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BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

Titel: BattleTech 50: MechWarrior Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Kenson , Blaine Lee Pardoe , Mel Odom
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gehabt. Susie Ryan drohte, seinen Vater umzubringen. Das konnte Sturm nicht zulassen. Nicht, solange er die Möglichkeit hatte, etwas dagegen zu unternehmen. Selbst wenn das genau das war, was Ryan von ihm erwartete.
    Er steuerte den Mech geschickt über die Tundra und orientierte sich dabei ausschließlich mit Hilfe des Sternenlichts und der lichtverstärkenden Optiksensoren des Goldjungen. Mehr brauchte er auch nicht. Er hatte das korische Tiefland in den letzten Jahren auf seinen Trainingmissionen in alle denkbaren Richtungen durchquert und kannte es wie seine Westentasche. Er wußte, wo die Bodenspalten und Schlote waren, denen er ausweichen mußte. Und er wußte, wie er das Gelände dazu ausnutzen konnte, seine Annäherung an die alte Basis der Lanciers zu verbergen.
    Sturm bewegte Goldjunge an der äußersten Grenze der Sensorenreichweite der Basis in einem weiten Bogen um die Anlage. Auf diese Entfernung waren die Ortungsanlagen notorisch unzuverlässig. Sie fingen ständig irgendwelche magnetischen und thermischen Impulse aus der Umgebung auf, und alle Lancier-Techs hatten schon vor Jahren gelernt, daß es sinnlos war, auf diese »Geisterbilder« zu reagieren. Sturm war sich nicht sicher, ob die Piraten ebenso nachlässig sein würden, aber inzwischen waren sie wahrscheinlich an das ständige Auftauchen von Geisterbildern auf ihrer Ortung gewöhnt, und eines mehr oder weniger würde nicht auffallen.
    Als er näherrückte, kam ihm die Natur zu Hilfe. Sturm schaute auf die Langstreckenortung und lächelte grimmig. Von Norden zog eine Gewitterfront heran. Es war Unwettersaison, und plötzliche, heftige Schneestürme waren an der Tagesordnung. Das Schneetreiben würde helfen, seine Annäherung zu verschleiern, und möglicherweise würde er sogar näher an die Basis kommen können als er ursprünglich geplant hatte. Er blickte noch einmal auf den Monitor. Die Front müßte in ein paar Minuten hier sein.
    Tatsächlich frischte der Wind schnell auf und trieb reichlich Pulverschnee vor sich her. Der Himmel verdunkelte sich, als sich schwere Wolken vor die Sterne schoben und ein heftiger Schneefall einsetzte. Innerhalb von Minuten verwandelten sich die zunächst vereinzelt fallenden Flocken zu einem dichten weißen Vorhang vor den Kameras des Mechs. Sturm bremste Goldjunge ab, um sich in der weißen Flut nicht zu verirren. Die Mechsensoren waren unter diesen Bedingungen nahezu wertlos, und den Ortungsanlagen der Basis konnte es nicht besser gehen.
    Er bewegte den Goshawk bis auf zwei Kilometer an den Stützpunkt heran, deutlich weiter als er es normalerweise gewagt hätte. Er wußte von einer tiefen Bodenspalte dort, auf die er bei den Trainingsläufen wiederholt gestoßen war. Sie war ein bevorzugter Standort für Hinterhalte gewesen. Mit äußerster Vorsicht lenkte er den mittelschweren ClanMech in die Spalte. Die zehn Meter große Maschine ging auf Sturms Befehl langsam in die Hocke und setzte sich auf den Boden der engen Schlucht, so daß sie von der Oberfläche aus nicht mehr zu sehen war.
    Nachdem der Mech abgestellt war und Sturm sich vergewissert hatte, daß der Kampfkoloß sicher stand, schaltete er alle Hauptsysteme Goldjunges ab. Er vergewisserte sich noch einmal, daß die Steuersysteme fest auf seine Gehirnwellen eingestellt waren. Jeder andere, der versuchte, seinen Mech zu steuern, würde einen schweren Nervenschock erleiden und den Goshawk keinen Meter weit bewegen können. Dann schaltete er den Neurohelm aus und streifte die Kühlweste ab.
    Sturm Kintaro griff hinter die Pilotenliege zu der kleinen Plastikkiste. Er zog ein Handtuch heraus und trocknete sich den Schweiß ab, so gut es ging. Dann warf er das Handtuch zurück und griff sich den Uniformoverall. In der Enge des Mechcockpits war es nicht gerade einfach, sich umzuziehen, aber es mußte gehen. Über den Overall schnallte er einen Pistolengurt, dessen Holster mit der Laserpistole er am linken Bein festzurrte. Ein Kommandomesser verschwand in einer Stiefelscheide. Dann holte Sturm die Polarausrüstung hervor: eine parkaähnliche Jacke mit enganliegender Kapuze, thermalgefütterte Handschuhe und eine getönte Schutzbrille gegen den Schneesturm.
    Er öffnete das Kanzeldach ein wenig, und ein eisiger Windstoß fuhr ins Cockpit und brachte ein paar Schneeflocken mit. Die Hitze in der Kanzel war schnell verflogen. Sturm beeilte sich, die Polarausrüstung anzulegen. Als er fertig war, holte er den kleinen Rucksack aus der Kiste und stieß das

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