Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
nehmen lassen, diesen Vorteil auszunutzen. Wenn ich bis auf dreihundert Meter herankomme, stehen meine Kurzstreckenraketen gegen seine mittelschweren Laser. Damit bin ich im Vorteil.
    Er schaffte aber keine dreihundert Meter Abstand und feuerte statt dessen noch einmal beide Extremreichweitenlaser ab. Die Temperatur in der Kanzel schoß hoch, als der Fusionsreaktor unter dem konstanten Energiebedarf seinen Ausstoß erhöhte. Ein Laser traf, aber Nevarr gelang ebenfalls ein Treffer. Fitz' Schadensdiagramm zeigte, daß er inzwischen fast die gesamte Panzerung auf Torsomitte und linkem Arm verloren hatte. Andererseits hatten seine Treffer sich beinahe ins Innere der rechten Rumpfseite des Feuerfalke durchgegraben, und das machte Nevarr für Treffer in der wuchtigen Abschirmung seines XL-Reaktors verwundbar.
    Ich brauche noch fünfzig Meter. Fitzgerald wußte, daß er seinen Spielraum bis auf vierhundert Meter strecken konnte, bevor Danielle ihn zurückpfiff, und Nevarr abschießen zu können, war es wert. Die Lanze würde eine Sorge weniger haben, und Fitz einen bedeutenden Abschuß mehr. Er suchte die Sichtprojektion nach versteckten Gefahren ab, dann stieß er weiter vor.
    Aber unter der hohen Abwärme reagierte der Totschläger bereits schwerfälliger, und Fitz gelang es nicht, so schnell aufzuschließen, wie ihm lieb gewesen wäre. Nevarr setzte wieder die Sprungdüsen ein und hielt Fitz auf Distanz, während er dessen Mech eine weitere halbe Tonne Panzerung stahl, diesmal an den Beinen.
    Danielles Stimme drang aus den Helmlautsprechern, als Fitz gerade einen Laser abfeuerte. Die Entfernung nahm ihr die Emotion, aber nicht die Kraft. »Miliz Drei, du bist außerhalb des genehmigten Rahmens. Fitz!«
    Die rubinrote Lichtlanze erwischte den Feuerfalke voll in der Torsomitte, als er gerade wieder aufstieg. Nach einem taumelnden Flug landete Nevarrs Mech auf der anderen Seite einiger mächtiger Eichen und stürzte zu Boden. »Nevarr ist am Boden. Ich erledige ihn und kehre in die Formation zurück.«
    »Fitz, du kommst sofort zurück. Du bist zu weit entfernt, da hinten können wir dir keine Deckung geben.«
    Dreißig Sekunden. Ich brauche nur dreißig Sekunden. Er jagte den Totschläger mit fast sechzig Stundenkilometern weiter. Der Hitzestau war abgebaut, und er war entschlossen, Nevarr den Garaus zu machen. Aber unmittelbar bevor er in Reichweite seiner Blitz-Raketenlafetten kam, drehte der Feuerfalke sich am Boden herum, und auf der Sichtprojektion erschien ein zweiter Gegner, keine dreihundert Meter entfernt, im rechten Winkel zu seinem Kurs auf Nevarr. Eine Falle!
    Der Nachtfalke, mit fünfunddreißig Tonnen ein leichter Mech, aber trotzdem mit zwei schweren Lasern bewaffnet, feuerte fast zeitgleich mit Nevarr. Vier schillernde Strahlbahnen aus gebündelter - smaragdgrüner und türkisblauer - Lichtenergie erfaßten den Totschläger in einem gnadenlosen Kreuzfeuer und zerfetzten laut Computeranalyse die Panzerung über seinem Torso und am linken Mecharm. Einer von Nevarrs Lasern brach durch und traf Fitzgeralds Gyroskop. Fitz rang wild mit den Kontrollen, verlor den Kampf aber schließlich und mußte sich der Schwerkraft ergeben. Die Wirkung von fünfundvierzig Tonnen Metall, die krachend zu Boden gingen, war keine Simulation. Panzerplatten zerbarsten unter der Wucht des Aufpralls, und Fitz wurde hart in die Gurte und gegen die Pilotenliege geschleudert.
    Als er wieder klar denken konnte und seine Lage analysierte, war alles vorbei.
Nevarr und der Nachtfalke Pilot hatten seine am Boden liegende Maschine unter intensives simuliertes Dauerfeuer genommen. Ihm stand zwar noch Energie zur Verfügung, aber das Schadensdiagramm zeigte eine Reaktorkernschmelze durch kompletten Verlust der Abschirmung. Sein Totschläger war vollständig gelähmt, unfähig, sich zu bewegen oder auch nur eine Warnung an seine Lanzenkameraden abzugeben, deren besorgte Anfragen aus den Helmlautsprechern drangen. Auf der Sichtprojektion sah Fitz den Nachtfalke in den Rücken seiner Lanze abrükken, doch der Feuerfalke blieb nur dreißig Meter vor dem Ferritglas der Kanzelwände stehen.
Fitzgerald konnte Nevarr hoch über sich im Cockpit des Mechs nicht sehen, aber er fühlte, wie sein Ausbilder mit beinahe trauerndem Bedauern auf ihn herabsah. Nevarr hatte es ihm schon vorher klarzumachen versucht: Fitzgeralds größter Feind war er selbst. Heute hatte er dem jungen Kadetten ein Seil angeboten - und der hatte sich selbst das Henkerseil daraus

Weitere Kostenlose Bücher