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BattleTech 53: Der Weg des Ruhms

BattleTech 53: Der Weg des Ruhms

Titel: BattleTech 53: Der Weg des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bills
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klar, dass es vermutlich Liebe war, die sie einander so kuhäugig anglotzen ließ. Soweit es ihn betraf, musste es sich um eine Art Geisteskrankheit handeln, wenn sie eine derartig unsinnige Verhaltensänderung hervorrief.
An einem anderen Tisch bemerkte er eine Gruppe von vier Personen, die wohl das darstellten, was man eine Familie nannte. Die Eltern und zwei halbwüchsige Knaben schienen sehr zufrieden, während sie aßen und sich unterhielten. Zane dachte daran, wie anders sein Leben im Alter dieser Jungen gewesen war. Er hatte zwar noch in der Geschko gelebt, doch er hatte bereits einen Mech gesteuert, und sein ganzes Leben war darauf ausgerichtet gewesen, ein Krieger zu werden. Er fing Gesprächsfetzen über Leben, Schule, Arbeit von ihrem Tisch auf. Es schien alles so friedlich.
Zane widmete sich wieder seiner Mahlzeit und stopfte sich eine weitere Gabel Nudeln in den Mund.
»Du wirkst nervöser als üblich«, stellte Samuel mit hörbarer Besorgnis fest. »Kann ich irgendetwas tun, um dir zu helfen?«
Zane fing mit der Serviette etwas Soße auf, die auf sein Kinn getropft war, und räusperte sich. »Neg, Samuel, das kannst du nicht. Aber ich werde dir trotzdem erklären, was in mir vorgeht, da du vorher so oder so keine Ruhe geben wirst.«
Samuel lächelte kurz, und Zane sprach weiter.
»Du weisst so gut wie ich, wie seltsam es für mich ist, drei Nächte hintereinander hierher zu kommen.« Er griff nach dem Wasserglas und nahm einen langen Schluck, um die letzten Reste des gepfefferten Rindfleischs vom Gaumen zu spülen. »Das Essen schmeckt mir, es ist eine interessante Erfahrung. Ich gebe sogar zu, dass ich entgegen aller Erwartungen keinen Widerwillen verspüre. Aber das ist es nicht.«
Samuel lehnte sich zurück und sah sich langsam im Restaurant um, so wie Zane es auch gerade getan hatte. Dann drehte er sich wieder zu Zane um. »Was siehst du, wenn du dich umschaust?«, fragte er ihn.
Zane entschloss sich mitzuspielen. Immerhin hatten seltsame Gespräche wie dieses mit seinem weisen Freund Zane ihn schon für vieles die Augen geöffnet.
»Ich sehe Niederkastler und ein paar draconische Krieger beim Essen. Es sind keine Novakatzen darunter, vermutlich, weil die Niederkastenbevölkerung auf Yamarovka sehr klein ist.«
»Du nennst sie automatisch Niederkastler, obwohl sie keine Clanner sind. Warum?«
»Weil sie das sind ... Freigeburten. Es spielt keine Rolle, dass sie nicht den Clans angehören. Sie können niemals dieselbe Position erreichen wie wir, also können sie nur von niederer Kaste sein. Wie sollte ich sie sonst nennen?«
»Ja«, bestätigte Samuel, »nach deiner Definition sind sie von niederer Kaste. Doch in Wahrheit sind sie keine Niederkastler, weder von Geburt noch durch Zugehörigkeit zu einem Clan. Aber trotzdem siehst du sie so, nicht einfach als Menschen der Inneren Sphäre.« Samuel öffnete mit einer weiten Geste die Arme und schloss den ganzen Raum darin ein.
Zane sah sich noch einmal um und bemerkte, dass die Gäste an einigen der näheren Tische herüberschauten, in den meisten Fällen diskret. Zum ersten Mal schien irgendjemand sie zur Kenntnis zu nehmen, aber er und Samuel unterhielten sich heute Abend auch mehr als üblich. Und die Neigung seines Begleiters zu übertriebener Gestik war auch nicht gerade hilfreich.
»Sieh noch einmal hin«, forderte Samuel ihn auf.
Zane tat ihm den Gefallen, sah einigen von denen, die offen herüberblickten, sogar direkt in die Augen, und dachte weiter über seine Antwort nach. Natürlich gehörten sie zur niederen Kaste. Warum sollten sie etwas anderes sein? Außerdem wurde ihm unter den Blicken der Gäste in ihrer Umgebung zunehmend unangenehm. Kein Mitglied der niederen Novakatzen-Kasten hätte ihn und Samuel jemals so herausfordernd angestarrt.
Er erstarrte, als dieser Gedanke ihn an den Rand einer Erkenntnis trug. Niedere Novakatzen-Kasten ... Dann, ohne jede Vorwarnung, sah er es. Die Erkenntnis wusch über ihn, als sich in seinem Geist ein Schleusentor zu öffnen schien, und plötzlich begriff er, was ihn hierher zog.
Die Leute sahen anders aus, trugen ungewohnte Kleidung, aßen fremdartige Gerichte ... aber sie erinnerten ihn an die Menschen seines eigenen Clans. Körperlich unterschieden sie sich ebenso deutlich von Zane wie die Philosophie der Bewahrer von den Prinzipien der Kreuzritter, und trotzdem schienen sie ihm ebenso vertraut wie alle Freigeborenen, die Zane hier oder in den Heimatwelten je getroffen hatte.
Samuel ließ ihn nicht

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