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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Victor auf schnellstem Wege in die Befehlszentrale, wo mehrere Dutzend Krieger und Techs ihre Arbeit unterbrachen, um dem verwundeten Prinzen zu applaudieren und zuzujubeln.
    Victor hätte sich am liebsten übergeben.
Die Fahrt aus dem Krankenhaus war schon anstrengend genug gewesen. Er fühlte sich ausgelaugt und litt unter hämmernden Kopfschmerzen. Nachwirkungen der Gehirnerschütterung hatten die Ärzte es genannt und ihn gewarnt, dass er mit Übelkeit, Blackouts und schädelspaltenden Migränen rechnen durfte. Der dumpfe Schmerz des gebrochenen Schulterbeins verblasste im Vergleich dazu. Allmählich bedauerte er, dass er sich keine längere Genesungspause gegönnt hatte, aber zugleich wusste er, dass jeder verlorene Tag verlorene Leben bedeuten konnte.
Er stand mühsam auf. Die meisten Anwesenden jubelten gleich noch einmal und kehrten zögernd an ihre Arbeit zurück, als er abwinkte. Damit stand er jetzt nur noch dem Kern seines Befehlsstabs gegenüber. Er erwiderte General Bella Braggs Salut und umarmte dann vorsichtig Präzentor Irelon und Demipräzentor Schakow.
»Ich kann gar nicht ausdrücken, wie dankbar ich euch bin«, stellte er fest und bemerkte, dass beide Männer das ComStar-Logo von ihren Mützen entfernt hatten.
Schakow lächelte und strich sich über den dunklen Kinnbart. »Hoheit, das tatet Ihr gerade.« Er trat zurück und prallte gegen Tiaret. Mit einem um Verzeihung bittenden Nicken drehte er sich zu ihr um, und die beiden unterhielten sich flüsternd, während Victor sich dankbar zurück in den Rollstuhl sinken ließ.
»Hat Gavin Dow euch schon gefunden?«, fragte er Präzentor Irelon.
»Vor zwei Tagen. Der Präzentor Martialum hat mich meines Befehls entbunden und Demipräzentor Hullinger an meiner Stelle befördert, verbunden mit dem Befehl, mich unter Arrest zu stellen und sofort nach Mogyorod zurückzukehren.«
»Wie hast du darauf reagiert?«
»Reagiert? Ich war meines Amtes enthoben, Hoheit. Es war nicht meine Sache, darauf zu reagieren. Ich habe den Befehl an Hullinger übergeben, der sich weigerte, Dows Order auszuführen und die Autorität über die Division an Schakow weitergab. Dann ging der Befehl an Demipräzentor Akhlaq weiter, an Chaps, etcetera. Als uns die Offiziere ausgingen, bekamen alle Krieger die freie Wahl. Drei Männer sind schließlich mit zwei Landungsschiffen und einem unserer Sprungschiffe zurück nach Mogyorod aufgebrochen. Ich gehe davon aus, dass sie die entsprechenden Berichte abliefern werden.«
Bragg runzelte die Stirn und musterte den Präzentor, als sähe sie ihn mit ganz neuen Augen. »Martialum Dow wird alle Schiffe und Ausrüstung zurückverlangen. Was dann?«
Irelon zupfte nachdenklich an seinem Pferdeschwanz und überlegte. Victor ließ sich kurz von seinen Gedanken treiben, kehrte aber schnell in die Gegenwart zurück, als er zwei Wachen den Mann in die Zentrale führen sah, auf den er gewartet hatte. Er sah dem Gefangenen in die Augen und bereitete sich geistig auf die bevorstehende Auseinandersetzung vor, noch während er Irelon zuhörte.
»Wir werden einen entsprechenden Befehl mit allem Respekt verweigern«, erklärte der Präzentor. »Bis hin zu bewaffneter Gegenwehr, sollte er versuchen, die Ausführung zu erzwingen. Wir können nicht zu ComStar zurück. Das wissen wir und wir haben es akzeptiert. Dow kann gerne haben, was an Ausrüstung noch übrig ist, nachdem wir Katherines Herrschaft ein Ende bereitet haben.« Er zuckte die Achseln. »Ehrlich gesagt mache ich mir mehr Sorgen darum, wie wir an neue Transportmöglichkeiten kommen. Ihre Truppen, General Bragg, haben nach den Clan-Kriegen noch gerade ein Sprungschiff übrig. Zusammen können wir etwas mehr als die Hälfte unserer Kräfte transportieren.«
»Das sollte kein Problem sein«, stellte Victor laut genug fest, um von den drei sich nähernden Männern gehört zu werden. Er stand wieder auf und bemühte sich, keinerlei Schwäche erkennen zu lassen. »Es befinden sich mehr als genug Schiffe im System, nicht wahr, Adam?«
Adam Steiner fuhr sich mit den Fingern durch das blonde Haar und hielt die Hand im Nacken, während er über Victors Andeutung nachdachte. Seines Ranges und seiner Verwandschaft mit Victor wegen hatte man ihm keine Fesseln angelegt. Aber Tiaret und Demipräzentor Schakow traten beide näher und beobachteten ihn misstrauisch.
Adam starrte seinen Vetter auf eine Weise an, die keinen echten Hass ausdrückte, aber deutlich mehr als reine Rivalität. »Falls du die Schiffe

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