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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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nickte in stummem Beifall für das Omen der Natur. Der ganze St. IvesPakt, brennen soll er.

16
Hondah-Raumhafen, Hazlet, Nashuar Herzogtum St. Ives, St. Ives-Pakt
     
22. Mai 3062
    Der Rauch von einem Dutzend Feuer hing wie ein schwarzes Leichentuch über dem nördlichen Stadtrand der planetaren Hauptstadt. In Richtung des Raumhafens dünnte er aus, schwängerte die Luft aber noch immer mit dem Geruch brennender Wohnund Geschäftshäuser. Der Himmel leuchtete orangerot. Das Gellen ferner Sirenen kündete davon, daß die Feuerwehren noch immer im Kampf standen, auch wenn die Funkberichte den Eindruck vermittelten, daß sie allmählich auch die letzten Brandherde unter Kontrolle brachten.
    »Es ist nur Sachschaden«, murmelte Maurice Fitzgerald hauptsächlich zu sich selbst und stellte sein Ende der Trage ab. »Inzwischen ist niemand mehr am Leben, den man retten könnte.«
    Danielle Singh, die das andere Ende der Trage hielt, verzog bei dieser Bemerkung das Gesicht. »Es hätte viel schlimmer sein können, Maurice.« Sie warf einen Blick zum Triagebereich und seufzte. »Aber es hätte auch viel besser sein können.«
    Die Hilfsanstrengungen für diesen neuesten Anschlag des Schwarzen Lenz waren auf dem Südabschnitt des Raumhafens konzentriert. Die Nähe zum Katastrophengebiet und der weite, offene Raum waren dabei nur von sekundärer Bedeutung - verglichen mit der Ankunft Kuan Yin Allard-Liaos und dem jüngsten Versuch der Mandrissa, den belagerten Welten des Paktes humanitäre Hilfe zu leisten. Kuan Yins drei Landungsschiffe, ein Overlord und zwei Schiffe der Union Klasse, waren zu einer Dreiecksformation aufgestellt, in der Triage und medizinische Behandlung zwei Ecken belegten, während die dritte sich langsam mit dem ausgeschifften Nachschub füllte. Der Triagebereich wurde von Rauchopfern wie dem einen der beiden MechKrieger beherrscht, die sie gerade von den ständig eintreffenden Krankenwagen abgeholt hatten. Sie kamen aus Gebieten, die an die Anschlagszonen angrenzten. Die wenigen Überlebenden aus den in Flammen stehenden Vierteln, denen es auf wunderbare Weise gelungen war, dem Nervengas und den Brandstiftungen zu entgehen, waren längst behandelt und in besser ausgestattete Krankenhäuser evakuiert worden. Fitzgerald würde die offenen Brandwunden und weißen Augen nie vergessen, die das ätzende Gas seinen Opfern beschert hatte, und dabei wußte er sehr gut, daß dies im Vergleich zu den inneren Verletzungen nur Lappalien waren.
    Danielle zitterte. Möglicherweise erinnerte sie sich an denselben Anblick. »Wir können dem lieben Gott danken, daß sie Brevet-Oberst Nevarr nicht erwischt haben.«
Das konnte Fitzgerald nur mit stummem Kopfnikken bestätigen, aber es war ein bittersüßer Trost. Nach diesem letzten Thugee-Anschlag war Major Nevarr, der Kommandeur der Nashuar-Heimatmiliz, zum höchstrangigen Paktoffizier des Planeten aufgestiegen. Senioroberst Trahn Soo Lee, Nashuars Militärkoordinator, hatte sich zusammen mit Oberst Leonard Perrin, dem Kommandeur der BlackwindLanciers, der mit seinem 1. Bataillon auf dem Planeten eingetroffen war, im Zentrum des Anschlags befunden. Generalhauptmann Seiser, der Kommandeur der 7. VerCom-RKG, in der Stadt, um sich mit Senioroberst Lee abzusprechen, war Berichten zufolge bei einem der Brandanschläge ums Leben gekommen. »Hätten die Nachtreiter heute abend angegriffen, hätten sie die Stadt eingenommen.«
    »Allem Anschein nach hat McCarron's Cavalry sich zurückgezogen«, stellte Danielle fest und trat beiseite, als eine Krankenschwester den neuen Patienten in Empfang nahm. »Wahrscheinlich auf Befehl von oben. Sun-Tzu Liao versucht, seine Truppen aus jedem Zusammenhang mit den ThugeeAnschlägen herauszuhalten.« Ihre Züge verhärteten sich, und Fitz bemerkte die Schärfe ihrer Stimme. »Nicht, daß ihm das etwas nützen wird.«
    Fitzgerald behielt seine Ansicht für sich. Er wußte, daß die Nachtreiter auf Wei die Opfer des ersten Nervengasangriffs geworden waren. Möglicherweise machte ihnen der Einsatz dieses Mittels für die Konföderation zu schaffen. Irgendwie enthielt dieser Gedanke eine innere Wahrheit, auf dieselbe Weise, in der er das bisherige gnadenlose Vorgehen der Nachtreiter auf Nashuar erklärte. Aber ihr Zögern, jetzt zuzuschlagen, würde ihnen keine Sympathien einbringen. Der Konflikt auf Nashuar war längst zum Selbstläufer geworden. Die größere politische Lage schien keine weitere Bedeutung mehr zu besitzen. Die Kämpfe würden

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