schlachtfeld fand. Er ließ den J. Edgar auf der Mitte der Lichtung ausgleiten, wo er keinerlei Deckung mehr hatte, und schaltete die Hubpropeller aus, die mit einem letzten Windstoß durch die Schürzen des Luftkissenpanzers zum Stillstand kamen. Dann packte er ein Sturmgewehr und ein Handfunkgerät, vergewisserte sich, daß die Batterien in Ordnung waren, und öffnete die Luke. Fitz wußte sehr gut, daß man ein Fahrzeug nicht auf einem ungesicherten Schlachtfeld verließ, aber er mußte hinaus und es sich selbst ansehen.
    Außerdem ist hier niemand mehr.
»Fitz, hast du sie nicht mehr alle?« Das war Lance Corporal Chi Kung in Schleicher Zwo, deren Stimme kaum mehr als ein schockiertes Flüstern war. »Knöpf dich wieder zu.«
Fitzgerald stand an der Vorderkante seines Panzers und sah sich um. Die Frühlingssonne wärmte ihn durch die gepolsterte Uniform. Soweit sein Blick reichte, bis zu Goldkiefernwäldern und Berghängen, sah er ein Trümmerfeld. Zerschossene Mechs und Panzer, die in kleinen Gruppen beisammenliegenden Leichen von Infanteristen. Gute zwanzig Meter von den nächsten Toten entfernt stieg ihm noch der durchdringende süßliche Gestank des Todes in die Nase. Viele Fahrzeuge waren nur noch ausgebrannte Wracks, und manche Mechs schienen so mitgenommen, daß in den Haufen verdrehter Metallschlacke nur noch wenige Einzelteile halbwegs erkennbar waren. Das fröhliche Zwitschern der Vögel wirkte angesichts dieser Verwüstung und Schlächterei besonders fehl am Platze.
Wir haben es schon erwartet. Zwei Tage ohne Kontakt. Fitzgerald rieb sich grob mit einer Hand den Nacken und versuchte, entspannter zu atmen. Aber es mit eigenen Augen zu sehen...
Die über Jahrhunderte der Nachfolgekriege gewachsenen Bergepraktiken der Inneren Sphäre machten Schlachtfelder wie dieses selten. Üblicherweise strömten Bergungsmannschaften der Siegerseite, wenn nicht sogar beider Seiten, auf das Gelände, noch bevor alle Feuer ausgebrannt waren. Sie sammelten die eigenen Gefallenen ein, beerdigten die der Gegenseite und suchten das Feld nach verwertbarer Ausrüstung ab. Von seiner Position aus konnte Fitz mindestens drei BattleMechs im Wert von Millionen C-Noten sehen, die nur ein fehlendes Bein oder ein zertrümmertes Gyroskop daran hinderte, aus eigener Kraft das Schlachtfeld zu verlassen. Haben sie bis zum letzten Mann gekämpft? Keine Gnade, keine Gefangenen?
Danach sah es zumindest aus. Fitzgerald suchte nach einer Bewegung. Er fand keine, außer dem Wind, der durch ein paar spärliche, aber hohe Gräser fuhr. Er nahm den Helm ab und lauschte nach Hilferufen oder dem Stöhnen von Verwundeten, doch er hörte nur den Wind in den Bäumen. Er warf den Helm zurück in die Panzerkabine und hob das Funkgerät an den Mund. »Schleicher Drei und Vier, das Gelände erkunden«, befahl er mit gepreßter Stimme. »Ich will eine genaue und getrennte Zählung der Fahrzeuge und Mechs. Soweit möglich inklusive Typ und Farben.« Von seiner Position aus konnte er auf mehreren BattleMechs die Insignien der Lyranischen Allianz erkennen, aber ihre rauchblaue Bemalung hatte sie ohnehin schon identifiziert. »Ich will sofort benachrichtigt werden, wenn ihr einen Überlebenden oder einen Konföderations-Mech findet.«
Warum ein capellanischer Mech für ihn irgendeine besondere Bedeutung haben sollte, abgesehen von der Bestätigung, daß Einheiten Haus Hiritsus dabei gewesen waren, als die Lyraner die

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