Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz
Spielplatzeinrichtungen, von Laserschüssen in Brand gesetzte Bäume, tief aufgerissener und verkohlter Boden.
Dho zupfte sich an den dünnen Bartsträhnen, die unter dem Rand des Neurohelms hervorlugten. Skrupellosigkeit und blinde Hingabe. Vergiß nicht, daß du selbst hierher zurück wolltest, alter Mann. Natürlich hättest du den Ruf des Kanzlers zu den Waffen kaum zurückweisen können, selbst wenn das Pensionärsleben dir behagt hätte, aber vielleicht solltest du in Zukunft vorsichtiger sein, was du dir wünschst...
* * *
Nach dem Ende der Kämpfe glitt Aris Sungs Blick über dieselbe Szenerie wie der Zhong-shao Dhos. Der Park war früher sicher einmal ein wundervoller Ort für Picknicks und Familienausflüge gewesen, zur Entspannung und Muße. Jetzt sah er aus wie so ziemlich jedes andere Schlachtfeld in seiner Erinnerung: zerbombt und verwüstet. Der See besaß noch eine Aura der Ruhe, aber nur, weil Wasser sich nicht so leicht vernichten ließ wie Wiese und Rasen.
Und Häuser.
Rings um den Rand des Parkgeländes wiesen die Wohnblocks und vereinzelten Geschäftshäuser Gefechtsschäden auf. Herausgesprengte Fenster. Zerborstene oder eingestürzte Wände. Feuer. Die Bevölkerung Denbars zahlt einen herben Preis für Herzogin Liaos Befehl des gewaltlosen Widerstands.
Aris bewegte den Spuk am Außenrand des Parks entlang. Von dort aus konnte er Shiao-zang Nons neuen Yu Huang deutlich erkennen. Der überschwere Mech überragte mit dreizehn Metern Größe selbst andere Kampfkolosse. Der Haus-Meister überwachte die Sicherung aller gegnerischen Fahrzeuge und BattleMechs in der Mitte des Parks. Feindliche, versuchte Aris sich einzureden, feindliche Fahrzeuge und BattleMechs!
Es fiel ihm schwer. Er sah Maschinen mit den Insignien der Heimatmiliz, identisch mit dem der planetaren Milizen Capellas, die unter den Waffen der Konföderationseinheiten zu Boden gegangen waren. Einen Trupp Gefangener unter HiritsuInfanteriegeleit, viele mit den üblichen asiatischen Zügen, alle in bis auf die purpurrote Farbe vertrauten Uniformen. Es ist alles zu vertraut, um es leicht zu machen.
»Wir haben knapp außerhalb der Mondbahn gewartet«, stellte Ty Wu Non fest, der Zhong-shao Dho über einen sicheren Kommkanal vom Stand der Dinge unterrichtete. Aris durfte das Gespräch als Lienzhang, als Kompanieführer, mithören. »Nachdem Aris Sung meldete, daß Sie die Wartungsanlagen gesichert hatten und er daher in Kürze mit einer größeren Auseinandersetzung rechnete, sind wir im Vorgebirge östlich von Föhrental gelandet und haben der Dinge geharrt, die da kamen. Es war die beste Methode, den Widerstand auf Denbar zu brechen.«
»Ich kann nicht behaupten, daß es mir gefällt, als Köder benutzt zu werden, Shiao-zang. Aber es hat meinen Rabauken Gelegenheit gegeben, sich eine Menge Schwächen abzugewöhnen.«
Aris kam an einem schrottreifen Kampfschütze und einem Schlackehaufen vorbei, der möglicherweise einmal ein Jenner gewesen sein mochte. Sie haben noch einen weiten Weg vor sich, Zhong-shao. Ihre Leute brauchen alle eine weitere Runde im Ausbildungslager. So ungefähr ein Jahr. Er bremste ab, um einer kleinen Gruppe Schaulustiger auszuweichen. Allmählich wagten sich wieder Menschen in den Park, um nachzusehen, ob der Tanz vorüber war und wer gewonnen hatte. Aris drehte zum Parkinneren ab, um ihnen aus dem Weg zu gehen.
Ty Wu Non klang beinahe amüsiert über Dhos Haltung. »Sie werden noch mehr Krieger bekommen, denen Sie ihre Schwächen abgewöhnen können, wie Sie es nennen. Der Kanzler wünscht, seiner dauerhaften Unterstützung für die Hustaing-Rabauken Ausdruck zu geben.« Seine Stimme nahm einen etwas ernsteren Ton an. »Abgesehen vom unmittelbaren Bergungsbedarf Haus Hiritsus, und der wird minimal ausfallen, gehören die Maschinen und BattleMechs Ihnen, als Grundstock für ein zweites Bataillon.«
Ni Tehn Dhos Stimme klang besorgt. »Ich hoffe, Sie haben nicht vor, das bekanntzugeben, bis Ihre Infanteristen auch das letzte Cockpit ausgeräumt haben.« Er stockte. »Das ist die Art von Mitteilung, die MechKrieger oder Panzerfahrer zu Selbstmördern werden läßt.«
Aris schaltete ab. Er hatte das Interesse an dem Gespräch verloren. Mehr noch, es machte ihm zu schaffen. Die kleinen Grüppchen von Zivilisten, die sich vorsichtig in den Park drängten, machten ihm zu schaffen. Die Feuerwehrzüge, Krankenwagen und sonstigen Hilfsfahrzeuge rund um die zertrümmerten Gebäude machten ihm ebenfalls zu schaffen. Aber
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