Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
sie. »Völlig einig.«
Sun-Tzu erhob sich vom Thron und stieg von der Empore. Die goldenen Wappenstickereien glitzerten im Licht. »Suche Talon Zahn«, befahl er, als er an ihr vorbeiging. »Er soll sich in meinem Privatbüro melden. Und danach bringe dein Haus in Ordnung.«
* * *
    Dreißig Jahre vorher war Sun-Tzus Privatbüro der Ort gewesen, von dem aus der Untergang der Konföderation Capella gelenkt wurde. Von hier aus hatte Justin Xiang Allard, ein Doppelagent Haus Davions, Maximilian Liaos Herrschaft untergraben und mehrere der schlimmsten Hochverratsverbrechen begangen, von denen die Konföderation je erschüttert worden war, nicht zuletzt die Verführung Candace Liaos, die er dazu gebracht hatte, das Reich ihrer Geburt für das verdammte Vereinigte Commonwealth im Stich zu lassen. Nachdem er auf den Thron des Kanzlers gestiegen war, hätte Sun-Tzu den Raum fast vernichten und aus den Mauern des Palasts des Himmels reißen lassen. Aber dann hatte er ihn statt dessen übernommen und geläutert.
    Inzwischen erinnerte nichts mehr an die verräterische Vergangenheit dieses Raums, und er gehörte wieder dem capellanischen Staat. Ringsum glänzte dunkles Rosenholz, und der Duft der Politur, die diesen Glanz aufrechterhielt, vermischte sich auf angenehme Weise mit dem Sandelholzweihrauch, den Sun-Tzu besonders mochte. Kohlezeichnungen schmückten die Wände. Auf einer von ihnen war in wenigen, einfachen Strichen das Bildnis Elias Jung Liaos eingefangen, des Begründers der Dynastie. Der Schreibtisch des Kanzlers stand an der hinteren Wand, unweit einer Doppelverandatür hinaus auf den kleinen Balkon.
    Sun-Tzu entzündete ein SandelholzRäucherstäbchen und setzte es in den Halter. Der Duft entfaltete sich in einem dünnen, durch das Büro driftenden Rauchfaden, während der Kanzler in eine Ecke des Büros trat, um mehrere Prisen Fischfutter in das leise vor sich hinblubbernde Aquarium zu werfen. Zu schnell, dachte er, als er zusah, wie das Futter sich im Wasser verteilte, aber in Gedanken war er bei Sascha Wanlis Audienz. Möglicherweise geht es zu schnell.
    Er hatte die Inventur und Neuorganisation der Maskirovka erst für weit später geplant, sicher nicht für eine kritische Periode wie diese, aber Saschas Inkompetenz ließ ihm keine andere Wahl. Die Überholung der Maskirovka verlangte jemanden von ihrer Erfahrung im Feld und ihren Kenntnissen der Organisation, der die notwendigen Veränderungen durchsetzte, und bei ihrem unsicheren Karma konnte SunTzu sich nicht sicher sein, wie lange Sascha noch zu halten war. Trotzdem hätte er sich gewünscht, ein paar Wochen, vielleicht sogar einen Monat länger Zeit gehabt zu haben, bevor er diese Stufe seines Programms in Angriff nehmen mußte.
    Es reicht. Ist eine Entscheidung getroffen, ist es unklug, sie rückgängig zu machen, und noch dümmer, sie in Frage zu stellen.
    Sun-Tzu trat zu seinem Schreibtisch und entspannte sich in dem gepolstertem Ledersessel. Er zog einen Datenwürfel mit der letzten Nachricht seiner Tante aus der Tasche und schob ihn in das Lesegerät in der Ecke des Tisches. Auf dem in die Tischoberfläche eingelassenen Bildschirm wurde die Darstellung der erweiterteten Grenzen der Konföderation vom Gesicht seiner Tante Candace verdrängt. Die flache, zweidimensionale Darstellung wirkte verzerrt
- sie hatte offensichtlich eine Holonachricht geschickt -, aber für seine Zwecke genügte es.
    Candace Liao verbeugte sich mit geradem Rücken und ernster Miene. »Wèòn-hòu, Erster Lord Liao.« Sun-Tzu lächelte über die förmliche chinesische Grußformel, ebenso wie darüber, wie schwer es ihr fallen mußte, ihn als Ersten Lord des neuerstandenen Sternenbunds zu begrüßen. »Inzwischen hast du sicher die zahlreichen Nachrichtensendungen aus St. Ives gesehen und weißt, daß die Blackwind-Lanciers eigenmächtig gehandelt haben. Die Entscheidung, dich anzugreifen, war ein schwerer Fehler der Bataillonsführerin, und der Zeitpunkt während deiner Xin Sheng-Rundreise ein schwerer Schlag gegen deine Anstrengungen, den capellanischen Nationalstolz zu stärken.«
    Da bin ich mir nicht sicher, dachte Sun-Tzu in der kurzen Pause nach diesen Worten. Sie haben meine Feststellungen auf geradezu bewundernswerte Weise unterstrichen. Der Pakt hat in seinem jetzigen Zustand der faktisch gegebenen Rebellion keine Möglichkeit, der Konföderation an Ehre und Würde das Wasser zu reichen, und auch auf dem Schlachtfeld seid ihr uns unterlegen. Andererseits gefiel ihm

Weitere Kostenlose Bücher