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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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paar Ideen... ja, eine ganze Reihe.«
Überall entlang der Tafel wurde Arthurs Vorstoß mit Nicken und strahlenden Gesichtern aufgenommen. Dorann klatschte leise, drückte Arthur und konzentrierte sich dann, über ihre eigene Reaktion verlegen, schnell auf ihren Nachtisch. Aber unter dem Tisch suchte sie seine Hand und drückte sie.
Arthur hatte sich noch nie so gut gefühlt. Endlich konnte er hier in der Mark Draconis etwas leisten, etwas Wichtiges bewegen. Entschlossen, trotz seiner Verpflichtungen an der Akademie weiter am Ball zu bleiben, widmete er sich dem Rest des Essens.
Der Kuchen war ausgezeichnet.

T
EIL I
DISSONANZEN 4
ComGuard-Ausbildungslager, Distrikt Ridgick, Tukayyid Freie Republik Rasalhaag
     
13. Februar 3062
    Tancred Sandoval blinzelte heftig, um den Schweiß zu vertreiben, der ihm in den Augen brannte und die Sicht behinderte, während er versuchte, den humpelnden Nachtstern hinter einen flachen Hügel zu bringen. Ein ausgebrannter Beinaktivator ließ den BattleMech heftig schwanken und reduzierte seine Höchstgeschwindigkeit um volle zwanzig Prozent. Alarmsirenen gellten in seinen Ohren und verlangten Beachtung. Eine drohte mit automatischer Stillegung wegen Überhitzung durch schwere Schäden an der Reaktorabschirmung des überschweren Mechs. Eine andere warnte vor der Zielerfassung durch den Daishi seines Verfolgers. Der Schubhebel war schon bis zum Anschlag durchgedrückt, und er hatte keine Chance, noch rechtzeitig die Deckung zu erreichen. Tancred brauchte eine Möglichkeit, Zeit zu schinden.
    Er riss den Steuerknüppel des Nachtstern nach links, um die obere Hälfte des Mechrumpfs entlang seines Rückzugwegs zu drehen, und zog das Fadenkreuz über den Sichtschirm. Das lasergeführte Zielsymbol tanzte unsicher über das Gelände. Das Bild auf den Taktikanzeigen des BattleMechs wurde von Störungen zerfasert, und die Sensoren hatten Mühe, eine halbwegs brauchbare Zielerfassung zu liefern, als der Daishi in Sicht kam. Aber auf etwas Besseres konnte er nicht hoffen - und das wusste er auch. Tancred presste den Daumen auf den Hauptfeuerknopf und brachte schräg vor dem Rumpf der Maschine vorbei eine Nickeleisenkugel aus dem noch funktionierenden Gaussgeschütz im rechten Arm des Kampfkolosses auf den Weg, der er eine Kaskade lodernder Energie aus der Partikelprojektorkanone in der rechten Brustpartie des Nachtstern folgen ließ. Ihm blieb keine Zeit, sich zu vergewissern, wieviel Schaden er dem hundert Tonnen schweren OmniMech-Monster zugefügt hatte. Er schlug auf den Vetoschalter und sandte ein Stoßgebet zum Himmel, dass ihm noch eine Salve blieb.
    Den Vetoschalter hatte er zwar rechtzeitig betätigt und die automatische Stillegung des Fusionsreaktors verhindert, der tief im Innern des BattleMechs die nötige Energie erzeugte, aber die Hitzewelle, die durch die Abschirmung in sein Cockpit flutete, ließ sich damit nicht aufhalten. Heizkörper, die bewusst darauf ausgelegt waren, die sengenden Temperaturen der Schlacht zu simulieren, bliesen glutheiße Luft über seinen Schoß und Nacken, bis er kaum noch Atem bekam. Dünner Qualm stieg von angeblich beschädigten Sensoren auf. Der Ozongeruch schmelzender Schaltkreise stach ihm in die Nase und brannte in seinen Lungen - eine neue Funktion der ComGuard-Mechsimulatoren, auf die Tancred gerne verzichtet hätte.
    Gefechtsrealismus hatte Victor Steiner-Davion es vor Beginn der Übung genannt und ein halbes Dutzend derartiger Neuerungen aufgezählt, zu denen täglich weitere hinzukamen. Es war wirklich beeindrukkend, das musste Tancred zugeben. Das knirschende Geräusch des linken Mecharms, der immer noch versuchte, das festgefressene Schultergelenk zu drehen. Die erratischen Vibrationen, durch den Schaden am Kreiselstabilisator verursacht. Das hörbare Knallen, wenn Myomermuskelstränge unter Überlastung oder Feindtreffern rissen. Nur sein Verstand erinnerte ihn noch daran, dass dies ein Simulatorgefecht zwischen Freunden war.
    Aber Simulation oder nicht, es wirkte real. Und Tancred hasste es, zu verlieren.
Der auf rückwärts abgeknickten Beinen hockende Nachtstern gehörte nicht gerade zu den größten Kampfkolossen, auch wenn er mit fünfundneunzig Tonnen Gewicht einer der Schwersten war und eine beachtliche Feuerkraft barg. Er war Victors mit Clantechnologie gebautem Daishi fast ebenbürtig... aber eben doch nicht ganz. Victor hatte für dieses Duell auf zwei seiner schweren Impulslaser verzichtet. Das hätte die beiden Kontrahenten auf

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