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BattleTech 55: Mein ist die Rache

BattleTech 55: Mein ist die Rache

Titel: BattleTech 55: Mein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Nystu
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Kommandeur eines Frontklasse-Trinärsterns!«, rief Jake und schlug sich stolz auf die Brust. Das löste zweifelnde Blicke der beiden MechKrieger aus, die ihr Hanteltraining gerade beendeten.
Val versetzte ihm einen spöttischen Schlag auf die Schulter. »Noch ist der Kampf nicht gewonnen, mein Freund. Aber du fühlst dich trotz deiner Verletzungen bereit für den Test morgen?«
»Natürlich.« Jake stand auf und tat sein Bestes, sich die Schmerzen nicht anmerken zu lassen. »Ich bin noch immer nicht hundertprozentig wiederhergestellt, aber das ist auch nicht nötig, um meinen alten Lehrer zu besiegen.«
Er ging quer durch die Halle ans Fenster, das einen weiten Blick auf das südliche Silverdale und die Wälder hinter der Stadt bot. Das Gelände erinnerte ihn an die vielen Orte, an denen er schon gekämpft hatte, seit er zum Krieger geworden war. Jede einzelne dieser Schlachten war ein Sieg für ihn und seinen Clan geworden. Er hatte keinen Zweifel daran, dass sich diese Liste morgen um einen weiteren Eintrag verlängern würde.
Er drehte sich zu Val um, die neben ihn getreten war. »Wo auch immer wir kämpfen, Carl und ich, er wird ein paar neue Tricks lernen. Es wird höchste Zeit, dass der Schüler zum Lehrer wird.«

5
Hütte El Dorado, Silverdale, Alshain Geisterbären-Dominium
     
30. Oktober 3062
    In über eine Tonne Stahl und Myomere gepackt, fühlte Carl den kalten Wind nicht, der auf dem Weg aus den Bergen ostwärts zum Meer über ihn hinwegpeitschte. Auf der anderen Seite der Ruine konnte er eben noch die Umrisse von Jakes Gefechtspanzer erkennen. Die Sichtprojektion im Innern des Helms zeigte trotz der Trümmer zwischen ihnen deutlich die Wärmesignatur des jüngeren Kriegers.
    Jede Sekunde musste die Sonne über den Horizont steigen und den Besitztest eröffnen. Es würde ein denkwürdiger Kampf werden, dachte Carl, als er ein letztes Mal die Systemanzeigen überprüfte. In seiner Jugend hatte er es vorgezogen, unbewaffnet zu kämpfen. Doch inzwischen hatte er, ob es ihm behagte oder nicht, in der Rüstung eine bessere Siegchance.
    Der Tornister des Elementarpanzers war mit der standardmäßigen zweirohrigen Lafette für Kurzstreckenraketen bestückt, einer effektiven Panzerabwehrwaffe mit beträchtlicher Reichweite und Durchschlagskraft. Sie war seine stärkste Waffe und verfügte über Munition für zwei Salven. Die rechte Hand des Anzugs war eine modulare Waffenkupplung. Er hatte sich für einen leichten Laser entschieden - treffsicher genug, aber ohne die Schlagkraft der Raketen. Der linke Arm endete in einer dreifingrigen Stahlkralle, die von Carls linker Hand ferngesteuert wurde und stark genug war, BattleMechpanzerung zu zerfetzen wie Reispapier. Unter der Kralle hing ein leichtes Maschinengewehr. Gegen einen intakten Gefechtspanzer war es zwar nutzlos, doch es konnte wertvoll werden, nachdem es ihm gelungen war, die Rüstung seines Gegners zu durchschlagen.
    Die ersten Strahlen des Morgenlichts spendeten den Kontrahenten, die sich auf den ausgebrannten Trümmern der Metallhütte El Dorado knapp südlich von Silverdale gegenüberstanden, wenig Wärme. Die Betreiber der Anlage hatten sie aufgegeben, nachdem sie in der Clan-Invasion schwer beschädigt worden war. In den Jahrzehnten seither hatte sich El Dorado als ein bevorzugter Austragungsort für Gefechtstests der Geisterbären etabliert, da die Ruine und das sie umgebende Gelände - Nadelwald, Berge und ein kleiner, U-förmiger See - eine Vielzahl taktischer Möglichkeiten boten. Dazu kam der hohe Metallgehalt der Felsen sowie zahllose kartographisch nicht erfasste Tunnel. Von einer zuverlässigen Radarortung konnte man in dieser Umgebung nur träumen.
    Carl war klar, warum Jake diesen Ort für den Test ausgewählt hatte. Nun, wenn dieser junge Petzling ernsthaft vorhatte, Carl Rang und Einheit abzunehmen, würde er alle Hilfe brauchen, die er bekommen konnte.
    Er grinste. Vielleicht sollte ich ein wenig stochern. Er schaltete den Kommunikator ein und stellte den Kanal für den Rest des Tests offen. »Dein Test wird gleich beginnen, kleiner Jake. Noch kannst du zurücktreten. Angesichts deiner schweren Verletzungen wäre kein Ehrverlust damit verbunden...«
    »Du musst mich ja für einen ziemlichen Narren halten«, erwiderte Jake erwartungsgemäß. »Es würde meinem Ruf vielleicht nicht schaden, wenn ich zurücktrete, aber es würde deinen retten. Und es würde dich an der Front halten, frapos? Nun, so leicht wirst du heute nicht

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