BattleTech 55: Mein ist die Rache
Schwarm Langstreckenraketen haarscharf entkam. Ihre Gedanken rasten, gingen sämtliche verfügbaren Möglichkeiten durch. Ihr Strahl war entsprechend der Standardaufstellung an der rechten Flanke vorgerückt, hatte aber den Kontakt zum Rest der Nova verloren. Bevor sie den Funkkontakt wiederherstellen konnte, war eine feindliche Mechlanze aufgetaucht. Ein Strahl aus fünf Elementaren konnte einen einzelnen BattleMech zwar in der Regel besiegen, aber eine ganze Lanze aus vier Maschinen war ein deutlich überlegener Gegner, und der Strahl war zu einem Rückzugsgefecht zu Jakes letzter bekannter Position gezwungen.
Indem sie ihren Leuten befahl, sich zu verteilen, hoffte Val, die feindlichen Mechs ebenfalls aufzuteilen, damit sie ihre Feuerkraft nicht auf einen Gegner konzentrieren konnten. Einerseits hatte sie Glück, denn die Taktik ging auf, andererseits aber hatte die schwerste Maschine der gegnerischen Einheit, ein fünfundvierzig Tonnen schweres Fangeisen, sie zum Ziel gewählt. Mit einer Laufgeschwindigkeit, die das Dreifache der Sprunggeschwindigkeit ihres Gefechtspanzers betrug, war es nur eine Frage von Sekunden, bis er sie erwischte.
Ein Blick auf den Heckbereich der Sichtprojektion bestätigte die Einschätzung. Der humanoide BattleMech donnerte auf sie zu und hob die Autokanone im rechten Arm, um sie mit einem Hagel von Granaten niederzustrecken, von denen jede einzelne so groß war wie ihr Bein.
»Strahl Alpha von Strahl Beta. Wir befinden uns im Kampf mit einer Feindlanze. Ende.« Val versuchte noch einmal, Funkkontakt herzustellen, hatte aber wenig Hoffnung auf eine Rettung aus ihrem momentanen Dilemma.
Plötzlich musste sie grinsen, als sie sich an die technische Besprechung des Fangeisen erinnerte. »Jake, kannst du mich hören? Wir stehen hier gegen eine Übermacht und brauchen Verstärkung. Ende.«
Nichts.
Nun, es gab mehr als eine Methode, einem Surat das Fell über die Ohren zu ziehen. Der Fangeisen - Pilot glaubte, sie sei auf der Flucht. Sollte er das ruhig weiter glauben.
Sie sprang über eine Kuppe, dann ließ sie sich fallen und rollte aus. Sie lag unmittelbar hinter der Hügelkuppe auf dem Rücken. Sie konnte die donnernden Schritte des BattleMechs spüren, der in gestrecktem Galopp heranpreschte. Solange er nicht zufällig auf sie trat, sollte der Plan gelingen.
Sie schaute hoch und sah die Sohle eines gigantischen ovalen Metallfußes über sich, locker groß genug, um sie wie ein Insekt zu zerquetschen. Sie hielt die Luft an, als der Mechfuß donnernd herabfiel, aber er schlug dicht neben ihr auf. Langsam atmete sie wieder aus und hob den rechten Arm, zielte auf die Panzerplatten auf der rechten Rückenseite des Fangeisen, während er an ihr vorbeistürmte. Das Fangeisen verdankte seine Geschwindigkeit dem riesigen extraleichten Reaktor, der die gesamte Torsobreite ausfüllte. Die Rückenpanzerung der Maschine war so dünn, dass Val sie mit zwei Schüssen aus ihrem leichten Laser durchschlagen konnte, solange der Mech nicht rechtzeitig umdrehte, um den zweiten Schuss zu vereiteln.
Jetzt kommt es drauf an, dachte sie. Val feuerte den ersten Schuss, eine rubinrote Lanze gebündelter Energie, die mit Lichtgeschwindigkeit in den Rücken des Fangeisen schlug. Sie traf genau ins Ziel. Ja!
Es würde ein paar Sekunden dauern, bis sich die Laserkristalle der Waffe weit genug abgekühlt hatten, um einen zweiten Schuss zu gestatten. In der Zwischenzeit konnte sie den Mech abbremsen sehen, um sich umzudrehen. Zum Glück war es gar nicht so leicht, fünfundvierzig Tonnen Metall und Myomer aus vollem Lauf zum Halten zu bringen. Erdbrocken und Steine spritzten auf, als der mittelschwere Mech anhielt und sich nach rechts drehte.
Val sah ihren Zielpunkt verschwinden und schaute auf die Sichtprojektion. Die Anzeige des leichten Lasers leuchtete noch immer rot. »Kühl ab, verdammt!«, zischte sie, als könnte das die Waffe schneller einsatzbereit machen.
Sie blickte wieder nach vorne, gerade rechtzeitig, um den Autokanonenarm des Fangeisen hochkommen zu sehen.
Die Laseranzeige wechselte auf Grün. »Friss das, Freigeburtsabschaum!«, brüllte sie und feuerte.
Der Schuss landete genau auf dem Krater des vorherigen Angriffs, brannte ein Loch in die Schutzpanzerung und bis in die komplexe Maschinerie darunter. Die Jahre des Trainings hatten sich ausgezahlt. Mit etwas Glück würde der Schuss eine der Munitionskammern im Rumpf des Mechs überhitzen und eine gewaltige Explosion auslösen.
Sie hatte kein
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