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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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ich mich, ob die Macht, die er anspricht, nicht in den Händen der Bürger liegen sollte. Als eine Warnung, dass der Adel von Zeit zu Zeit an seine höhere Verantwortung erinnert werden muss.« Das war Tancreds Lesart.
»Vermutlich kann man es so oder so auslegen.«
»Das ist das Problem mit Worten, Saul. Man kann sich nicht immer auf sie verlassen. Sie lassen sich verdrehen und werden neu geboren, um einer neuen Sache zu dienen... Saul, was ist?«
Saul schien für einen Augenblick wie gelähmt. Sein Gesicht war bleich, aber seine Augen leuchteten plötzlich mit wilder Intensität. »Es tut mir Leid, Sir. Verdrehen und...«
»Neu geboren.« Nur dass dies mit Arthurs Worten nicht geschehen würde. Er weigerte sich, es zuzulassen. Er beugte sich wieder über den Schreibtisch und nahm sich vor, jeden Satz noch einmal zu lesen, um nach möglichen unbeabsichtigten Nuancen zu suchen. »Ich stimme nicht immer mit Tancred überein, doch in diesem Punkt hatte er wirklich Recht. Ich muss mich bei ihm bedanken. Erinnern Sie mich daran, Saul, ja? Dass ich mich nächste Woche nach meiner Ansprache bei Tancred Sandoval bedanke.«
»Natürlich, Sir.«
»Der Baum der Freiheit muss ab und zu mit dem Blut von Patrioten und Tyrannen gedüngt werden«, stellte er fest und vervollständigte das Zitat. Das war letzten Monat geschehen. War es genug gewesen oder nicht? Diese Frage musste Arthur sich selbst beantworten, und seine Entscheidung dann vor Tancred und James Sandoval geheimhalten. Niemand sollte wissen, was Arthur dachte. Was er plante.
Dann, dachte er, würde ihn niemand aufhalten können.
* * *
    Daniel Phillips holte Sauls Nachricht aus einem ihrer toten Briefkästen ab. Dieser, ein Schließfach in einer Bank der Stadt, war mit einem präparierten Umschlag und einem Spezialschloss ausgerüstet, dass auf derselben Technologie beruhte wie eine Verigraphnachricht. Wenn die DNS desjenigen, der es öffnete, nicht mit der eines der drei allein dazu Berechtigten übereinstimmte, verbrannte die im Umschlag steckende Nachricht.
    »Wie können wir dem Kombinat keine Lektion erteilen?«, lautete die Botschaft. »Das kann er nicht ablehnen. Die Frage ist nicht ob, sondern wann. Welchen Weg ihr jetzt auch einschlagt, es ist unvermeidlich, ihm von unserem Plan, in die Armee einzutreten, zu erzählen. Euer Bruder in Waffen, S.«
    Kurz und einfach, und der in der Nachricht verborgene Text war noch einfacher. Der erste Satz wurde ignoriert, weil er eine Frage war, und danach lieferte jeder Satz nur ein Wort nach einem jeweils neuen Schlüssel. Der Code war demnach 3-3-7, entsprechend der Anzahl der Buchstaben im jeweils ersten Wort.
    Saul hatte gute Arbeit geleistet. Jetzt hatten sie ein Ziel. Phillips nickte, lächelte und ließ sich vom Text der Geheimbotschaft noch einmal begeistern:
»Er ist es.«
     
* * *
Wylden-Garnisonsposten, Deschuttes, Mogyorod Melissia-Theater, Provinz Donegal, Lyranische Allianz
    »Keine Umschweife, Jerry«, sagte Victor SteinerDavion, noch bevor sein Freund ganz zur Tür herein war. »Wie ist die Lage auf Kathil? Fang mit dem Schlimmsten an.«
    Die Tür zum Hauptbesprechungszimmer des Wylden-Garnisonspostens fiel zu. Der Raum war in dunklem Holz getäfelt und die Stühle mit dunklem Gobelinstoff bezogen. Ohne Zweifel nicht das übliche ComStar-Ambiente, und trotz seiner fürstlichen Erziehung für Victors Geschmack etwas zu konservativ. Allmählich vermisste er Tukayyid mit seinen modernen Anlagen und den dort verfügbaren Nachrichtendiensteinrichtungen. Mogyorod war keine Welt, von der aus er die wachsenden Spannungen, die überall im Vereinigten Commonwealth in offene Gewalt auszuarten drohten, leicht im Auge behalten konnte.
    Victor hatte Präzentor Raymond Irelon und Demipräzentor Rudolf Schakow von der 244. Division gebeten, seinem Treffen mit Jerrard Cranston beizuwohnen - Irelon seiner langen Erfahrung wegen, und Schakow wegen seiner beschwichtigenden Art. Die Abwesenheit seiner bekannteren Freunde und Ratgeber machte sich bemerkbar. Diese beiden mussten ihm im Augenblick genügen, aber eigentlich hätte er sich Kai Allard-Liao oder Morgan Kell gewünscht. Focht. Tancred. Zur Hölle, im Moment hätte er selbst Phelan Kell mit all seiner machohaften Aufspielerei hingenommen, obwohl er in Wahrheit schon im Voraus wusste, was er ihm geraten hätte. Das schien unvermeidlich in der Art der Clans zu liegen. Handeln. Intervenieren. Angriff.
    Cranston deponierte einen Stapel Papiere und mehrere Datenkristalle auf

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