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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Michael hatte alles erreicht, was er mit dem Interview bezweckt hatte. Er hatte den Medien ihre Show geliefert und alles gesagt, was er hatte sagen wollen. Er bedankte sich bei den Reportern für ihre Zeit und verabschiedete sich.
    Keinen Augenblick zu früh. Der kurze Moment des Sonnenscheins über dem Viewpoint verschwand fast augenblicklich wieder und fünf Minuten später war über Solaris City kein goldener Lichtstrahl mehr zu finden. SNG hatte schon zusammengepackt und war abgezogen, dicht gefolgt von den beiden VerSoSendern. Der erste Donner grollte und ein leichter Regenschauer prasselte auf die Aussichtsplattform nieder.
    Es fiel nicht schwer, die Touristen von den Einheimischen zu unterscheiden. Man brauchte nur darauf zu achten, wer einen Regenschirm aufspannte und wer einfach nur das Gesicht zum Himmel hob, um die ersten Tropfen zu begrüßen. Michael lachte und schlenderte zur Betonabsperrung hinüber. Er fühlte sich hervorragend, als er über die Stadt blickte. Auf der anderen Seite des träge dahinströmenden Solaris ragte düster und brütend Ishiyama auf, und in Montenegro verschwand die Fabrik fast zwischen den Industriebrachen. Dann wanderte sein Blick über die lange, graue Kastenstruktur von Boreal Reach und hinüber nach Cathay, wo der Dschungel wie ein riesiger, den Göttern des Krieges geweihter Tempel emporragte. Und weiter nach Osten zum SteinerKolosseum.
    Sein Reich.
Darum ging es schließlich im Großen Turnier, oder? Solaris City zu meistern und zu beweisen, dass niemand das Zeug hatte, einen aufzuhalten. Dass niemand eine Chance hatte. Sieben Kämpfe an sieben Tagen, um den Titel des Champion zu erringen. Siege in allen fünf Arenen. Mechs und MechKrieger aller Art als Gegner. Hausloyale Ställe, unabhängige Kooperativen, Einzelkämpfer. So oder so setzen sie einem Titelanwärter in dieser Woche alle zu. Und der Champion musste all diese Attacken überleben. Das war er. Das würde er sein. Der einzige Überlebende. Der Champion.
Er würde Kelley Metz besiegen, weil keine Capellanerin, erst recht keine mit einer Gehirnerschütterung, den Hauch einer Chance gegen Haus Davion hatte. Morgen würde er Victor Vandergriff schlagen und den Lyranern wieder einmal zeigen, dass es auf dem Gebiet der Kriegsführung des einunddreißigsten Jahrhunderts niemanden gab, der den Vereinigten Sonnen ebenbürtig war, und sie daran erinnern, dass es die VS-Heere waren, die sie verteidigt hatten, als die Clans kamen. Und was Theodore Gross betraf? War der Thronerbe Haus Kuritas nicht nur dank Victor Davions Hilfe noch frei und am Leben? Und im Finale würde er es möglicherweise mit Jasmine Kalasa aufnehmen müssen, der wahrgeborenen Diamanthaiin, die jetzt für den Löwenstadt-Stall antrat. Das würde ein mehr als passendes Finale abgeben, einen Endkampf zwischen Innerer Sphäre und Clan.
Auf dem Gipfel des Viewpoint schien alles so sonnenklar. Ein Teil der natürlichen Ordnung. Er würde sie alle besiegen, weil er der Favorit der Vereinigten Sonnen war. Davionisten, Black Hills und Blackstar-Stall vereinigt in einem Bündel Naturtalent und Können. Was machte es aus, dass man ihn aus den VCS geworfen hatte? Damals war er den Schwächen seiner Vorgesetzten unterworfen gewesen. Sein Aufstieg in die höchsten Sphären der Spielwelt bestätigte seinen wahren Wert... und daran konnten alle Kriegsgerichtsverfahren New Cantons nichts ändern. Drew Hasek-Davion mochte ihm geholfen haben, seine Solaris-Persönlichkeit auszuformen, aber das war nur möglich gewesen, weil das Fundament bereits existiert hatte. Er war Stormin' Michael Searcy. Er war es schon immer gewesen. Er konnte nicht verlieren.
Es war ihm vorbestimmt.
* * *
    Beim besten Willen hätte Michael keine ungünstigere Umgebung für Kelley Metz finden können. Der Kampf war noch keine fünf Minuten alt und er wusste bereits, dass er gewonnen hatte. Boreal Reach war etwa einen halben Quadratkilometer groß und von einer technologischen Fortschrittlichkeit, mit der nur das Detonatornetz der Steiner-Arena mithalten konnte. Ein System aus Hologrammprojektoren, Terrainmodulen und vollständiger Klimakontrolle gestattete es, nahezu alle vorstellbaren Geländebedingungen zu simulieren. Der Teufelscanyon mit seinem zerklüfteten, geborstenen Boden um Inseln aus unpassierbarem Gelände wie Lavaströmen und tiefen Felsspalten war beim Publikum zur Zeit besonders beliebt. MechKrieger, denen das Talent dazu abging, sich in dem in konstanter Bewegung befindlichen

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