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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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des Mords einzuüben.
    Als er die Rückwand des Hauses erreichte, trat er wie ein Geist aus einem Albtraum einfach hindurch und ließ die simulierte Ermordung Omi Kuritas hinter sich.
    Er würde die nächsten Stunden damit zubringen, jeden Blickwinkel der Kameras zu überprüfen und nach dem kleinsten Fehltritt zu suchen. Verbessern. Perfektionieren. Alles im Hinblick auf eine saubere Arbeit. Das Eindringen in das Gebäude gefiel ihm noch nicht, weil es davon abhing, dass die Fahrer ihn vergaßen. Aber wenn sie spät dran waren und die beiden Laster zu unterschiedlichen Zeiten abfuhren, war das eine statistische Unsicherheit, mit der er leben konnte.
    Das Geräusch beim Abnehmen der Garotte hingegen war unverzeihlich. Daran würde er noch arbeiten müssen. Außerdem blieb das Problem, dass Victor an einem Tag, an dem zwei Lastwagen weitere Teile von Isis' Habe anlieferten, abwesend sein musste. Der Attentäter spielte mit dem Gedanken, über mehrere Tarnfirmen und tote Briefkästen eine Serie von falschen Nachrichten nach Tharkad und zurück zu schicken, die Victor mit vorgetäuschten ComStarGeschäften beschäftigt hielten. Oder Commonwealth-Gerüchten. Nachrichten über eine Greueltat auf New Avalon? Das mochte genügen, ihn wachzuhalten, während er auf eine Bestätigung wartete.
    Noch ein Monat Training, entschied er. Mindestens. Dan Cheurre brauchte die Zeit, um das Vertrauen der Wachleute wirklich zu gewinnen. Dann würde der Attentäter die Verzögerungstaktik vorbereiten und auf eine geeignete Gelegenheit warten. Anfang 3063, dachte er.
    Victor würde noch ein Weihnachten mit seiner Liebsten bekommen.
Dann würde Omi Kurita sterben.

16
House of Lords, Bueller, Robinson
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
     
28. November 3062
    In dem Büro, dass man ihm im House of Lords Robinsons zur Verfügung gestellt hatte, brütete Arthur Steiner-Davion über den Notizkarten, die er auf dem riesigen Schreibtisch ausgebreitet hatte. Wie Flöße auf einem Meer aus rotem Mahagoni schob er sie je nach Stimmung hin und her, arrangierte sie erst so, dann so. Hier änderte er ein Wort, dort strich er einen Satz. Und langsam nahm die Rede, die er in der kommenden Woche auf der Kundgebung gegen das Kombinat halten wollte, Gestalt an.
    Er machte eine Pause und reckte sich, um den schmerzenden Rücken zu strecken. Dann öffnete und schloss er seine verkrampfte Schreibhand. Ein Schluck Eiswasser wusch den faden Plastikgeschmack aus seinem Mund. Eine alte Gewohnheit, am Ende des Stifts zu kauen, während er nachdachte. Genau wie der Gebrauch von Stift und Papier an Stelle selbst eines einfachen Computerprogramms. Schreiben - gutes Schreiben - kostete Anstrengung und durfte nicht durch Termine, Seitenbegrenzungen oder eine vorgeschriebene Redezeit eingeengt werden. Und Arthur hatte schon vor Jahren entdeckt, dass er bessere, bewegendere Texte komponierte, wenn er sie von Hand schrieb.
    James Sandoval mutete es wunderlich an, dass Arthur seine Reden selbst verfasste, statt dies einem professionellen Redenschreiber zu überlassen. Genauer gesagt, dem Redenschreiber des Herzogs. Aber der Herzog war durchaus in der Lage, selbst die eine oder andere treffende Formulierung zu finden, und Arthur hatte sich im vergangenen Jahr schon mehrmals für seine Reden bei ihm Inspiration geholt.
    Nicht aber dieses Mal. Arthur wollte kein Risiko eingehen, dass die Einmischung des Herzogs seine Gedanken beeinflusste. Tancred hatte Recht gehabt mit dem, was er vor Monaten auf der Planche der Akademie gesagt hatte. Arthur sprach in letzter Zeit mit James Sandovals Worten. Nicht bewusst, und möglicherweise nicht einmal mit Absicht des Herzogs. Der ältere Sandoval war einfach ein energischer Mann mit felsenfesten Überzeugungen, von denen Arthur viele, die meisten sogar, teilte. Aber der Gedanke, er könne manipuliert werden, hatte Arthur erschüttert. Niemand benutzte ihn. Nicht einmal der Herzog.
    Und versuchte Tancred nicht dasselbe? Versuchte er nicht, Arthur in Victors Sinn zu lenken? Beinahe garantiert. Doch Arthur wollte keinem der beiden Bösartigkeit unterstellen, wo ein motiviertes Eigeninteresse ebenso gut als Erklärung funktionierte. Was waren Beziehungen, einschließlich Freundschaften, anderes als ein ausreichendes Vertrauen zu jemandem, um ihm oder ihr zu gestatten, einen zu beeinflussen? Arthur schmunzelte. Der Gedanke gefiel ihm. Er merkte ihn sich für eine spätere Gelegenheit.
    Ein leises, flüchtiges Klopfen, und sein

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