BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
im klaren sein, daß wir ein einzelner trinärstem sind. Das Draconis-Kombinat, irgendwelche Söldner oder ein anderer Clan könnten auf den Gedanken kommen, uns auf die Probe zu stellen. Wenn das geschieht...«
»... Wenn das geschieht«, unterbrach Angela, »müssen wir bereit sein, Toffen mit allem zu verteidigen, was uns an Kraft gegeben ist. Gute Krieger sind gefallen, um diesen Planeten für unseren Clan zu erobern. Ich werde nicht zulassen, daß er verlorengeht, solange ich noch in der Lage bin zu kämpfen.«
Zustimmendes Murmeln antwortete ihr von allen Seiten. Bethany wartete, bis es sich etwas gelegt hatte, bevor sie das Wort ergriff. »Zusätzliche Kräfte wären gerechtfertigt. Normalerweise wird für die Verteidigung einer solchen Frontwelt ein ganzer Sternhaufen eingeteilt.«
»Stimmt«, bestätigte Angela. »Aber wir sind keine durchschnittliche Einheit. Ihr alle wurdet für diese Truppe handverlesen. Ich wurde für den Kommandeursposten ausgewählt, weil ich meine Fähigkeit unter Beweis gestellt haben, dem Geisterbären zu dienen. Wenn wir diese Welt allein verteidigen müssen, werden wir das tun. Es ist nicht das Wesen des Kriegers, seine Befehle zu hinterfragen. Er führt sie aus.« Die letzten Worte waren an Bethany gerichtet, mit der Absicht, sie zum Schweigen zu bringen.
»Die wahre Pflicht der Kriegerin ist es, zu siegen«, argumentierte die MechKriegerin. »Wenn es dazu erforderlich ist, Befehle zu hinterfragen, muß das halt sein.«
Angela sah Bethany mit strengem Blick an, und auch ihre Stimme drückte deutlich ihr Mißfallen aus. »Meine Befehle werden nicht hinterfragt. Das wollen wir hier und jetzt für alle Anwesenden klarstellen. Gleichgültig wo oder unter wem ihr bisher gedient habt, in dieser Einheit ist mein Wort Gesetz.« Sie schnitt jede weitere Diskussion ab, indem sie zum eigentlichen Thema der Besprechung zurückkehrte. »Sterncommander Constant Tseng hat ein detailliertes taktisches Profil mitsamt Geländeanalyse für Graham und die restliche Oberfläche Toffens erstellt. Ich schlage vor, ihr ladet es herunter und studiert es. Prägt euch die Karten und Geländemerkmale ein. Es könnte euch das Leben retten.«
Als nächster ergriff Sterncommander Stone das Wort. »Auf Befehl des Sterncaptains habe ich zusätzlich einen rigorosen Simulationsplan ausgearbeitet. Diese Simulationen werden die ersten Tests für die Zusammenarbeit unserer Sterne bei gemeinsamen Missionen werden.« Er streckte die Hand zu den Kontrollen an seinem Platz aus, und der holographische Grundriß der SBVS-Festung machte einem Dienstplan Platz. »Ihr findet Kopien dieses Plans in euren Datenverzeichnissen, zusammen mit Sterncommander Constant Tsengs taktischer Analyse.«
Gregori beugte sich vor und starrte den Dienstplan an. »Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein«, murmelte er, dann setzte er hastig hinterher: »Sterncommander«
»Hast du irgendwelche Probleme damit, Gregori?« fragte Angela mit scharfer Stimme.
»Wir werden hier für Zehn-Stunden-Drills eingeteilt, Sterncaptain. Selbst während der Invasion haben wir nicht dermaßen lange in den Simulatoren verbracht.«
Angela antwortete ihm nicht sofort. Sie ließ die Stille für sich arbeiten. Und sie verzichtete darauf zu sagen, was sie dachte, nämlich daß sie möglicherweise während der Invasion so hart hätten trainieren sollen, um zu gewinnen. »Das ist korrekt. Der Dienstplan steht, Gregori. Ein Krieger kann nicht zu viel trainieren.«
Gregori setzte zu einer Entgegnung an, aber der Ausdruck auf Angelas Gesicht und die aggressive Art, mit der sie die Fäuste auf ihre Hüften stemmte, machten klar, daß sie keine Kommandeurin war, die sich auf lange Debatten über ihre Befehle einließ.
»Verstanden, Sterncaptain«, gab er sich geschlagen.
»Hat noch jemand Fragen?« Angela sah zu Bethany hinüber, die ihren Blick nicht erwiderte.
»Eine Frage noch, Sterncaptain«, meldete sich Sprange. »Wann bekommen wir einen Namen?«
Jede neugegründete Geisterbäreneinheit hatte das Recht auf ein Taufritual. Den Namen konnten die Mitglieder der Einheit selbst wählen, aber er wurde erst offiziell und in die Register der GeisterbärenTouman aufgenommen, nachdem die Einheit ihr erstes Feindgefecht überlebt hatte.
»Eine gute Frage«, stellte Angela fest und lächelte, um die Anspannung zu lockern, die sich in der TEZ ausgebreitet hatte. »Wir brauchen einen Namen, einen Namen, um den wir uns im Kampf scharen können. Ein Name, den wir in zukünftigen
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