BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
Niederlagen. Bei Roarke's Drift haben die Briten Tausende Zulu-Krieger zurückgeschlagen«, wandte Tseng ein.
»Aber sie hatten einen enormen technologischen Vorsprung, Constant Tseng. Es war ein Kampf von Speeren gegen Gewehre. Hier kämpfen wir mit gleichen Waffen.«
»Du hast einen Plan?«
»Pos. Wir werden uns einige der grundlegensten Prinzipien der taktischen Kriegsführung zunutze machen: Zwinge den Feind, zu deinen Bedingungen zu kämpfen, ergreife die Initiative und behalte sie. Statt uns Dirk Radicks Wölfen in einem kurzen, schnellen Test zu stellen, werden wir sie in einen ausgedehnten Feldzug zwingen. Wie die ComGuards auf Tukayyid werden wir ihn treffen, wo er am schwächsten ist, bei der Logistik. Wir werden ihn ausbluten, ihn aushungern. Die Zeit wird für uns arbeiten.«
»Was ist mit dem Fort?« fragte Stone.
»Das Fort wäre leicht zu verteidigen, aber im Grunde ist es nur ein Symbol für unsere Anwesenheit auf Toffen. Wir werden alles von Wert aus Fort DelVillar abziehen. Die Vorräte und Ersatzteile können wir auslagern und in kleinen Depots über den Kontinent verteilen. Unsere Techs können kleine Wartungsbereiche aufbauen, von deren Lage die Wölfe nichts wissen. Sollen sie das Fort ruhig einnehmen. Sie werden nichts erbeuten, was ihnen etwas nützen könnte.«
»Dann werden sie Jagd auf uns machen«, stellte Tseng fest.
»Stimmt, aber wir werden in Bewegung bleiben. Sie werden uns zum Kampf stellen, aber wir werden entscheiden, wann und wo. Sie haben die größere Kampferfahrung, aber wir kennen das Gelände. Um uns zu jagen, werden sie ihre Nachschublinien bis an die Grenzen des Möglichen strecken müssen. Wir werden ihnen keine Ruhe gönnen. Wir werden uns aufteilen und als unabhängige Sterne agieren. Wenn wir gegen den Feind losschlagen, werden wir ihn schwächen und uns dann zurückziehen. Wenn wir kämpfen, werden wir unsere Kräfte konzentrieren, zuschlagen und wieder verschwinden, bevor die Wölfe Gelegenheit haben, sich zum Gegenschlag zu sammeln. Wir werden größere Konfrontationen um jeden Preis vermeiden, denn das würde ihnen die Chance geben, ihre Kräfte zu einem endgültigen Sieg zusammenzuziehen. Wir werden sie langsam schwächen, sie abnutzen, in einem Guerillafeldzug.«
»Können wir mit Verstärkungen rechnen?« fragte Tseng.
»Ich werde eine HPG-Botschaft an das Oberkommando aufsetzen. Vermutlich wird man eine Streitmacht für einen Widerspruchstest senden, für den Fall, daß wir Toffen verlieren. Die Geisterbären lassen einander nicht im Stich. Aber wenn wir eine Entscheidungsschlacht vermeiden, besteht die, Chance, daß wir noch im Kampf stehen, wenn unsere Eidgeschwister eintreffen. Und das wird mithelfen, Sterncolonel Dirk Radick nervös zu machen.« Der Plan nahm immer mehr Gestalt an, noch während sie ihn erklärte, und mit jedem Satz erkannte sie, daß einiges für ihn sprach. Sie konnte Radick zwingen zu reagieren, konnte ihm die Initiative rauben. Das war zumindest teilweise der Schlüssel zum Sieg.
Stone hatte einen Einwand. »Ein tagelanger Feldzug, wie er dir vorschwebt, wird unseren Leuten schwerfallen. Sie sind derartige Feldzüge nicht gewohnt.«
»Ebensowenig wie ich es vor Jarett war. Wir Geisterbären sind keine Anpassungskünstler, in dieser Hinsicht sind uns die Wölfe überlegen. Aber auf Jarett habe ich gelernt, wie wichtig Flexibilität ist, und dieselbe Lektion steht uns hier bevor. Ich habe auf Jarett eine ganze Woche gegen die draconischen Verteidiger gekämpft und den Sieg errungen. Auch die Schlacht um Tukayyid dauerte Tage. Das hier ist dieselbe Art von Kampf, nur noch länger. Wir können es schaffen, Sterncommander.« In ihrer Stimme lag Feuer. Sie streckte die Hand aus und packte den jungen KommTech fest an der Schulter. »Suche ChefTech Luray und Doktor Drogan. Sie sollen sich sofort bei mir melden.«
»Wir haben hier eine gewaltige Menge an Nachschub und Ersatzteilen eingelagert«, bemerkte Tseng. »Allein schon die zu bewegen, wird eine Herausforderung.«
»Wir haben Mechs. Die lassen sich mit Transportnetzen ausrüsten«, erwiderte Stone. »Aber Sterncommander Constant Tseng hat nicht unrecht. Wenn wir eine Chance haben wollen, das zu schaffen, müssen wir uns auf der Stelle an die Arbeit machen.«
»Vermutlich könnten wir gut zehn Nachschublager einrichten«, meinte der. »Natürlich müssen wir mit denen beginnen, die am weitesten entfernt liegen.« Er trat an die Karte und deutete auf mehrere logische Standarte. Der Wandschirm
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