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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Schlammschicht auf dem Grund auf. Er konnte die dünne Betonschicht unter den achtzig Tonnen Gewicht des BattleMechs bersten spüren. Rings um seinen Mech brachte Autokanonenfeuer das Wasser zum Schäumen. Verfehlte PPK- und Laserschüsse verdampften große Wassermengen, und der dabei entstehende Dunst verlieh der Luft über dem See einen spiegelnden Schimmer. Es war fast, als stürze der Victor auf seinem Weg eine sonst friedliche Szenerie in heilloses Chaos.
    Der BattleMech ließ allerdings auch etwas zurück, in Form zerschmolzener Pfützen und zerborstener Bruchstücke seiner Panzerung. Dho kämpfte mit den Kontrollen, als eine gutplazierte Salve Langstreckenraketen in die obere Brustpartie und den Kopf des Victor einschlug. Wir haben uns gewünscht, daß sie stehenbleiben und kämpfen. Jetzt haben wir unseren Wunsch erfüllt bekommen und müssen zusehen, daß wir es überleben.
    Soweit der Bataillonskommandeur es beurteilen konnte, bestand ihr Gegner aus zwei SöldnerMechkompanien, ein paar zerbeulten Miliz-Mechs, die in einem Museum besser aufgehoben gewesen wären, und einem kompletten Panzerbataillon. Zum Teil kämpfte der Feind noch in den Straßen und Gassen Föhrentals und verteidigte seine letzte Zuflucht, aber die meisten seiner Truppen hatten sich hier im Park versammelt. Was seine eigenen Leute betraf, wußte Dho nur, wo sich seine BefehlsLanze befand, der größere Teil der 2. Kompanie und die Arcaderanger-Lanze der 3. Kompanie. Der Rest war in alle Winde zerstreut.
    Oder jedenfalls über zweihundertzwei Quadratkilometer Stadt. Was die Garnisonstruppen auf der Basis nicht geschafft haben, ist ihnen hier hervorragend gelungen: uns aufzuspalten.
    Dho sah zwei fahrbare KSR-Lafetten gemeinsam tödliche Breitseiten aus sechzig Kurzstreckenraketen auf Sao-shao Evans' frisch reparierten Jenner abfeuern. Über die Hälfte trafen ihr Ziel, sprengten die Panzerung des Mechs nahezu bis auf den letzten Rest ab und schlugen ein halbes Dutzend tiefe Breschen in seine interne Struktur. Evans stieg aus. Sein Kanzeldach wurde von speziell plazierten Richtladungen abgesprengt, und seine Pilotenliege stieg auf den Flammenzungen der Rettungsdüsen in den Himmel. Den Bruchteil einer Sekunde später flog der Fusionsreaktor in einem Feuerball auseinander und verzehrte den leichten Mech völlig.
    Zhong-shao Dho bemerkte, daß nach dieser Demonstration purer Vernichtungskraft keiner der Hustaing-Rabauken den Selbstfahrlafetten zu nahe kam. Kann nicht sagen, daß ich ihnen das verüble. Es gibt nicht viele Mechs, die so ein Bombardement aushalten könnten. Er erreichte das andere Ufer des Sees, stieg aus dem Wasser und verwüstete die sorgsam gepflegte Anlage, als er das nähere der beiden Fahrzeuge anvisierte. Die langsamen Fahrzeuge verließen sich auf die Drohung der schweren Raketenlafetten, um BattleMechs auf Distanz zu halten. Aber sein Mech hatte die passende Antwort auf diese Drohung: ein Gaussgeschütz.
    Dho preßte den rechten Feuerknopf ein, und das Gaussgeschütz im rechten Arm des Victor sog Energie aus seinen Kondensatoren, um die Nickeleisenkugel im Lauf auf Überschallgeschwindigkeit zu beschleunigen. Das Geschoß zuckte silbrig glänzend durch den verwüsteten Park in die Flanke der Selbstfahrlafette, zerschmetterte die Panzerplatten und hämmerte sich durch ins Besatzungsabteil. Dho konnte sich die Vernichtung nur vorstellen, die eine derartige Menge fliegenden Metalls bei dieser Geschwindigkeit in der Enge einer Fahrzeugkabine anrichten mußte. Kein schöner Tod, aber welcher ist das schon? Skrupellosigkeit und blinde Hingabe an die Erfüllung der Wünsche des Kanzlers waren entscheidende Schlüssel zum Sieg.
    Oder zumindest, verbesserte er sich, waren sie Schlüssel zu einem politisch korrekten Versuch. Sie erleichterten die Verteidigung bei der Untersuchung, die jeder Niederlage folgte - von denen es in früheren Zeiten viel zu viele gegeben hatte -, und trösteten den Krieger, dessen Pflicht es war, soviel Blut zu vergießen. Selbst nach zehn Jahren Ruhestand galten diese Prinzipien noch für ihn. Und auch wenn diesmal auf beiden Seiten capellanisches Blut floß, war es ein gutes Gefühl, die Konföderation siegen zu sehen. Und genau das würden wir hier auch gerne erreichen.
    Er öffnete einen Funkkanal. »Hustaing-Rabauken von Zhong-shao Dho. Im Zentralpark sammeln.« Nicht, daß er nach drei ergebnislosen Aufforderungen noch allzuhohe Erwartungen hegte. Seine Leute wurden von Häuserblocks oder

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