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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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naßgrau wirkte. Der trübe Himmel versprach ein Gewitter, aber vorerst ging das leise Rumpeln fernen Donners zwischen Raketenexplosionen, dem Stakkato schwerer Maschinengewehre und den hallenden Schritten riesiger Kampfmaschinen unter. Es war ein lausiger Tag, der durch offenen Straßenkampf noch weiter verdorben wurde.
    Die vier Mechs der Nashuar-Heimatmiliz unter Fitz' Befehl standen in Hazlets Hauptindustriegebiet der gleichen Anzahl aus dem Nachtreiterregiment von McCarron's Armored Cavalry gegenüber. Der frisch beförderte Subcommander hatte den Kampf hier erzwungen, abseits der dichter besiedelten Gebiete, auch weil er hoffte, das weitoffene Gelände konnte den älteren aber robusteren Maschinen der Heimatmiliz einen Vorteil verschaffen. Jetzt müßte ich es nur noch schaffen, die Nachtreiter daran zu erinnern, daß wir hier im Vorteil sein sollten, dachte Fitz, als sein Totschläger unter zwei elektrischblauen Energiebögen aus Partikelprojektorkanonen und einem Hagel von Autokanonengranaten zurückgeworfen wurde. Er prallte gegen eine einstöckige Lagerhalle mit Stahlfassade, brachte mehrere Wandplatten zum Bersten und verbeulte die Stützträger, blieb aber auf den Beinen.
    Die Nachtreiter setzten ihnen heute ernsthaft zu. Zum erstenmal seit Wochen war es ihnen gelungen, die Stadtgrenze zu überschreiten. Aleishas Berittene Füsiliere hatten den Hauptvorstoß der Armored Cavalry nur Stunden zuvor knapp außerhalb Hazlets gestoppt. Dieser Angriff einer einzelnen Mechkompanie mit Panzerunterstützung war wildverwegen über die westliche Flanke gekommen. Eigentlich nur als Ablenkungsmanöver gedacht, war es den Capellanern mit viel Glück gelungen, durch die Linien zu brechen und die Stadt selbst anzugreifen. Das Gefecht war in drei Lanzenduelle zerfasert, und dem Funkverkehr auf den Heimatgardefrequenzen entnahm er, daß mindestens eine Nachtreiterlanze bereits in die Flucht geschlagen worden war.
»Fitz, hinter dir!«
    Fitzgerald zuckte unwillkürlich zusammen, obwohl er die Warnung seines Lanzenkameraden gar nicht benötigt hätte. Als deren letzte Silbe durch die Lautsprecher des in den Neurohelm eingebauten Kommsets krachte, gellte bereits der Sensoralarm durch die Kanzel. Ein Jinggau war durch ein Bürogebäude hinter Fitz gebrochen und schleuderte Backsteine und zerborstene Stahlträger auf die Straße zwischen den Büros und dem Industriepark. Eine aus Überresten der zerschmetterten Mauern bestehende Staubwolke wogte rings um den fünfundsechzig Tonnen schweren Mech, wurde aber vom Nieselregen schnell beseitigt.
»Hab ihn«, konnte er gerade noch antworten.
    Die geschwungene Panzerung des Jinggau verlieh ihm ein unverwechselbares Aussehen, und sein gewehrkugelförmiger Rumpf war von einer tödlichen Eleganz, die Fitz allerdings besser zu schätzen gewußt hätte, wäre die Maschine nicht im blauschwarzen Farbschema der Nachtreiter des Big MAC bemalt gewesen. Und sie nicht gerade mitten durch ein vollbesetztes Bürohaus gebrochen wäre.
    Eine Möglichkeit, dem Feuer des Jinggau auszuweichen, gab es nicht, also drehte Fitz den Totschläger zur Seite. Statt den dünneren Panzerschutz auf dem Rücken des Mechs zu durchschlagen, trafen die smaragdgrünen Laserstrahlen so auf die dickere Panzerung am linken Arm und der darunterliegenden Rumpfseite. Fitz ließ das Lichtgewitter über sich ergehen und half dem Gyroskop mit leichter Hand an den Steuerknüppeln, die fünfundvierzig Tonnen Metall seines Mechs aufrecht zu halten.
    »Alle Einheiten«, öffnete er einen Kanal zu seiner Lanze. »Nach innen ziehen und zwischen mir und den Nachtreitern halten.« Der Befehl war nicht lange durchdacht gewesen. Fitzgerald erkannte einfach die Gefahr, die ein schwerer Feindmech im Rücken seiner Lanze darstellte. Diese Bedrohung mußte neutralisiert werden, bevor die Nachtreiterlanze irgendwie koordiniert vorrücken konnte. Er lieferte sich einen Schußwechsel mit dem Neuankömmling, und beide Kombattanten erzielten eine Reihe von Treffern. Aber während das Schadensdiagramm des Totschläger an mehreren Stellen warnend gelb aufblinkte und vor Schäden an der Panzerung warnte, wenn sie auch noch nirgends durchschlagen war, bemerkte Fitz eine Fontäne graugrüner Kühlflüssigkeit, die aus dem Rumpf des Jinggau schoß.
    Wärmetauscher. Aber wenn ich so schnell durch die Panzerung gekommen bin, muß er schon vorher von einer anderen Lanze ziemlich durch die Mangel gedreht worden sein. Das erklärt auch, warum er sein

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