BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
anzuschließen.«
»Gut, dann bist du ab jetzt ein Mitglied der 8. Bärkürassiere.«
»Eine Frage noch, Sterncommander.« Gregori wischte sich wieder den Schweiß ab und atmete tief durch. »Wie hast du mich gefunden?«
»Dein letzter Kommandeur hat mir gesagt, ich soll nach einer Kneipe voller Krieger und einem Freigeborenen suchen, der entweder wild darauf ist, eine Schlägerei anzuzetteln, oder bereits mitten in einer steckt. Mit anderen Worten, es war nur eine Frage der Zeit.«
Die Freigeburt Gregori lachte. »Mit dir kann ich auskommen.«
* * *
Die drei Krieger saßen steif im Konferenzraum. Die Spannung war beinahe mit Händen greifbar. Eine von ihnen war eine stämmige Kriegerin mit kurzgeschorenem blonden Irokesenkamm und einer Brandnarbe unter dem rechten Ohr. Sie trug eine typische Geisterbären-Gefechtsmontur, aber unter der Manschette ihres Overalls ragte etwas hervor, das nach einer Novakatzen-Tätowierung aussah. Der zweite der drei war ein dunkelhäutiger Elementar, der den Raum durch seine bloße Größe dominierte. Aber auch wenn das allein schon ausgereicht hätte, die Aufmerksamkeit auf ihn zu ziehen, sorgten die grauen Ausläufer seiner Koteletten im allgemeinen für mehr Interesse. ClanKrieger erreichten selten in aktivem Dienst ein Alter von Ende dreißig, auf das ein Betrachter ihn geschätzt hätte. Wenn sie über fünfunddreißig wurden, wartete auf die meisten die Versetzung zu den Solahma, der letzten Zuflucht der Alten, Schwachen und aus sonstigen Gründen für die Clans Nutzlosgewordenen. Wenn sie Glück hatten, durften Solahma-Krieger ihr Leben in einem Selbstmordangriff opfern oder die Schande, nicht früher in ehrenhaftem Kampf gefallen zu sein, auf andere Weise ausbügeln. Einen älteren Krieger in den regulären Reihen der Geisterbären zu finden, war eine absolute Ausnahme.
Der dritte Krieger hatte kurzes schwarzes Haar und einen leichten Bartschatten. Seine Haut war blaß, so, als habe er in den letzten Jahren keine Gelegenheit gehabt, ins Freie zu kommen.
Angela und Constant Tseng betraten das Zimmer. Beide hatten einen Compblock in der Hand, und sie setzten sich den drei Kriegern gegenüber an den Tisch. Sie sagten ganz bewußt nichts. Nur einer der drei Krieger, der Bleiche mit dem Bartschatten, ließ sich irgendeine Regung anmerken.
»Ich werde mich kurz fassen«, ergriff Angela das Wort, und weil der Raum bis dahin so völlig still gewesen war, klang ihre Stimme besonders laut. »Ich bin Sterncaptain Angela Bekker. Auf Befehl Khan Björn Jorgenssons hebe ich einen neuen Trinärstern der 8. Bärkürassiere, Galaxis Delta, aus. Das ist Sterncommander Constant Tseng, Kommandeur des KampfSterns der Einheit. Wir haben euch heute hierher bestellt, weil eure Kodaxe Potential für eine Aufnahme in diese Einheit erkennen lassen.« Ihr Blick ging von der blonden Kriegerin zu dem schwarzen Elementar. Den dritten Krieger ignorierte sie. »Die wirkliche Frage ist, ob ihr wert seid, in dieser neuen Einheit zu dienen.«
»Wert«, stellte der Elementar fest, »liegt häufig im
Auge des Betrachters, oder nicht, Sterncaptain?« »Aye, Dolf«, erwiderte sie, ohne auf dem Comp
block seinen Namen nachsehen zu müssen. »Aber
ein Kodax erzählt nicht die ganze Geschichte eines
Kriegers. In deinem Fall stehst du vor der Rotation in
eine Solahma-Einheit in der Peripherie. Möglicherweise willst du nur in meine Einheit, um diesem
Schicksal zu entgehen.«
Dolfs dunkelbraune Augen hielten ihrem Blick
stand. »Ich lüge nicht, Sterncaptain. Wenn ich deiner
Einheit nicht zugeteilt werde, muß ich den Rest meines Daseins als Solahma verbringen. Das kann immer noch passieren, aber wenn eine Chance besteht,
daß ich noch ehrenhaft dienen und in der Schlacht
fallen kann, dann wünsche ich mir dieses Schicksal.« »Das ist noch nicht alles, Krieger«, meinte Tseng. Dolfs Augen verdüsterten sich. Er neigte leicht
den Kopf. »Das stimmt, Sterncommander. Da ist noch etwas. Ich habe an drei großen Schlachten teilgenommen. Dreimal habe ich als einziger meines Sterns überlebt. Manche behaupten, es läge ein Fluch auf mir, aber das stimmt nicht. Ich brauche eine letz
te Chance, das zu beweisen.«
Angela sah auf ihren Compblock. »Ich weiß deine
Ehrlichkeit zu schätzen, Dolf. Auch ich habe auf Tukayyid gekämpft wie du. Aber ich glaube nicht an
Schicksal. Glück und Pech, vielleicht, doch nicht an
Schicksal. Würdest du mir gut dienen, um zu beweisen, daß kein Fluch auf dir lastet?«
Dolf nickte. »Ich
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