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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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zweite Gestalt, die sich allein durch die Menge bewegte, einen gertenschlanken Mann, den Michael sofort erkannte. »Ich sollte mich unter die Leute mischen«, sagte er und versuchte, sich von Hasek-Davion loszueisen.
    Drews Augen waren Michaels Blick gefolgt. »Fraternisierst du wieder mit dem Feind?« Der Ton war locker genug, aber Michael hörte den dunklen Unterton deutlich genug heraus.
    »Karl Edward ist nicht der Feind«, erwiderte er und verteidigte seinen Freund.
»Er ist beim Sternenlicht-Stall, du bei Blackstar. Wie würdest du ihn bezeichnen?«
Michael musste eingestehen, dass der Besitzer von Sternenlicht kaum eine Mühe scheute, um Drews Pläne für Blackstar zu durchkreuzen, obwohl diese Rivalität keinen Vergleich mit der Fehde aushielt, die zwischen Blackstar und den Skye-Tigern tobte. Der Unterschied ergab sich aus der Tatsache, dass Sternenlicht genau wie Blackstar für seine Loyalität zu Haus Davions Vereinigten Sonnen bekannt war, während die Skye-Tiger für die Lyranische Allianz kämpften. Und auch wenn eine Rivalität zwischen verschiedenen Ställen unumgänglich war, selbst zwischen solchen, die angeblich auf derselben Seite standen, konnte Michael das nicht akzeptieren, soweit es Karl betraf. Er war der einzige Mensch auf ganz Solaris VII, dem Michael vertraute. Es war beinahe unmöglich, in einer Gesellschaft, die so auf Eigennutz aufbaute wie die der Spielwelt, einen wahren Freund zu finden.
»Die loyale Opposition?«, schlug er halb im Scherz vor. »Karl hat mir versprochen, ein paar der heutigen Kämpfe für mich anzusehen. Ich würde gerne erfahren, was er darüber denkt.«
So schnell gab Drew nicht auf. »Ich habe andere Leute, die sich Vids der Kämpfe angesehen haben.« Er steuerte seinen jungen Star auf eine Gruppe zu, die sich in der Mitte des Raums versammelt hatte, als wollte sie diese mit Gewalt gegen jeden verteidigen, der sich ihr zu nähern wagte. Michael erkannte ein paar Politiker aus Black Hills und mehrere Konzerngrößen. Ein Teil der Gäste trug auch die Ausgehuniform der Vereinigten Commonwealth-Streitkräfte. »Sie können dir alles an Informationen liefern, was du brauchst.«
»Ich ziehe Karls Meinung vor«, lehnte Michael ab, ohne den Blick von den Uniformträgern zu wenden. Selbst von hier aus konnte er die Einheitsabzeichen als aus der Mark Capella stammend identifizieren, einem Gebiet mit historischen Bindungen an die Familien Hasek und Hasek-Davion. Außerdem erkannte Michael, dass die Offiziere aus derselben VCSDivision stammten, aus der er unehrenhaft entlassen worden war. Wie weit zurück hatte Hasek-Davion seine Vergangenheit durchleuchtet?
Er blieb auf einmal stehen und zwang Drew damit, ebenfalls anzuhalten. Hasek-Davion musste klar sein, dass es bei seinen Zuschauern nicht gut ankäme, wenn er Michael erkennbar unter Zwang zu ihnen hinüberzog. Searcy starrte ihn wütend an. »Was wollen Sie? Noch einen Schoßhund oder einen Champion?«
Drew starrte nicht minder verärgert zurück. Ihm war klar, dass sein Schützling die Öffentlichkeit der Situation ausnutzte, um seinen Willen durchzusetzen. »Du lernst schnell«, stellte er fest. Dann gab er vor, Karl Edward zu bemerken und schob Michael in dessen Richtung.
»Na schön, mein Junge, ich lasse dir deinen Willen.« Er betonte das Wort Junge, um Michael daran zu erinnern, dass er die entscheidenden Karten in der Hand hielt, die er nur hinter verschlossenen Türen ausspielen würde. »Du bildest dir ein, Karl Edward zu kennen, aber wir sind hier auf Solaris. Vergiss nicht, dass er noch immer deine Opposition ist, auch wenn du ihn auf der Rangliste hinter dir gelassen hast. Er ist neidisch und würde dich verraten, wenn er einen Vorteil davon hätte.«
Neidisch? Vielleicht ein wenig. Obwohl er erst seit drei Jahren auf der Spielwelt war, hatte Michael es schon auf Platz Sieben der Rangliste gebracht. Stormin' Michael Searcy war vielleicht kein Kai AllardLiao, der sich 3054 innerhalb eines einzigen Jahres an die Spitze gekämpft hatte, aber er war verdammt gut. Karl hingegen hatte sich gerade erst die Klasse6-Lizenz verdient, die ihm gestattete, in den Offenen Arenen von Solaris City anzutreten. Er war dabei, sich die Rangliste hochzuarbeiten, aber langsam. Die Tatsache, dass er es nicht auf die Teilnehmerliste des Großen Turniers geschafft hatte, lieferte ihm nur ein Ziel, auf das er '63 hinarbeiten konnte. Oder vielleicht '64.
Aber Verrat? Das war ein Thema, mit dem Michael mehr Erfahrung hatte, als er

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