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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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sich je gewünscht hätte. Der lyranische Offizier, der seiner Militärlaufbahn ihr schnelles Ende beschert hatte, war ein ausgezeichneter Lehrmeister gewesen. Falls Karl Edward entsprechende Neigungen gehabt hätte, wären sie Michael in der Zwischenzeit nicht entgangen. Nicht, dass er sich irgendjemandem gegenüber eine Blöße gab, aber gelegentlich half es zu wissen, wem man in seinem Rücken trauen konnte. Oder zumindest, wer einem dort am wenigsten schaden konnte.
Als Drew und er Karl erreichten, ging Drew weiter zu Garrett. Michael begrüßte seinen Freund mit einem lockeren Händedruck. Als einheimischer Solaraner war Karl von seiner Nationalität her Lyraner. Er hatte sich aus den Blutgruben, den niederklassigen Arenen außerhalb der planetaren Hauptstadt, hochgearbeitet und Michael kurz nach dessen Ankunft im Klasse-3-Zirkus kennengelernt. Kurze Zeit später hatte er sich geweigert, einem Stall beizutreten, der für seine traditionellen Beziehungen zu Haus Steiner bekannt war. Diese öffentliche - und dramatische - Weigerung hatte ihm bei Michael damals einen schweren Stein im Brett eingebracht.
Michael und Karl hatten einander in den Arenen der unteren Klassen geholfen und ihr Bestes getan, um sich der massiven Beeinflussung durch die örtlichen Kriminellen zu widersetzen, indem sie versuchten, den Ausgang der Kämpfe festzuschreiben. Ein paar Monate hatten sie sogar denselben Mech geteilt, einen alten, zerbeulten Centurion. Der Mech war in der technologischen Renaissance der Inneren Sphäre bereits schwer veraltet gewesen, hatte aber immer noch das Zeug für ein paar gute Kämpfe gehabt.
Karl war nur zwei Monate, bevor Blackstar sie beide verpflichtet hatte, zu einem Bürger der Vereinigten Son- nen geworden, allerdings schnell an Sternenlicht weiter- verkauft worden. Seitdem war er zu einem lautstarken Anhänger Prinz Victors geworden und, was für Michael und Drew Hasek-Davion noch wichtiger war, zu einem Gegner Katrina Steiner-Davions. Höchstwahrscheinlich war das der eigentliche Grund, aus dem Drew diese zwischenstallische Freundschaft duldete.
»Über wen willst du zuerst was hören?«, fragte Karl ohne Vorrede. Keine Gratulation. Er war heute Abend voll bei der Sache.
Michael war augenblicklich vorgewarnt. »Ich gehe davon aus, dass Theodore Gross in Boreal Reach gewonnen hat, sonst gäbe es für niemanden ein anderes Gesprächsthema«, stellte er fest und nahm sich ein Glas vom Tablett eines vorbeikommenden Kellners. Diese Woche kam für ihn kein Alkohol in Frage, aber er brauchte ein Getränk, um die Flüssigkeit zu ersetzen, die er im Kampf ausgeschwitzt hatte. »Also wie geht es Kelley Metz?«
Karls Augen blitzen kurz interessiert auf. »Sie hat gewonnen, aber das Duell hat sie schwer mitgenommen. Wenn sie bis morgen Abend nicht wiederhergestellt ist, kommst du kampflos eine Runde weiter.«
Michael nippte an seinem Glas. Es enthielt eine Fruchtsaftmischung, der ein Schuss Alkohol nicht geschadet hätte. »Ihr Sieg wird bei Zelazni kaum gut angekommen sein. Das wird eine neue Serie von Revanchekämpfen geben, sobald das Turnier vorbei ist.« In Gedanken ging er die restlichen Kämpfe des dritten Tags durch und filterte die Topkämpfer heraus. »Was ist mit Craig Orme?«, fragte er nach einem der Steiner-Favoriten. »Wie sieht der aus?«
»Tot.«
Die Antwort erklang hinter Michaels Schulter, als Garrett sich in die Unterhaltung einmischte. Der ExClanner trug eine spartanische graue Uniform, deren einzige Verzierungen der Blackstar-Aufnäher am rechten Ärmel und ein Nebelparderwappen auf der linken Brust waren. Sein Mund war ein schmaler, grausamer Strich in einem strengen Gesicht. Bis auf zwei Punkte hätte Michael die Einmischung auf die gelinde Abneigung geschoben, die er und Garrett teilten: Die Tatsache, dass Garrett sich nicht auf der Stelle wieder entfernte, und Drew Hasek-Davions Nähe, die es ihm gestattete, das Gespräch zu belauschen.
»Teresa Dale feuerte eine PPK aus minimaler Entfernung in den Kopf von Ormes Rakshasa. Der Schuss verdampfte die komplette Pilotenkanzel.«
»Es wurde als Unfall deklariert«, warf Karl sofort ein, klang aber nicht sonderlich überzeugt.
Natürlich würde es Fragen geben. Zwei Tote im Großen Turnier, und beide in Kämpfen zwischen MechKriegern der Vereinigten Sonnen und der Lyranischen Allianz. Aber Todesfälle bei den Spielen kamen immer wieder vor. Alle Regeln und Einschränkungen, alle Sicherheitsvorkehrungen konnten das nicht ausschließen.
»Ein

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