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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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angekommen. Die Hälfte der Prioritätsnachricht, die ihr ein ComStar-Bote eine halbe Stunde zuvor ausgehändigt hatte, beschrieb die Schlacht um Ceres-Metall und die Rolle, die Rubinskys Leichte Reiter dabei gespielt hatten. Soweit sie den Zeilen entnehmen konnte, hatte Tamas' Kompanie verhindert, daß der Kampf in einem Fiasko endete und zwei Dritteln der Chevau Legers den geordneten Rückzug ermöglicht. Gut gemacht, Tamas.
    Sie stand auf und nahm den Bericht mit zum Lichtschalter. Dann ging sie im Zimmer auf und ab. Das Endeavor hatte sie in der besten Suite des Hauses untergebracht, mit weichen Sesseln, cremefarbenen Wänden und einem dicken Teppich, der das Geräusch ihrer Schritte verschluckte. Sie stampfte hart auf, fühlte sich eher wie ein Tiger im Käfig als ein umhegter Gast. Und wenn ich schon darunter leide, so weit weg von der Grenze stationiert zu sein, ist es kein Wunder, wenn die Kosaken die Wände hochgehen.
    Das 1. Regiment der Kosaken hatte sie mit einer Kameradschaft empfangen, die sie an Rubinskys Leichte Reiter erinnerte. Möglicherweise etwas wilder, ein wenig ungehobelter, aber trotzdem warm und freundlich. Und Cassandra war gelungen, was ihnen die Versetzung nach St. Loris unmöglich gemacht hatte: Sie hatte Sun-Tzus Truppen geschwächt, wenn auch nur indirekt. Der Empfang hätte Cassandras Stimmung allerdings noch erheblich mehr steigern können, hätte sie nicht den Verdacht genährt, daß ihre Mutter sie hierher geschickt hatte, damit sie von den Kosaken lernte, wie sie sich nicht zu verhalten hatte.
    Aber ich hatte recht. Friedenstruppen, daß ich nicht lache! Mein Vetter hat sie von vornherein als Offensiveinheiten gesehen. Wir haben ihnen nur gestattet, sich einzugraben. Mein Handeln und meine Methoden waren korrekt, nur mein Timing war politisch unklug.
    Cassandra war sich darüber im klaren, daß ihre Aktion ihrem Cousin geholfen hatte, seinen Zeitplan zu beschleunigen, aber hätte irgend jemand die Rückkehr der Konföderation wirklich verhindern können? Candace hatte selbst angedeutet, daß nichts Sun-Tzu aufhalten konnte, wenn er einmal eine Entscheidung gefällt hatte. Ist es nicht besser, zuerst zuzuschlagen, wenn der Kampf sich ohnehin nicht vermeiden läßt? Na ja, jedenfalls schien Tamas Rubinskys Vorgehen auf Indicass ihr vorhergegangenes Verhalten zumindest teilweise zu rechtfertigen.
    Cassandra schlug sich mit dem dünnen Papierstoß des Berichts auf die flache Hand. Und wenigstens läßt meine Mutter mir weiter die Berichte zukommen, damit ich auf dem laufenden bleibe. Aber was kann ich hier ausrichten? Sie starrte die dünnen Papierbögen wütend an, dann warf sie den Bericht auf einen nahen Tisch. Ich sollte an der Grenze stehen. Aber statt dessen hatte Kuan Yin die Erlaubnis, mit ihren humanitären Hilfslieferungen die Grenze abzufliegen.
    Aber es war mehr als nur die Nachricht von den Kämpfen auf Indicass und die Hilfsflüge ihrer Zwillingsschwester, was sie beunruhigte. Sie stierte auf die Papiere, die sie auf den Tisch geschleudert hatte, und wünschte, sie würden in Flammen aufgehen. Der Bericht enthielt auch Meldungen über den freudigen Empfang capellanischer Truppen. Das wurmte sie mächtig, obwohl ihre Mutter sie vorgewarnt hatte. Offenbar hatten Sun-Tzus Xin Sheng-Anstrengungen auch die Herzen vieler Paktbürger erreicht. Selbst einzelne Militäreinheiten standen inzwischen unter dem Verdacht konföderationsfreundlicher Motive, etwas, das sich Cassandra schlichtweg zu glauben weigerte.
    Unsere Bevölkerungen verbindet eine zu lange gemeinsame Geschichte, eine zu tiefe gemeinsame Kultur. Mutters Worte. War das auch ihre Angst? Cassandra schüttelte den Kopf. Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, daß ihre Mutter vor irgend etwas Angst hatte. Alles nur capellanische Propaganda. Oder zumindest das meiste. Sie ließ sich wieder in den Sessel fallen und starrte hinaus in die Abenddämmerung. Wir werden kämpfen! Das hatte sie schon ihrer Mutter geantwortet. Ja, das werden wir. Ich we rde kämpfen! Cassandra hatte gewußt, was sie auf Indicass tat, und sie wußte, was sie hier tat. Der St. Ives-Pakt würde siegen. Aber diesmal hatte sie Zweifel.

22
Shi-Zhong-Xin-Park, Föhrental, Denbar Herzogtum Vestallas, St. Ives-Pakt
     
7. Februar 3061
    Zhong-shao Ni Tehn Dho watete in seinem Victor durch den seichten, im Sonnenlicht glitzernden See im größten Erholungspark Föhrentals, und mit jedem Schritt schleuderte er Sprühwasser hoch und wirbelte die dünne

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