BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht
anderen in ihrer Gruppe. Eine MG-Salve verfolgte ihn. »Was ist mit denen?«, rief der Mann.
Martin winkte ihn weiter. »Wir können ihnen nicht mehr helfen. Wir haben unsere Arbeit getan und jetzt müssen wir weg hier. Ich gebe dem Colonel Bericht, sobald wir in Sicherheit sind.«
Archers Befürchtungen erwiesen sich als unnötig. Die beiden Luzifers und der Stuka waren zwar abgeschwenkt, als hätten sie den Avengers-Konvoi mehrere Kilometer entfernt bemerkt, aber dann drehten sie zu einem Angriffsflug auf seine Gefechtslinie bei. Seine Erleichterung verwandelte sich allerdings schnell in Entsetzen, als die Jäger sich auf Rhelms Derwisch und Livernois' Schleicher stürzten, die beide versuchten, dem Bombardement davonzurennen. Die Raketen eines Luzifer gingen vorbei, aber die beiden des anderen saßen. Die LSR trafen den Derwisch und schälten Panzerung von seinem nur minimal geschützten Rücken und den Armen. Dann schnitten die schweren Laser des Jägers durch den rechten Arm des Mechs und trennten ihn am Ellbogen ab. Der zerstörte Mecharm wirbelte ins Unterholz wie ein weggeworfenes Spielzeug.
Livernois' Schleicher bekam die ganze Wucht des Stuka-Angriffs zu spüren. Raketen detonierten nahezu zeitgleich rings um den Mech und hüllten ihn in einer schwarzen Rauchwolke ein, aus der orangerote Feuerzungen schlugen. Schwere Laserbahnen bohrten sich in die Wolke und suchten nach ihrem Ziel. Den Panzertrümmern nach zu schließen, die aus dem Rauch flogen, fanden sie es. Archer beobachtete hilflos, wie Kane Livernois tat, was niemand erwartet hätte. Er feuerte die Sprungdüsen und sprang nach hinten, gerade rechtzeitig, um der schlimmsten Verwüstung zu entkommen.
Archer erwartete, dass die Luft/Raumjäger zu einem weiteren Angriff umschwenkten, stattdessen aber drehten sie ab und verließen das Schlachtfeld. Er brauchte nicht lange zu überlegen, was das bedeutete. Sie mussten Culver beim Anflug auf die Festung geortet haben. Sie würde lange fort sein, wenn sie eintrafen, aber wie er es gehofft hatte, war es ihr gelungen, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Erneut musste er Blücher widerwillig Anerkennung zollen. Er nutzte seine Möglichkeiten ausgezeichnet.
Archer ließ den Blick über das Schlachtfeld wandern und sah die Garde zurückweichen. Einer ihrer Mechs, der Holländer, trat auf eine Vibrabombe, die beim Vormarsch nicht ausgelöst worden war, und ging zum letzten Mal zu Boden. In der Feme erkannte er auch Blüchers Atlas, der zwischen den Bäumen kaum noch auszumachen war. Er bekam keine sichere Zielerfassung, feuerte aber trotzdem und ignorierte die durch das Cockpit brandende Hitze. Einer seiner clangefertigten Extremreichweiten-Laser erwischte den Atlas am linken Arm, der andere schoss vorbei. Die Panzerung des riesenhaften Kampfkolosses war kraterbedeckt und zernarbt, aber einen Augenblick lang schien es, dass Blücher sich zu Archer umdrehte. Die Zeit schien sich zu verlangsamen, als er auf den Totenschädelkopf des überschweren Gardemechs in der Ferne starrte.
Dann zogen Blücher und die restliche Arkturusgarde sich mit heftigem Gegenfeuer zurück.
»Feuer einstellen. Lasst sie ziehen«, befahl Archer, als er Livernois' Schleicher aus dem Wald treten sah. Der größte Teil seiner Panzerung war verloren, und die Mechbeine zogen zerfetzte Myomermuskelstränge nach wie gigantische offene Schnürsenkel.
Archers taktische Nahortung zeigte seine Einheit angeschlagen - aber noch einsatzfähig. Auch die Garde war schwer mitgenommen und zog sich zur Straße nach Ecol City zurück. Archer's Avengers hatten die Schlacht für sich entschieden. Es war verlokkend, dem Gegner nachzusetzen, aber dafür waren Archers Truppen zu ausgelaugt. Wenn er sie jetzt zu hart antrieb, lief er Gefahr, den Truppen des Archons den Sieg zu schenken.
»In Ordnung, Mädels. Bergen wir, was zu bergen ist, und dann ab zu den vereinbarten Sammelpunkten. Weitere Einteilungen auf die Basen und alles sonstige dort. Bringt erst einmal schnellstens die Bergungsteams her.«
Sie hatten sich etwas Zeit verschafft, die sie nicht verschwenden durften. Gleichgültig, wie der Kampf hier verlaufen war, in Archers Augen blieb der Verlust ihrer Operationsbasis eine empfindliche Niederlage.
Als er den Lichtbringer wendete, um nach Hopkins zu suchen, fragte er sich, was aus Katya geworden war. Er konnte nur beten, dass es ihr gut ging.
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Wir sind hier auf dem Melissa-Steiner-Raumhafen und sprechen mit dem Skipper eines kürzlich von Fort
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