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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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zulassen oder den Lyons-Daumen zurückgeben, jetzt, da er ihn einmal hat. Aber wenn ich der Koordinator wäre, würde ich ernsthaft daran denken, meine Grenze zum Commonwealth mit noch einem halben Dutzend Regimenter zu verstärken.«
»Wenn du der Koordinator wärst?« James Sandoval rang einen Moment nach Atem, so schockiert war er. Seine hohe Stirn lief rot an. »Du würdest noch sechs Regimenter an unsere Grenze verlegen, ja?«
»Mindestens.«
Der Herzog von Robinson hatte sichtlich Mühe, sich zu beherrschen. »Ich habe deine Loyalität noch nie in Frage gestellt, Tancred, aber jetzt bestehe ich darauf, dass du sie beweist. Deine wöchentlichen Fechttermine mit Arthur sind Geschichte. Du wirst dich von ihm fernhalten. Du wirst außer mit meiner vorherigen Zustimmung nicht in der Öffentlichkeit auftreten. Und du wirst auf der Stelle mit den Rangers zu einer sehr langen Manöverübung aufbrechen.«
Tancred schaffte es, einen halbwegs gelassenen Eindruck aufrecht zu erhalten und gestattete sich endlich, sich mit einem Ende des um den Nacken gelegten Handtuchs das Gesicht abzutrocknen. »Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen.«
»Zur Hölle, Tancred! Du und deine Tante Jessica. Es ist mir gleich, was ihr findet. Ich bin der Fürst der Mark, und ich werde meine Arbeit nicht von euch untergraben lassen!«
In all den Jahren höflicher Auseinandersetzung mit seinem Vater hatte Tancred ihn noch nie dermaßen wütend gesehen, nicht einmal in Konfrontationen mit seinen politischen Gegnern oder sogar im Krieg von 3039 gegen das Kombinat. Der junge Baron wusste wohl, dass er heute nur ein paar billige Treffer gelandet und die Frustration abgelassen hatte, die er so lange in sich hineingefressen hatte. Aber jetzt war der Geist aus der Flasche, und es würde nicht leicht werden, ihn wieder einzufangen.
»Ich habe keinen Wunsch danach, deine Arbeit zu untergraben, Vater, und ich respektiere deine Position als Fürst der Mark«, stellte er aufrichtig fest. »Aber ich muss Zweifel an deinen Methoden anmelden. Du hast mich einmal gelehrt, dass ein Mann Rat annehmen, aber seine Entscheidungen selbst treffen soll. Nichts anderes habe ich getan.« Er atmete ruhig durch. »Und je mehr du mich bedrängst, desto überzeugter werde ich, dass ich Recht habe und du dich irrst.«
»Niemand lässt sich gerne drängen«, gab sein Vater ihm Recht. »Vor allem kein Sandoval. Aber du hast kein Recht, in meiner Mark Gegendruck auszuüben... in meiner Heimat, Tancred! Du willst, dass ich zurückstecke? In Ordnung. Heirate Yvonne.«
Das traf Tancred völlig unvorbereitet und einen Moment lang fehlten ihm tatsächlich die Worte. »Yvonne heiraten...«
James Sandoval entspannte sich etwas und legte in einer Andeutung militärisch entspannter Haltung die Hände auf den Rücken. »Allerdings. Heirate Yvonne. Gib deine Bindung an Victor auf, eurer beiden Bindungen an ihn, und werde mein stellvertretender Minister für die Mark Draconis.«
Tancred gestattete seinem Zorn, sich zu legen, und versuchte, sich an die plötzliche Änderung in Haltung und Taktik seines Vaters anzupassen. »Was würde das klären?«
»Vielleicht gar nichts. Oder alles. Aber ich sage dir eines: Beweise mir, dass du deine Position aus eigener Überlegung bezogen hast und nicht durch den Einfluss Victor Davions, und ich werde deine Wahl eines Botschafters für eine diplomatische Mission nach Luthien unterstützen. Ich werde sogar zulassen, dass du selbst fliegst, vorausgesetzt, Victor ist nicht dort.« Er machte eine Pause. »Öffentliche Unterstützung, Tancred. Ist es nicht das, worum es dir geht? Eine Bremse für die Kombinatsfeindlichkeit?«
Darauf lief es also hinaus, fertig verpackt und frei Haus geliefert. Nur banden die Schnüre dieser Verpackung Tancred fest an die Mark Draconis, trennten ihn von vielen außerhalb seiner Heimatregion liegenden Quellen, die geholfen hatten, seine Sicht der Dinge zu formen. Aber zugleich schränkte es die Möglichkeiten seines Vaters ein, ein keineswegs zu verachtender Vorteil. Sollte er annehmen? Würde Yvonne dazu bereit sein? Die beiden hatten trotz ihrer engen Beziehung dieses Thema sorgsam gemieden, um abzuwarten, ob sich von selbst etwas entwickelte.
Er wusste, was Victor gesagt hätte. Victor hätte den Bedingungen zugestimmt, ihre Freundschaft und die Beziehung zu seiner Schwester geopfert, um der Nation, die er gezwungenermaßen hatte aufgeben müssen, Ruhe zu bringen. Immer bereit, Opfer zu bringen. Nur war das hier nicht

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