Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 52: Phoenix

BattleTech 52: Phoenix

Titel: BattleTech 52: Phoenix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heid
Vom Netzwerk:
besten Sensoren der Kompanie und hatte etwas entdeckt. Links in der Felswand. Wallace aktivierte seine Waffen und drehte seinen Torso.
Jason drehte sich ebenfalls. Das vereinbarte Zeichen. Er betätigte den Auslöseknopf - die Sprengladungen mit den Tarnnetzen gingen hoch. Die schwachen Explosionen hätten zwar jeden Infanteriezug ausgelöscht, sorgten unter den Mechs jedoch nur für Verwirrung. Aber genau das wollte Jason.
Er richtete seine Waffen blitzschnell auf den Rabe aus und feuerte die beiden M-Laser und die beiden KSR-Lafetten auf das Cockpit des Mechs ab. Das Fadenkreuz hatte sich mühelos und mit tödlicher Präzision über das Cockpit gesenkt - wenn man bedachte, dass der Rabe praktisch stillstand, eine viel zu einfache Aufgabe. Jason hauchte ein trauriges Tut mir Leid durch das Kom.
Die Salve traf. Der Rabe stürzte rauchend zu Boden und blieb regungslos liegen. Jason verlor keine Zeit, der Derwisch wendete und sprang über die Felswand. Er landete auf einem Plateau, vor ihm gähnte bereits wieder der Abgrund, die tektonischen Sensoren sagten einen 74°-Abhang voraus und eine stabile Felsenstufe vier Meter unterhalb davon.
Jason kam eine Idee. Riskant - wenn es nicht klappte, dann würden sie ihn genauso enthaupten, wie Jason Wallace enthauptet hatte, aber Jason ging das Risiko ein. Ein Blick nach links, und er erkannte die stummen und dunklen Aufbauten von Malagas Panther und von Butchers Paladin in den Felsvorsprüngen. Jason ignorierte sie und stieg langsam auf die Stufe am Ende des Plateaus. Die Angreifer würden ihn nicht so weit unten erwarten. Seine Waffensysteme zeigten alle über den Felsenrand. Jetzt sollten sie nur kommen. Er würde ihnen einen gebührenden Empfang bereiten.
Nach der Verwirrung und der Vernichtung von Wallace hatte es einige Sekunden gedauert, bis Brigg reagierte - nicht dass er sich deswegen Vorwürfe machte, denn die anderen reagierten noch langsamer.
Brigg brüllte in das Kom: »Formation halten. Feuert auf alles, das sich da draußen bewegt! Lopez, Browning! Verfolgt dieses Schwein und erledigt es.«
Lopez und Browning führten die beiden einzigen sprungfähigen Mechs der Kompanie. Tai-i Lopez steuerte einen Vollstrecker mit einem rekordverdächtigen Alter. Der Mech hatte schon oft bewiesen, dass er seinen Namen zu Recht führte. Korporal Browning und ihren Dunkelfalke hatte Brigg nicht nur einmal als apokalyptische Reiter bezeichnet. Diese beiden würden den Verräter stellen und vernichten.
Brigg hoffte inständig, dass Schütze Boise nicht sofort starb. Browning hatte schon mehrmals bewiesen, dass sie sehr gefühlvoll töten konnte. Aber gleichzeitig mit dem Hass auf Boise meldete sich auch die Angst. Boise hatte ihn verraten. Es war eine abgekartete Sache. Da draußen warteten gut postierte und wendigere Mechs, die das Gelände kannten, während er über elf schwerfällige Mechs mit einer Durchschnittstonnage von 65 verfügte. In offenem Gelände wäre es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis er die Jacks gehabt hätte, aber hier, in engen Schluchten...
Verdammt! Gerade hier waren sprungfähige Mechs entscheidend. Und von seinen elf Mechs waren nur zwei sprungfähig! Das war eine glasklare Falle, und er, Major Brigg, war hineingelaufen wie ein unerfahrener Akademieabgänger. Aber...
Brigg beruhigte sich wieder. Noch war nichts verloren. Er hatte Wallace verloren. Erst einen Mech. Das waren tragbare Verluste. Er sah dem Vollstrekker hinterher, der sich gerade in die Lüfte erhob. Das ungute Gefühl blieb.
Lopez überprüfte das Plateau schnell. Keine ungewöhnlichen Anzeichen. Wenn der Derwisch noch hier sein sollte, dann hatte er sich gut versteckt. Browning blieb im Zentrum des Plateaus stehen und scannte die Landschaft sorgfältiger. Lopez' Vollstrecker beschleunigte. Sie hatten diese Taktik schon häufiger praktiziert. Der Vollstrecker trieb den Gegner aus seinem Versteck, der Dunkelfalke hielt ihn auf, und sie nahmen ihn in die Zange. Es war ein gutes Manöver gegen zahlenmäßig unterlegene Gegner.
Lopez kam auf zwanzig Meter an das Ende der Terrasse heran, als seine Sensoren etwas registrierten und aufheulten. Er blickte schnell auf seinen Radarbildschirm. Da war etwas. Unten. Er registrierte den Kopf des versteckten Derwisch erst, als der bereits feuerte...
Jason hatte wieder viel Zeit zum Zielen bekommen und sie genutzt. Die erste Salve erwischte den Vollstrecker vollkommen unerwartet. Jason hatte seine Salve auf das rechte Bein des Enforcer gerichtet, das jetzt

Weitere Kostenlose Bücher