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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Blockade um den Planeten, wenn es nötig ist«, befahl Sun-Tzu. Er hatte die Holobilder der Gefallenen gesehen. Kein Capellaner sollte einen solchen Tod sterben müssen. Dann korrigierte er sich. Jedenfalls kein echter Capellaner. »Aber schicken Sie zuerst Söldner und reguläre Einheiten von zweifelhafter Loyalität hinunter. Wenn es ihnen gelingt, das Problem zu isolieren, ist es gut. Wenn nicht, sorgen Sie dafür, daß wir ihre Ausrüstung bergen.«
»Es gefällt mir trotzdem nicht, Leute auf solche Weise zu verheizen.«
»Niemandem gefällt es, Leute zu verheizen, SangJiang-jun«, stellte Sun-Tzu mit scharfer Stimme fest. »Vergessen Sie nicht, daß auch alle Toten auf Wei oder im St. Ives-Pakt Capellaner sind.« Söhne und Töchter der Konföderation, auch wenn sie im Augenblick irregeleitet sind.
Zahn neigte den Kopf und akzeptierte die Zurechtweisung. »Natürlich, mein Kanzler. Ich hatte nicht die Absicht, irgend etwas anderes anzudeuten.«
Sun-Tzu atmete tief durch, sog den Kirschduft des Weihrauchs ein und gestattete sich einen kurzen Moment der Ablenkung. Und nach dieser wohlkalkulierten Erinnerung wirst du genau darauf achten, wie viele Kräfte du gegen den Pakt in Marsch setzt. Ich will ihn besiegen, nicht zerstören.
Ein leises Klopfen unterbrach das Gespräch. »Herein«, befahl Sun-Tzu.
Ein Mitglied der Todeskommandos trat ein. Sein breiter, muskelbepackter Körper blockierte den größten Teil des Türrahmens. »Mein Kanzler, der Ständige Vertreter des St. Ives-Paktes fleht darum, in Eure Gegenwart vorgelassen zu werden. Er wartet im Thronsaal.«
Sun-Tzu konnte sich denken, was Candaces Botschafter von ihm wollte. Drei Tage später als erwartet. »Sag ihm, daß ich im Augenblick keine Zeit für Formalitäten habe und bringe ihn hierher.«
Der Soldat salutierte und verschwand. Talon Zahn wollte aufstehen, aber Sun-Tzu winkte ihn zurück. »Nein, Zahn, bleiben Sie. Das wird Sie amüsieren. Ein Teil der diplomatischen Bemühungen, die ich vorhin erwähnte. Aber geben Sie mir die Unterlagen zurück.«
»Natürlich, wie der Kanzler es wünscht«, bemerkte Zahn, reichte Sun-Tzu den Papierstoß über den Schreibtisch und setzte sich dann wieder.
»Zu schade, daß wir nichts von dem Weier Nervengas haben«, stellte Sun-Tzu mit Blick auf die offene Tür fest. »Ich wüßte jetzt gerade ein paar interessante Anwendungsmöglichkeiten dafür.«
Die Begleitung der Todeskommandos machte Repräsentant Jonathan Xiam-hu nervös, um es gelinde auszudrücken. Das war mit Sicherheit eine kalkulierte Beleidigung von Seiten des Kanzlers, die noch über die fehlende Anerkennung seines Botschafterstatus hinausging. Die Capellaner hatten ihren Anspruch auf den Pakt nie aufgegeben und weigerten sich, ihm die Souveränität zuzugestehen, die alle anderen Großen Häuser anerkannten und achteten. Deshalb besaß der Ständige Vertreter des Paktes auf Sian keine offizielle Residenz auf der capellanischen Zentralwelt und mußte sich solche Erniedrigungen wie eine ständige Militäreskorte gefallen lassen.
Der auf beinahe groteske Weise muskelbepackte Krieger führte Xiam-hu einen mit Fliesen ausgelegten Korridor entlang zu einer Tür hinunter, die sich in nichts von anderen unterschied. Dann blieb er halb im Rahmen stehen und deutete ins Innere. Der Ständige Vertreter blieb kurz stehen, strich seinen Anzug glatt und hantierte an seinem Aktenkoffer, während er darauf wartete, daß der Soldat Platz machte. Aber der Mann blieb stehen und grinste. Mit brennenden Wangen quetschte Xiam-hu sich vorbei und achtete darauf, ihn nicht zu berühren.
Das Büro war einfach, aber geschmackvoll nach capellanischer Art eingerichtet. Das für Regale, Schreibtisch und Täfelung verwendete Rosenholz glänzte dunkel. Einzelne weiche Kohlezeichnungen schmückten die Wände, und der Duft von Kirschweihrauch hing in der Luft. Xiam-hu hätte sich in diesem Raum wohlfühlen können, wären die beiden Männer nicht gewesen, die vor ihm saßen.
Sun-Tzu saß hinter dem Schreibtisch, die Ellbogen auf der Tischplatte, und klopfte mit den Fingerspitzen aufeinander. Hinter ihm hing ein kleines Banner mit Hán-yu-Ideogrammen an der Wand, deren Botschaft lautete: Ich ziehe erst in den Krieg, wenn ich bereit bin. Der Kanzler starrte Xiam-hu schweigend an. Seine jadegrünen Augen schienen durch ihn hindurchzusehen und ließen nichts von seinen Gedanken oder Gefühlen erkennen. Auf dem einzigen anderen Stuhl des Zimmers saß Talon Zahn, dessen starre schwarze

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