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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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wie Nevarr es immer noch schaffte, damit durchzukommen, keine Uniform zu tragen, selbst nachdem er den direkten Oberbefehl über die planetare Verteidigung übernommen hatte. Aber der einfache Schnitt der schwarzen, silbergesäumten Montur stand ihm hervorragend, und nach zwei Jahren konnte der junge MechKrieger sich Nevarr auch in keiner anderen Kleidung mehr vorstellen.
    »Etwas spät für eine Stabsbesprechung, Oberst«, begrüßte Fitz seinen Kommandeur.
Nevarr betrachtete ihn eine lange Minute schweigend, dann nickte er. »Das wird ein Gespräch nur zwischen uns beiden«, stellte er fest. Der Oberst sprach gewohnheitsmäßig knapp, mit leiser, etwas heiserer Stimme. Es erinnerte Fitz an den Funkverkehr in einer Kampfsituation, in der es darauf ankam, sich kurz und präzise auszudrücken. »Manches bespricht man besser ungestört.«
Einen winzigen Augenblick lang machte Fitzgerald sich Sorgen, ihm könnte eine Rüge für sein jüngstes Verhalten bevorstehen. Seit seinem ergebnislosen Zweikampf mit dem Yu Huang hatte er sich bemüht, den Gefechten, in die er verwickelt war, eine moralische Dimension zurückzugeben. Am gestrigen Tag erst hatte Fitzgeralds Lanze einer canopischen Einheit Territorium überlassen, um nicht in unmittelbarer Nähe einiger Bauernhöfe kämpfen zu müssen. Aber seine Besorgnis schwand schnell wieder. Als die Canopier die Bauernhöfe hinter sich gelassen hatten, haben wir sie zerfetzt. Außerdem ist es noch nie Nevarrs Art gewesen, Rügen hinauszuzögern. Hier geht es um etwas anderes. »Was zum Beispiel?« fragte er neugierig.
»Das Überleben Nashuars«, erwiderte Nevarr mit einer Spur von Ernst. Sein kühler Blick schwankte keine Sekunde.
Das konnte die Einleitung zu einer ganzen Reihe von Diskussionen sein, von denen sich längst nicht alle auf sicherem Grund bewegten. Eisige Finger krochen Fitzgeralds Nacken und Kopfhaut hinauf. »Sie, äh...« Dieses Ratespiel war ihm zuwider, aber Nevarr wollte offensichtlich seine Haltung zu einem bestimmten Punkt herausfinden und wartete darauf, daß Fitz einen Vorstoß machte. »Sie reden dabei nicht von einer Kapitulation vor der Konföderation, oder?«
Nevarrs Miene blieb unverändert. »Und falls doch?«
Fitzgerald atmete heftig aus. Fast konnte man es einen lauten Seufzer nennen, so fühlte er sich durch Nevarrs Frage in die Enge getrieben. Nach kurzem Überlegen antwortete er: »Wenn Sie meine Empfehlung hören wollen, Oberst: Ich würde davon abraten. Und dabei spielt nicht zuletzt die Tatsache eine Rolle, daß Präsidentin Liao den ausdrücklichen Befehl erteilt hat, Nashuar nicht in die Hände der Konföderation fallen zu lassen.«
»Das war, bevor die Konföderationskräfte St. Ives überfielen.« Nevarr stieß sich vom Schreibtisch ab, griff sich einen der für Besucher bereitstehenden Stühle und setzte sich verkehrt herum darauf, die verschränkten Arme auf die Rückenlehne gestützt. »Setzen Sie sich, Maurice.« Fitz nahm sich den anderen Stuhl und nahm in bewußt steifer Haltung Platz, um sich nicht zu entspannt auf dieses gefährliche Thema einzulassen. »Nashuar war nur wichtig, um die Konföderation außerhalb des St.-Ives-Systems zu binden. Davon abgesehen besitzt unsere Welt keinen intrinsischen strategischen Wert. Und diese Aufgabe ist hinfällig geworden.«
Fitz nickte vorsichtig. »Aber wenn Sie das der Präsidentin erklären würden...«
Der Oberst nahm den Faden auf. »Herzogin Liao hat ihre eigenen Sorgen - politische Sorgen. Sie könnte es sich niemals erlauben, öffentlich PaktTerritorium an die Konföderation auszuhändigen. Nicht, wenn sie die Verteidigung des Paktes aufrechterhalten will.«
»Wollen Sie damit sagen, daß Sie...«
»Ich sage nur«, unterbrach ihn Nevarr, der offenbar wußte, in welche Richtung Fitz' Frage ging und keine Lust hatte, sie zu beantworten, »daß irgendwer irgendwo die Verantwortung für die Bevölkerung Nashuars übernehmen muß.«
Fitzgerald hätte ihm nicht vollständiger zustimmen können. Aber das ist keine Entscheidung, die leichthin getroffen werden kann, auf die persönliche Neigung von zwei Soldaten hin, selbst wenn einer von ihnen Nashuars militärischer Koordinator ist. Außerdem standen einer Umsetzung noch beachtliche Hindernisse im Weg. Fitz rang mit dem größten dieser Hindernisse, bevor er sich geschlagen gab. »Es wird nicht gelingen. Die Paktstreitkräfte würden Sie - uns - zu Verrätern erklären und einfach jemand anderem den Befehl übergeben.« Er schüttelte den

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