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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Können und ihre gelassene Art, die ihr gestattete, Dinge zu bemerken, die er übersah, hatte SunTzu schätzen gelernt. Außerdem hat sie kürzlich von ihrem Vater gehört.
»Sie kann auf die Unterstützung ihrer üblichen Verbündeten zählen«, stellte Isis sofort und mit sicherer Stimme fest. Dann wurde sie nachdenklich. »Mein Vater wird gegen sie stimmen, auf Grund des Zwischenfalls auf Indicass, bei dem Cassandra auf die 2. Oriente-Husare gefeuert hat. Er wird Candace dafür später ein paar kleinere Konzessionen abzwingen, möglicherweise sogar ein paar zusätzliche für die Gefahr, in die sie mich auf Hustaing gebracht hat.« Sie verzichtete zu erwähnen, daß Thomas Marik Candace noch nicht einmal öffentlich wegen Hustaing gerügt hatte, obwohl Sun-Tzu klar war, wie sehr sie das kränken mußte.
»Katrina«, begann Isis und verzog leicht das Gesicht, als läge ihr ein unangenehmer Geschmack auf der Zunge. »Katrina ist die unbekannte Größe. Sie könnte aus einer ganzen Reihe von Gründen für dich stimmen. Aber sie könnte ebensogut gegen dich stimmen, aus keinem anderen Beweggrund als dem Ärger, den du ihr in der ehemaligen Freien Republik Tikonov bereitest.«
Das heißt ›in der ehemaligen Kommunalität Tikonov‹, dachte Sun-Tzu mit einem Hauch von Verbitterung gegen Isis, ließ sich aber nichts anmerken und nickte nur beifällig über ihre Einschätzung. »Und was würdest du mir raten?« fragte er mit sorgsam neutraler Stimme, um sie nicht davon abzuhalten, genau das zu sagen, was sie wirklich dachte.
Isis zögerte keine Sekunde. »Du solltest die Besatzungstruppen zurückrufen, ohne auf das Abstimmungsergebnis zu warten. Oder laß sie zumindest den Versuch aufgeben, das Kriegsrecht durchzusetzen. Ergreife jetzt die Initiative, Liebster, und du kannst Candace Konzessionen abringen, die den Fehler einer einzelnen Einheit, die Hustaing überfallen hat, mehr als wettmachen.«
Vielleicht hatte sie in seiner Miene etwas gelesen, jedenfalls fuhr Isis mit beschwichtigender Stimme fort. »Ich weiß, daß in dir der Wunsch brennt, den St Ives-Pakt zurück in die Konföderation zu holen, SunTzu. Deine Xin Sheng-Anstrengungen haben zu einer erstaunlichen Woge capellanischen Nationalgefühls geführt. Aber die Fakten sprechen ihre eigene Sprache. Deine Kräfte sind weit verstreut. Sie erobern umstrittene Systeme an der kernwärtigen Grenze zurück und versuchen, weiter in die ChaosMarken vorzustoßen. Dazu kommen jetzt noch die Schwierigkeiten mit der Detroitkonferenz...«
»Ja«, stimmte Sun-Tzu hastig zu, als ihre Stimme unsicher verklang. »Eine Tragödie.« In der vergangenen Woche war die Nachricht eingetroffen, daß Sherman Maltin, Präsident von Detroit, während des Weihnachtsempfangs der Konferenz einen Putsch durchgeführt hatte. Emma Centrella und Jeffrey Calderon, die Herrscher der beiden großen Peripheriestaaten, die das zwischen ihren Nationen liegende Gebiet gemeinsam besiedelten, waren zu Geiseln gemacht worden, und Maltin verlangte vor ihrer Freilassung die Anerkennung der Neuen Kolonien als unabhängige Nation. »Ich kann es mir kaum leisten, mehr Truppen in das Gebiet umzuleiten, aber das schulde ich unseren canopischen Verbündeten. Und ohne den Hustaing-Zwischenfall wäre ich selbst zur Detroitkonferenz geflogen und jetzt möglicherweise ebenfalls eine Geisel.«
»Irgendwie«, stellte Isis in einem Anflug knochentrockenen Humors fest, »kann ich nicht glauben, daß du so ein Pech gehabt hättest.«
So etwas nennt man eine Schatzexpedition, Liebste. Volle Punktzahl für den Versuch. Sun-Tzu sah sie mit bewußt ausdrucksloser Miene an und ignorierte ihre Bemerkung. Statt dessen kehrte er zum vorherigen Thema zurück. »Also kann ich deiner Einschätzung nach nicht darauf hoffen, irgendeines der Grenzsysteme zu übernehmen, und sollte daher versuchen, die Meinung in den anderen Staaten zu beeinflußen?«
Er bemerkte ein leichtes Zögern, als sei sie sich nicht sicher, ob sie ihre Meinung aussprechen sollte. Dann preschte Isis vor. »Du könntest eine Welt einnehmen, Denbar, und genug Unterstützung bei den Lordräten finden, um das System zu behalten.«
»Aber darüber hinaus empfiehlst du keinerlei Maßnahmen?«
Isis nickte. »Du bist der Erste Lord. Wenn du eine weitere Verschärfung der Lage provozierst, könnte man dir das als Amtsmißbrauch auslegen, und früher oder später werden die anderen dagegen vorgehen. Wie könnte das deiner Konföderation nutzen?« Sie sah ihn liebevoll an.

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