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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Victors Entscheidung. Es war Tancreds, auch wenn sein Freund den höheren Preis zahlen würde.
»Nein«, antwortete er. Nichts weiter. Nur Nein.
Herzog Sandoval schüttelte den Kopf. Enttäuschung lag in seinen stolzen Zügen mit Ungläubigkeit im Widerstreit. »Du sturer kleiner Bengel.« Aus dem Mund seines Vaters war die Wortwahl trotz Tancreds Alter keine wirkliche Beleidigung. »Du willst alles nach deinem Kopf haben, was? Aber so läuft es nicht im Leben, Tancred. Jeder muss sich irgendwann entscheiden. Oder glaubst du ernsthaft, du könntest ein besseres Angebot bekommen?«
Die Arroganz seines Vaters fachte die Glut seines Zorns neu an, aber Tancred hielt sie mit eisernem Willen unter Kontrolle. »Ich bin überrascht, dass du zufrieden damit wärst, wenn ich mit Yvonne das Bett teile, solange Katherine noch ledig ist. Warum arrangierst du keine Heirat mit ihr?«
»Das würde ich«, schoss der Herzog zurück, »wenn ich dächte, sie würde dich nehmen.« Dann schaute er zur Seite. James Sandoval wusste ersichtlich, dass seine Worte ein Fehler gewesen waren, aber wie sein Sohn zuvor die seinen konnte er sie nicht ungeschehen machen.
Tancred seinerseits schüttelte nur angewidert den Kopf und hob Maske und Schwert vom Boden. Er trocknete seinen Zopf und strich die wenigen Haare zurück, die sich gelöst hatten. Er fühlte die Aufmerksamkeit seines Vaters zu ihm zurückkehren, spürte dessen Augen sich wie Zwillingslaser in seinen Rücken bohren. Frische Panzerung, dachte er mit schwarzem Humor. Heute gelingt dem Herzog kein leichter Abschuss.
Als Tancred versuchte, um seinen Vater herum zur Tür zu gehen, hielt James Sandoval ihn mit einem Griff am Arm auf. »Ich versuche nur zu tun, was für die Mark Draconis das Beste ist«, sagte er leise.
»Das Beste für alle ist sicher kein Krieg. Aber genau darauf steuerst du zu.« Tancred löste sich von seinem Vater. »Und ich werde dir auf diesem Kurs nicht folgen. Ich werde mich nicht gegen dich stellen. Ich würde nie irgendetwas tun, um der Familie oder der Mark zu schaden. Ich hoffe, das weißt du. Aber ich werde die Augen offenhalten. Und wenn du einen Kampf willst, den kannst du haben.«

12
Wyldenplateau, Mogyorod
Melissia-Theater, Provinz Coventry, Lyranische Allianz
     
11. Oktober 3062
    Mit einem Druck des Vetoschalters blockierte Victor die von dem - im Simulationsmodus arbeitenden Bordcomputer des Daishi angedrohte automatische Stillegung und lehnte sich zurück, während der Hitzestau abgebaut wurde. Die Alarmsirenen verstummten, die Warnlichter gingen nacheinander aus. Eine seltsame Stille legte sich über das Cockpit, und sein Atem rasselte laut in der Enge des Neurohelms.
    Ein kalter Schauer durchlief seinen Körper und er reduzierte den Kühlmittelfluss durch die Weste. Wie die meisten MechKrieger trug er in der Kanzel nicht viel an Kleidung: Shorts und Stiefel, eine Kühlweste und seinen Neurohelm. Die hohen Temperaturen, die einen Kampfeinsatz unvermeidlich begleiteten, ließen minimale Bekleidung ratsam erscheinen. Aber jetzt, als die Temperatur endlich sank, brachte der Schweiß auf seinem ganzen Körper ihn zum Frösteln.
    Acht Krieger tot, rechnete Victor nach. Simulierte Tote, und zum größten Teil Panzerbesatzungen. Dreizehn weitere durch Ausfall ihrer Kampfkolosse aus dem Spiel. Victors Angriffsstreitmacht verfügte noch über neun funktionstüchtige Mechs, und angesichts der Kräfteverhältnisse konnte er darüber froh sein.
    Die 244. Division der ComGuards war für das Manöver in zwei ungleich große Teile aufgespalten worden, und Victor war mit einer Sektion durchschnittlicher Erfahrung gegen zwei unerfahrene Einheiten angetreten. Er hatte eine Schneise BattleMechwracks und ausgebrannter Panzerfahrzeuge über Mogyorods Wyldenplateau gezogen und für jede seiner Maschinen zwei des Gegners abgeschossen. Ein brauchbares Ergebnis.
»Gibst du dich geschlagen, Demi Schakow?«
    Sein Gegner heute war der Kommandeur der Sticks-and-Stones-Sektion, Demipräzentor Rudolf Schakow. Ein vielversprechender Offizier, und einer der wenigen ComGuards-Kommandeure, bei denen Victor Sinn für Humor entdeckt hatte.
    »Ein Beinaktivator funktioniert noch, Martialum.« Schakows Stimme drang ohne die geringste Störung oder Verzerrung aus dem Helmlautsprecher, wie es sich für die Wahrer der interstellaren Kommunikationswege auch gehörte. »Humpeln Sie zu mir rüber, und ich trete Ihnen das Munitionslager ein.«
    »Danke für das Angebot, Rudolf, aber ich ziehe

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