BattleTech 52: Phoenix
Geschäft, als Sie noch gar nicht geplant waren. Man braucht schon mehr, um Alfred Smith zu erledigen... Aber danke der Nachfrage.«
Er funkte Schütze Anderson an, dessen Greif langsam zurückgetrottet war und nun geduldig wartete.
»Schütze, marschieren wir bitte weiter. Wenn wir noch länger hier draußen bleiben und einem zweiten Elsie-Trupp begegnen, bin ich tot.«
»Verstanden, Kapitan. Ich werde tun, was sich machen lässt.«
Anderson redete nicht lange weiter, sondern beschleunigte auf 64 km/h. Ray und Smith hatten vorher bemerkt, dass ihr Führer einen halbkreisförmigen Kurs genommen hatte, aber jetzt marschierte er schnurgerade auf die Basis der Jacks zu.
Nach ungefähr zwanzig Minuten - keiner von ihnen hatte einen zuverlässigen Chronometer bei sich - erreichte sie der Blizzard. Sie hatten alle drei schon einmal einen solchen Sturm gesehen, und sie alle waren auch schon von einem eingeschneit worden, aber es war immer noch ein eindrucksvolles, ja ein imposantes Meisterwerk der Natur. Auch wenn niemand die Natur für die minus 50 Grad liebte, die während eines Amity-Blizzards herrschten. Der Schneesturm bewegte sich durchschnittlich mit einer Geschwindigkeit von 3 m/s, was einem auf den ersten Blick zwar langsam vorkommen konnte - aber schon viele hatten sich auf Amity verrechnet. Und dieser Blizzard hier war eindeutig schneller. Raymond schätzte die schnellen, vorangehenden Schneewolken auf 30 m/s, dann kam der eigentliche Sturm. Er war nicht so atemberaubend wie seine Ausläufer, sondern bestand nur aus einer weißen, riesigen Wand, die sich - scheinbar behäbig - vorwärts bewegte. Dieser Blizzard brachte es auf 5 m/s. Wenn nicht sogar auf mehr. Als Rays Orion in den Blizzard eintauchte, hatte er das Gefühl, von einer großen Bestie verschluckt zu werden. Und da war dieses beklemmende Gefühl, diese offene Frage, ob man je wieder etwas anderes als Weiß sehen würde...
Als Jack Anderson aus seinem Mech ausstieg, konnte Jasmine die Probleme bereits sehen. Die anderen schimpften lautstark oder wünschten der MarikFührung Dinge an den Hals, die Jasmine besser nicht wiederholte. Aber ihr Kommandeur blieb ruhig. Das war gefährlich. Hunde, die nicht bellten, bissen. Und als Jack den Tech erreichte und lediglich ›Verbindung mit LeFranc‹ forderte, sah Jasmine, dass ihr Chef vor Wut bebte.
Sie tat, was Jack von ihr wollte, und wandte sich dann den Mechs und den Piloten zu. Einer fehlte. Tom fehlte. Aber die Mechs zeigten keine Kampfspuren. Sie schnappte sich Adrian Butcher. »Hey, wo ist Tom?«
»Noch draußen. Er bringt die beiden Mariks her. Sie kommen wahrscheinlich irgendwann in der Nacht.«
»Ihr habt die drei bei dem Blizzard auf der Oberfläche gelassen?«, fragte sie ungläubig.
»Wir können sie wohl kaum mit in die Gletscherspalten nehmen. Das soll noch länger geheim bleiben.«
»Aber sie kämpfen auf unserer Seite, Adrian.«
»Und für LeFranc. Was glaubst du, würde er tun, wenn er erführe, dass wir die Spalten schon seit einem Jahr nutzen, ohne ihm gesagt zu haben, dass sie begehbar sind? Außerdem können die beiden ohne Sprungdüsen gar nicht in die Spalten hinein.«
Jasmine nickte. Natürlich stimmte das, was Adrian gesagt hatte, aber trotzdem - Jasmine hatte ein anderes Verständnis von Vertrauen. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie Jason die humpelnde Lhiannon stützte und zur Krankenstation begleitete. Doctor Viewman hatte es als Wahnsinn bezeichnet, dass Lhiannon trotz ihrer Verletzungen an dem Gegenangriff teilnehmen würde. Jasmine musste ihm zustimmen. Aber wie so oft hatte die Meinung von MedTechs und Techs kein Gewicht. Sie wandte sich seufzend wieder ihrer Arbeit zu.
Die Verbindung zum Marik-HQ in den ShermanBergen, östlich von Freewheel, stand nach wenigen Minuten. Jack war wütend. Ja, er brodelte wie ein Vulkan, der am Ausbrechen war. Aber das hielt er sich besser für LeFranc auf. Die Funkoffiziere gaben ihm die Verbindung mit dem Leutenient-Kolonel sofort. Dann erschien das Gesicht des MarikOffiziers auf seinem Monitor. Wenn LeFranc überrascht war, dann zeigte er das jedenfalls nicht. Seine Gesichtszüge blieben so undurchsichtig wie immer, aber er lächelte Jack freundlich entgegen.
»Hauptmann Anderson, was kann ich für Sie tun?«
Das war zu viel. Jack holte tief Luft und brüllte: »Was Sie für mich tun können, Sie geistesgestörter...??? Verdammt, LeFranc, Sie haben uns absichtlich alleine rausgeschickt.«
»Also, Hauptmann, beruhig...«
»Nein, ich
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