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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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zu machen, Wetten auf die Mechkämpfe von Solaris VII abzuschließen. Aber selbst in diesem lockeren Geplauder, mit dem sie einander aufzumuntern versuchten, klang ihr Beifall für seine neueste Freizeitbeschäftigung durch, die Freiwilligenarbeit bei den Notfalldiensten Hazlets. Das war gut, denn es hatte in seinem Leben bisher kaum etwas gegeben, mit dem es ihm so ernst war.
Es gab nur wenige aktive Militärs und noch weniger MechKrieger, die sich die Zeit für Freiwilligendienst nahmen. Die meisten konnten es nicht, weil sie ohnehin schon doppelte Schichten schoben oder für die beinahe täglichen Gefechte in Bereitschaft bleiben mußten. Aber wenn Fitzgerald mehr als zwei Stunden zusammenhängender Freizeit hatte und in den vorangegangenen vierundzwanzig Stunden zum Schlafen gekommen war, fand man ihn beim Bergungsdienst, der Umsiedlung oder anderen humanitären Diensten für die Bevölkerung Nashuars. Nicht einmal Danielle verstand, woher Fitz die Energie nahm.
Die Antwort war einfach. Fitzgerald fühlte sich für die Menschen verantwortlich.
Nashuar hatte ein schweres Jahr hinter sich. Der Planet hatte zu den ersten Zielen der ›Friedenstruppen‹ Sun-Tzus gehört und in der Folge die Angriffe Haus Hirutsus und anderer capellanischer Einheiten über sich ergehen lassen müssen. Die letzten Besatzer, die Nachtreiter des 1. Regiments der Armored Cavalry, waren selbst für eine Welt, die durch tägliche Mechgefechte abgehärtet war, von außergewöhnlicher Brutalität. Niemand wagte es, sich daran zu erinnern, daß der Pakt noch vor kurzer Zeit im Frieden gelebt hatte, denn dann hätten sie sich eingestehen müssen, daß sie nichts tun konnten, um den Frieden wiederherzustellen.
Und es war in erster Linie diese beiläufige Akzeptanz ständigen Krieges, die Fitzgerald zu schaffen machte. Gleichgültig, ob man den Krieg als Routine oder seltenes Ereignis sah, die Menschen litten darunter. BattleMechs waren dazu gedacht, den Schrekken ständiger Kriegsführung zu begrenzen. Ein MechKrieger sollte versuchen, deren Folgen einzudämmen, und nicht mithelfen, sie noch auszuweiten. Es war diese Hoffnung, die ihn zurück in die Reihen der MechKrieger gebracht hatte, nachdem er seinen ersten Eignungstest verpatzt hatte. Und es war diese Hoffnung, die ihn immer wieder antrieb.
»Jedenfalls war es keineswegs Glück, daß wir hier aufgetaucht sind«, stellte Danielle fest. »Wir haben einen Jinggau verfolgt, der uns entkommen ist, in der Hoffnung, ihn zu Bergegut zu machen. Hast du ihn zufällig gesehen?«
Fitz war zu schlechter Stimmung, um ihr über Funk zu antworten. Offensichtlich hatte sie das riesige Loch in dem Gebäude hinter ihm nicht bemerkt, oder falls doch: keinen Wunsch verspürt, sich die Verwüstung näher anzusehen. Er trat mit dem Totschläger wortlos beiseite, so daß die Kameras des Helios freie Sicht hatten. Menschen kletterten über die Trümmer, die einmal einen Großteil des Innenlebens des Bürohauses dargestellt hatten, und suchten nach Überlebenden. Er sah ein paar von ihnen, die mit Pistolen oder sogar einem Stück Stahlstrebe bewaffnet in der Nähe des Mechcockpits darauf warteten, daß der Pilot sich zeigte. Wenn er auch nur einen Funken Verstand hat, wartet er auf die Miliz.
»Fitz«, meinte Danielle leise, so leise, daß sie über die Funkverbindung kaum zu verstehen war. »Fitz, es tut mir leid.«
Bei mir brauchst du dich nicht zu entschuldigen,
    dachte Fitz, sprach es aber nicht aus. Außerdem, war es Danielles Schuld, daß der Cavalry-MechKrieger seinen Kampfkoloß mitten durch das Gebäude gesteuert hatte statt außen herum? Nicht mehr, als es Fitz' Schuld war, oder die Major Nevarrs, oder SunTzus oder sogar Herzogin Candace Liaos.
»Du hast den Mech nicht gelenkt, Danielle.«
    Sie seufzte. »Mag sein, aber ich fühle mich trotzdem furchtbar.«
»Laß uns unsere Leute einsammeln und zurück zur Basis marschieren«, erwiderte Fitzgerald. »Wenn wir eh schon depressiv sind, können wir uns auch Major Nevarrs tägliche Nachbesprechung anhören.« Und je eher wir damit anfangen, desto schneller kann ich wieder zurückkommen und daran arbeiten, meinen Frust loszuwerden.
Als hätte sie seine Gedanken gelesen, fragte Danielle: »Kommst du heute nachmittag hierher zurück?«
»Wahrscheinlich. Warum?« Fitz stählte sich für die standardmäßige Kommandeurspredigt damit, daß er sich ausruhte und darauf achtete, sich nicht zu überanstrengen. Daß ich in einem Mech dringender benötigt werde als

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