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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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unannehmbar. Statt das Risiko einzugehen, dass der Rechen die zerbrechliche Schönheit des Blütenblatts beschädigte, ging der Attentäter über die Arbeit des Nachmittags und zerstörte deren Harmonie, um es vorsichtig aufzuheben. Dann ließ er es zwischen die kurzen, stacheligen Kiefernnadeln des Bonsais fallen. Viel besser, entschied er, und sah wieder zum fernen Einheitspalast hoch.
Dann kehrte er an seine vorherige Position zurück und machte sich langsam daran, den Sand wieder glatt zu streichen, an der Vollkommenheit zu arbeiten, die Randal Kasagi anstrebte, aber nie erreichte.
Bald, versprach er sich in Gedanken. Bald.

6
Prinzenpalais, Avalon City, New Avalon Mark Crucis, Vereinigtes Commonwealth
     
21. Mai 3062
    In dem Palastbüro, in dem ihr Vater gestorben war, lehnte Katrina Steiner-Davion sich in das weiche Leder des Bürosessels zurück. Ihr neuer Geheimdienstoffizier war dabei, den neuesten Bericht zur Lage der Inneren Sphäre abzuliefern, aber sie hatte Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Selbst zehn Jahre nach seinem Tod konnte sie die Gegenwart ihres Vaters spüren. Sie erinnerte sich an Hanse Davion als einen starken, fähigen Mann, der nach der Wäschestärke seiner Uniform roch - und einem gelegentlichen Brandy. Er hatte schwer gearbeitet, aber immer Zeit für eine feste Umarmung oder, als sie zum Teenager herangewachsen war, zumindest einen warmen Händedruck gehabt. Langsam verblasste die Erinnerung, ähnlich dem Davion-Erbe im ganzen Commonwealth, aber eines Tages würde sie sich von beidem befreit haben. Wenn sie die geschichtliche Rolle ihrer Eltern übertroffen hatte. Wenn der Sternenbund ihr gehörte.
    »Im St. Ives-Pakt eskalieren die Anschläge des Schwarzen Lenz«, sagte Richard Dehaver gerade. Er hatte den Bericht über die capellanische Invasion der kleinen Nation Candace Liaos halb abgeschlossen. Sein leuchtend rotes Haar und die Sommersprossen auf der Nase gaben ihm ein knabenhaftes Aussehen, das ganz und gar nicht zu seiner Position als Katrinas MGUO-Offizier passte. Aber ein Blick in seine Augen verscheuchte den jugendlichen Eindruck schnell. Sie lagen tief in ihren Höhlen und waren verschleiert, von so dunklem Grün, dass sie trübe wirkten. Es waren Augen, die schon zu viel gesehen hatten. »Die Berichte geben die Verlustzahlen durch das Nervengift mit über siebentausend an.«
    Sie sah in seine leeren Augen. »Haben irgendwelche Nervengasangriffe auf Commonwealth-Boden stattgefunden?«
    »Nein.«
»Dann sind die Zahlen ohne Bedeutung. Solange die Kämpfe George Hasek und genügend seiner Welten in der Mark Capella ablenken, werden wir nicht angreifen.«
Katrina verzichtete darauf zu erwähnen, dass sie eine private Abmachung mit Sun-Tzu Liao getroffen hatte, seine Aktionen zu ignorieren, solange er keine Commonwealthsysteme bedrohte. Von dieser Vereinbarung wusste nur das Lyranische Nachrichtencorps, und auf dessen Loyalität konnte sie sich verlassen. Das Ministerium für Geheime Untersuchungen und Operationen musste sich ihr volles Vertrauen erst noch verdienen, auch wenn Dehaver sich bis jetzt als sehr entgegenkommend erwies.
Er zuckte die Achseln und machte eine kurze Pause. Tormano Liao ist tot.«
Katrina blinzelte und setzte sich auf. Tormanos Tod war bisher nur ein unbestätigtes Gerücht gewesen. Sie haben endlich eine Bestätigung?« Dehaver nickte und Katrina sann einige lange Sekunden über ihre Gefühle in dieser Angelegenheit nach. »Schade«, stellte sie schließlich fest. Vermutlich der einzige Nachruf, auf den ihr ehemaliger Berater hoffen konnte.
Zu Beginn ihrer Amtszeit war Tormano nützlich gewesen. Er hatte Katrina geholfen, ihre Macht zu festigen, und ihre gelegentlichen Fehler ausgebügelt. Aber er hatte seine Position aufgegeben und sich aus dem Staub gemacht, um in die capellanischen Kämpfe um St. Ives einzugreifen, vermutlich mit dem heimlichen Ziel, selbst einen Thron zu ergattern. Dehaver, der hier auf New Avalon aufgewachsen und ausgebildet worden war, konnte die Stelle ebenso gut ausfüllen.
Er hatte offensichtlich erkannt, dass Katrina kein weiteres Interesse an diesem Teil des Berichts hatte, denn er rief auf dem Schirm seines Compblocks die nächste Seite auf und stellte einen Datenkristall auf die polierte Holzplatte des Schreibtischs, den sie in den eingebauten Computer speisen konnte. Es lagen bereits zwei andere Kristalle und ein Stoß Ausdrucke auf der Tischplatte, für den Fall, dass sie seine Ausführungen mitlesen wollte. Aber

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