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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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geknüpft. Damit das klar ist, hatte er gesagt:
    Sie werden es entweder erst auf meine Art herausfinden oder gar nicht. Der Feuerfalke drehte um und ging langsam davon, bis er aus dem Sichtfeld verschwunden war.
    Fitzgerald machte sich nicht die Mühe, den Rest des Gefechts auf der Sichtprojektion zu verfolgen. Er fuhr den Reaktor herunter und schaltete bis auf das Funkgerät alle Systeme ab. Dann saß er in der dunklen Kanzel und hörte zu, wie seine Lanzenkameraden einen simulierten Tod starben.

14
    Palast des Himmels, Zi-jin Cheng
(Verbotene Stadt), Sian
Kommunalität Sian, Konföderation Capella
9. November 3060 Sascha Wanli war wieder einmal zur Ordnung gerufen worden.
    Der Thronsaal schien eisig kalt, und Sascha war sich nicht sicher, ob dieser Eindruck von der tatsächlichen Temperatur des Saales herrührte oder von ihrer Nervosität. Sie traute es Sun-Tzu Liao ganz sicher zu, die Saaltemperatur zu senken, um ihr Unbehagen noch zu steigern. Wenigstens verbargen die Ärmel des maßgeschneiderten schwarzen Seidenanzugs die Gänsehaut auf ihren Armen. Während sie in respektvollem Abstand vor der Empore stand und darauf wartete, zur Kenntnis genommen zu werden, starrte sie auf den schmalen Streifen des blutroten Teppichläufers, das sich vom Fuß des Thrones zu dem in Bronze gefaßten Eingangsportal zog.
    Falls Sascha irgendwelche Zweifel an Sun-Tzus Laune gehabt hätte, waren ihr diese augenblicklich vergangen, sobald sie den Thronsaal betrat und sah, welcher Empfang sie erwartete. Oberst Zahn und Haus-Meister Rush glänzten durch Abwesenheit, obwohl in letzterem Fall kaum zu erwarten war, daß er vor Ablauf wenigstens einer weiteren Woche das Krankenhaus verlassen konnte. Zwei Soldaten der Todeskommandos, deren Muskelunterstützung sich wie geknotete Seile unter den schwarzen Uniformen abzeichnete, flankierten die Empore links und rechts, das Gesicht zur Mitte, so daß sie sowohl Wanli wie auch den Kanzler im Blick hatten. Das war ohne Zweifel ein Ausdruck der Stimmung Sun-Tzus. Er war bereit, sie als Chefin der Maskirovka abzulösen, und die Kommandosoldaten waren eine alles andere als versteckte Erinnerung daran, daß keiner ihrer fünf Vorgänger eines natürlichen Todes gestorben war. Um genau zu sein: Zwei davon waren auf ausdrücklichen Befehl des jeweils regierenden Kanzlers hingerichtet worden.
    Maskirovka-Direktoren überleben ihre Fehler nicht allzu lange, und ich habe zwei in einem Jahr begangen.
    Sascha schauderte, aber sie riß sich zusammen und ließ sich ihre Angst nicht anmerken. Überlege dir jetzt jeden Schritt, Sascha. So lange ich noch atme, besteht weiter Hoffnung. Hätte er sich bereits endgültig entschlossen, mich zu ersetzen, wäre jetzt schon jemand dabei, meine Leiche wegzuschaffen. Sie war dreiundsechzig Jahre alt. Davon hatte sie dreißig Jahre in der Maskirovka zugebracht, sieben als deren Direktorin. Sie war noch nicht bereit, dieses Leben aufzugeben. Tatsächlich überraschte sie die Intensität ihres Überlebenswillens. Sie hatte gedacht, mit all dem schon vor Jahren abgeschlossen zu haben.
    »Ion Rush wurde nicht grundlos zum Großmeister aller Kriegerhäuser ernannt«, stellte Sun-Tzu fest. Seine Stimme war kaum mehr als ein kaltes Flüstern. »Er ist ein Elitekrieger, ein erfahrener Kommandeur und von hohem Wert für die Konföderation.« Eine lange Pause. »Diese Explosion hätte ihn fast das Leben gekostet.«
    Sascha hob langsam die Augen und ließ ihren Blick vom roten Teppich zum Saum der dunkelgrünen Seidenrobe Sun-Tzus klettern, und von dort langsam hoch zur eisigen Miene des Kanzlers. Auf beiden Seiten der Robe prangte in Brusthöhe das in goldenem Faden gestickte Katana-Wappen der Konföderation Capella. Die Augen des Kanzlers entsprachen jadegrünen Schlitzen und erinnerten an die eines Tigers, der seine Beute beobachtete.
    »Ja, Weisheit des Himmels«, bestätigte sie leise. »Zum Glück deuten alle Berichte darauf hin, daß er sich erholen wird.« Allerdings wird er sich danach nicht mehr annähernd so bewegen können wie vorher. Dafür waren die Verwundungen zu schwer. Aber Sascha hatte kein Bedürfnis, das zur Sprache zu bringen. »Ich versichere Euch, daß er Euch in Kürze wieder zur Seite stehen wird.«
    Mit einem beiläufigen Wink entließ Sun-Tzu die beiden Wachen und wartete, bis sie den Saal verlassen hatten, bevor er weitersprach. »Sie haben mir auch versichert, Sascha Wanli, daß meine Schwester Kali keine Gefahr für meine Regierung darstellt. Und

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