BattleTech 52: Phoenix
Halten Sie sich bitte exakt an diese Vorgabe. Sollte sich die Lage irgendwie ändern, werde ich es Ihnen mitteilen.« Anderson schaltete ab und setzte sich in Bewegung. Ray hielt die Geschwindigkeiten für sehr riskant. Selbst bei guter Sicht waren 60 km/h auf diesem Untergrund übertrieben. Schütze Anderson wollte offenbar schnell heimkommen.
Kurz bevor der Blizzard sie erreichte - die Sicht war inzwischen miserabel -, empfing der Kapitan ungewöhnliche Signale. Die drei stoppten. Die Salve der Scoutlanze richtete sich gänzlich gegen den Hermes II. Sie traf fast vollständig. Soweit Ray sehen konnte, verfehlten nur wenige Raketen und ein Laser ihr Ziel. Der Mech taumelte ohnmächtig zurück und stürzte rauchend in den Boden. Die Elsies kamen aus dem Nebel. Es war die gleiche Lanze wie zuvor. Sie musste ihnen gefolgt sein und ihnen aufgelauert haben.
Tomas erspähte die langsamere Wespe, die ungefähr sechzig Meter vor ihm stand. Seine Sensoren schlugen auf den Mech so gut wie gar nicht an. Es war schon ein Verbrechen, was das Wetter des Planeten mit so ziemlich allen Sensorensätzen anstellte. Irgendwie bekam er die Wespe in sein Visier und aktivierte die PPK.
Die Wespe bewegte sich nicht. Der Pilot wähnte sich noch im Schutz des Nebels. Tomas feuerte. Die PPK durchschlug das linke Bein des Mechs. Er hatte eigentlich auf die Torsomitte gezielt, aber beschweren wollte er sich nicht. Die Wespe war ohne Bein absolut hilflos.
Er wandte sich den anderen drei Gegnern zu. Sie waren alle zu nah für die PPK. Er aktivierte die LSR. Die Raketen würden genügend Schaden anrichten, um die Elsies von ihm fern zu halten.
Ray in seinem Orion hatte keine solchen Probleme. Die echte Feuerkraft des Orion entfaltete sich erst auf mittlere Entfernungen. Er erfasste den Heuschreck, den er bereits angeschossen hatte. Diesmal wollte er den Elsie nicht nur warnen. Er aktivierte beide mittelschweren Laser und feuerte.
Im selben Augenblick blitzten um ihn herum die Waffen seiner Gegner auf und trafen ihn. Ein Laser schlug gefährlich nahe an seinem Cockpit ein. Aber selbst diese gebündelte Ladung konnte eine Kriegsmaschine wie einen Orion nicht vernichten. Ray wurde zwar kräftig durchgeschüttelt, aber ernsthafte Schäden trugen weder Mech noch Pilot davon. Seine eigene Salve erreichte ihr Ziel dagegen.
Der leicht gepanzerte Heuschreck konnte die beiden Lasertreffer nicht genügend kompensieren und stürzte kopfüber in den Boden. Ray setzte mit seiner AK/10 nach. Der Einsatz der großkalibrigen Waffe wäre zwar unnötig gewesen - der Heuschreck war bereits besiegt -, aber Ray wollte ihn wirklich vernichten. Die schweren Granaten zerfetzten das Cockpit des Mechs.
Jetzt genehmigte sich der Kaporal einen Blick über das Schlachtfeld. Die Lage hatte sich zu ihren Gunsten gebessert. Nur noch ein Heuschreck und der Attentäter standen. Das waren insgesamt 60 Tonnen. Der Greif und der Orion hatten insgesamt 130 Tonnen. Der übrig gebliebene Heuschreck drehte sofort ab und flüchtete.
Der Attentäter zögerte etwas. Ray feuerte seine Autokanone und zwei M-Laser ab. Tomas betätigte den Feuerknopf für die LSR. Der Attentäter stand dazwischen. Die Salve traf voll, verteilte sich aber. Der Attentäter stand noch und flüchtete schnell genug, um einer zweiten, tödlichen Breitseite zu entgehen. Tomas erinnerte sich an die Wespe und marschierte in ihre Richtung. Der Pilot versuchte immer noch verzweifelt, seinen Mech aufzurichten.
Ray sah schweigend mit an, wie Tomas zu der Wespe hinlief und ihr Cockpit zertrat. Ray schauderte. Er konnte es zwar nicht genau sehen, aber das machte es auch nicht besser. Gut, sie waren im Krieg, und Krieg war nun einmal so. Aber einfach zertreten zu werden... Ray musste gegen das schlechte Gefühl in seinem Magen ankämpfen.
Der Hermes II regte sich wieder. Ray sah auf und hätte beinahe einen Freudenschrei getan, als er bemerkte, wie sich der totgeglaubte Mech aufrichtete.
Smith aktivierte sein Kom. »Kaporal, gute Arbeit!«
»Kapitan, Einheit noch mal! Sie leben noch?«
»Tun Sie nicht so überrascht. Die Salve hat sich über meinen ganzen Mech verteilt. Der Schaden an der Panzerung ist zwar ziemlich ausgeprägt, aber zu verkraften.«
»Sonst irgendwelche Schäden?«
»Die Sensoren sind im Arsch, der M-Laser und die Autokanone ebenfalls... das Rettungssystem vollkommen zerstört... ansonsten scheint alles halbwegs ganz zu sein.«
»Wie sieht's mit Ihnen aus?«
Smith lachte leise. »Mann, ich war schon in dem
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