BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
und Anzeigegeräten bedeckt. Mehrere Techs waren überaus beschäftigt damit, sie zu überwachen. Die Ausrüstung war neu, und die über die Anzeigen laufenden Daten veränderten sich ständig. Selbst in der Luft der Zentrale hing jener besondere »neue« Geruch, der Duft frischer Farbe. Die Techs schienen die Ankunft Angelas und ihrer beiden Offiziere gar nicht zu bemerken, aber an der Geschwindigkeit ihrer Bewegungen erkannte sie, daß sie die Nachricht von den unerwarteten Neuankömmlingen ebenso als potentielle Gefahr behandelten wie sie es tat. Sie trat an das kreisförmige Podium in der Mitte des Saals und aktivierte den wandgroßen Sichtschirm gegenüber der Anzeigewand, an der die Techs arbeiteten. Das Bild flackerte einen Moment, dann zeigte es die tiefe Schwärze des Alls. Die schiere Größe des Schirms vermittelte Angela für einen Sekundenbruchteil den Eindruck, tatsächlich hinaus in die Leere des Toffen-Systems zu blicken. Sie winkte einen jungen Tech heran, dessen Rangabzeichen ihn als ranghohes Mitglied des Technikerstabs kennzeichneten. Er trat an die Kontrollen.
Die Dunkelheit wurde von einem Lichtblitz erhellt, als ein kilometerlanges Sprungschiff am Sprungpunkt materialisierte. Das Raumschiff beherrschte augenblicklich den Schirm. An seinem Rumpf waren drei Landungsschiffe angedockt, deren reichlich vorhandene Geschütztürme deutlich machten, daß es sich nicht um zivile Handelsschiffe, sondern eindeutig um Militärschiffe handelte. »Unsere Satelliten am Nadirsprungpunkt haben uns diese Bilder vor drei Stunden übermittelt. Die Verbindung unterliegt einer Verzögerung von minimal anderthalb Stunden.«
»Kampfschiffe«, teilte Stone ruhig fest. »Wissen wir, zu wem sie gehören?«
Angela drehte sich um und nickte dem Tech zu. Der Mann betätigte ein paar Kontrollen, und auf dem Bildschirm wurde eines der Landungsschiffe größer, bis man deutlich den knurrenden Wolfskopf auf seinem Rumpf erkennen konnte.
»Clan Wolf«, meinte Tseng, obwohl das inzwischen alle sehen konnten.
»Allerdings«, bestätigte Angela. »Und angesichts der Größe der Schiffe, die an diesem Sprungschiff hängen, könnten sie bis zu einem vollen Sternhaufen transportieren.«
Tseng betrachtete das Wolfskopfwappen auf dem Schirm, dann drehte er sich zu ihr um. »Sie könnten nur auf der Durchreise sein und ihren Antrieb aufladen. Haben wir bereits eine Bestätigung ihrer Absichten?«
»Aye. Das hier traf kurz nach ihrer Ankunft ein.« Angela nickte dem KommTech noch einmal zu, und seine Finger tanzten über die Tastatur der Computerkonsole. Das Bild des Landungsschiffes machte einem Krieger in der Uniform des Wolfsclans Platz. Sein Haar war an den Seiten ungewöhnlich lang, und sein Gesichtsausdruck düster, beinahe bedrohlich.
»Ich bin Sterncolonel Dirk Radick von den Wölfen. Ich befehlige den 7. Gefechtssternhaufen und bin gekommen, um Toffen den schwachen Tatzen der Geisterbären zu entreißen. Ich fordere dich, Sterncaptain Angela Bekker, zu einem Besitztest um diese Welt und alles, was sich auf ihr befindet. Laß mich wissen, mit welchen kümmerlichen Kräften du planst, den Planeten zu verteidigen.« Sein Ton war arrogant und fordernd, als könne er Angela bereits damit besiegen.
»Neta hatte recht«, stieß sie leise aus.
»Sterncaptain?« fragte Constant Tseng.
Sie schüttelte den Kopf. Im Augenblick sah sie keinen Wert darin, es zu erklären. Sie starrte zu Dirk Radick hoch, dessen eingefrorenes Bild den Raum beherrschte. »Ich habe mir unsere Daten über diesen Sterncolonel und seine Einheit angesehen. Er ist ein extremer Kreuzritter, und er und sein BlutsäuferSternhaufen sind bekannt für ihre Skrupellosigkeit im Kampf. Außerdem haßt er alle freigeborenen Krieger und hat keine Probleme damit, sie abzuschlachten. Die Wache nennt ihn gefährlich unberechenbar. Wenn er dem treu bleibt, was wir über ihn wissen, wird er versuchen, einen schnellen, deutlichen Sieg zu erringen.«
»Sein Haß auf Freigeborene wird Gregori gefallen. Endlich bekommt er einen Wahrgeborenen, den er sich richtig zur Brust nehmen kann«, meinte Tseng trocken.
Angela gestatte sich eine dünnes Lächeln, ging aber davon abgesehen nicht auf die Bemerkung ein. »Was wissen wir sonst noch über Dirk Radick? Weiß irgend jemand von euch etwas über ihn? Irgend etwas, das uns über das hinaus helfen könnte, was die Wache zu berichten weiß?«
Es war Stone, der das Wort ergriff. »Ich habe von meinem Geschko-Ausbilder von ihm gehört. Sie
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