BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht
Kopf gehen. Seine Trappen waren in ein Minenfeld der Rebellen geraten. Das hatte ihren Vormarsch gebremst. Er hatte mit einer Flankenbewegung gekontert, die seinem Gegner schwere Schäden zugefügt hatte, aber er hatte nicht vorausgesehen, dass Archer beide Bodenstationen des Satellitenüberwachungssystems gleichzeitig angreifen würde. Jetzt lagen sie in Trümmern. Was ihm blieb, waren die Feldeinheiten. Sie konnten jeweils zwei Satelliten steuern, aber nur eine begrenzte Datenmenge empfangen.
Blücher hielt seine Planung noch immer für einwandfrei. Seine Luftunterstützung hatte ihm die Oberhand gegeben, und er hatte angenommen, das würde ihm gestatten, die Rebellenlinien zu durchbrechen. Dann hatten Christiforis Jäger die Festung angegriffen und er hatte seine Maschinen umleiten müssen, um sie aufzuhalten. Die Jäger hatten sich ein kurzes Gefecht geliefert, dann hatten die Avengers den Rückzug angetreten. Der Schaden an seinem Befehlsbunker war nicht weiter schlimm, aber er war gezwungen gewesen, seinen größten Vorteil aufzugeben: die Lufthoheit.
Archer glaubte vermutlich, einen taktischen Sieg errungen zu haben, weil er den Angriff der Garde hatte zurückschlagen können. Aber Blücher hatte die Hauptoperationsbasis der Avengers zerstört, was ihm einen strategischen Sieg lieferte. Er massierte das schmerzende Bein und fragte sich, ob ein strategischer Sieg angesichts des hohen Preises ausreichte, den er dafür hatte bezahlen müssen.
Jetzt saß er hier in der Festung und grub sich ein, war in die Defensive gezwungen. Das war gar nicht gut. Keine Armee hatte je aus einer Verteidigungsstellung heraus einen Krieg gewonnen. Aber das änderte nichts an seiner Lage. Sein Bataillon war auf weniger als eine Kompanie zusammengeschrumpft. Und dadurch, dass er das Schlachtfeld gehalten hatte, konnte Christifori viele seiner Verluste mit Bergegut wettmachen. Blücher und seine Garde führten einen Krieg, dessen Regeln ihnen fremd waren, gegen einen Kommandeur, der auf diesem Planeten geboren und für seine Bewohner ein Held war. Vermutlich war es bereits ein Wunder, dass sich die Garde nicht in einem noch schlimmeren Zustand befand, auch wenn Blücher gelinde Zweifel daran hatte, dass man es im Oberkommando so sehen würde.
Er hörte das Knallen von Absätzen hinter sich und drehte sich gerade rechtzeitig um, um Leutnant Sherwood die Hacken knallen und salutieren zu sehen. Der einheimische Offizier, der einen Arm in der Schlinge trug, hatte sich tapfer geschlagen. Sein Herkules hatte gleichzeitig gegen einen Gallen Panzer und eine Speerschleuder gekämpft und ordentlich Schaden ausgeteilt, bevor er von einer fahrbaren KSR-Lafette der Rebellen aus dem Gefecht geschossen wurde. Das Raketenbombardement hatte den Herkules nahezu zerblasen und bei dem Sturz hatte Sherwood sich den Arm verletzt. Aber irgendwie war es ihm gelungen, die Überreste seines BattleMechs beim Rückzug der Garde zurück in die Festung zu schleppen.
»Melde mich wie befohlen, Herr Oberst.« »Und, haben Sie etwas herausgefunden?«, fragte
Blücher.
»Die Techs sagen, ehe Raketengefechtsköpfe wä
ren durch die Entfernung einer Verbindung im
Sprengschaltkreis unbrauchbar gemacht worden. Bei
unseren Autokanonengranaten waren Pfennigstücke
im Zündmechanismus versteckt, die ihn blockiert
haben, sodass die Explosion nicht ausgelöst werden
konnte. Die Kontrolleure haben nichts davon bemerkt, weil das unmöglich gewesen wäre, ohne jede
einzelne Granate zu öffnen. Ich habe Leute daran
gesetzt, jedes Stück Munition im Lager zu überprüfen und gegebenenfalls zu reparieren, aber das wird
Zeit kosten.«
Zeit, während der Blücher es nicht riskieren konnte, die Festung zu verlassen. »Wie war das möglich?«, fragte er und schüttelte den Kopf. Er konnte
kaum fassen, wie geschickt er ausgetrickst worden
war.
»Nach allem, was Leutnant Fisk feststellen konnte,
wurde die Munition während des Transports sabotiert.«
»Was?«, brüllte Blücher wütend, ohne jedoch eine
angemessene Lautstärke zu erreichen, denn seine
Stimme war heiser vor Erschöpfung. »Das ist Verrat!
Wir werden sämtliche Mittel des Transportunternehmens beschlagnahmen. Die Eigentümer sind auf
der Stelle zu verhaften.« Er war übermüdet und nervös, und der Kaffee, den er nach der Rückkehr in die
Festung getrunken hatte, wirkte auch nicht gerade
beruhigend.
»Ich befürchte, das wird nicht gehen, Herr
Oberst«, stellte Sherwood zögernd fest. »Warum
nicht, Leutnant?« »Es
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