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BattleTech 55: Mein ist die Rache

BattleTech 55: Mein ist die Rache

Titel: BattleTech 55: Mein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Nystu
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fordern. Vielleicht verlangten Guerillataktiken eine ähnlich geartete Antwort. Er setzte zu einer Bemerkung an, schloss den Mund dann aber wieder. Angesichts der abfälligen Meinung des Sterncolonels von ihm wäre jede Äußerung vergeblich gewesen.
Jake würde Marcus Gilmour nur auf dem Schlachtfeld besiegen können, nicht im Besprechungszimmer. Es schockierte ihn, dass er auch nur den Gedanken erwogen hatte. Das Leben in der Inneren Sphäre beeinflusste sein Denken auf eine Weise, die ihm nicht gefiel. Andererseits war wenigstens diese DEST-Kriegerin verschwunden und machte jemand anderem das Leben zur Hölle...
Gilmour drehte sich zur Zeltwand um und zog eine Karte der Umgebung herab. Er deutete auf ihre Mitte. »Das hier ist unser Problem. Der Wald. Wir werden den Feind hier nie besiegen können, einfach deshalb nicht, weil wir nicht einmal feststellen können, wie zahlreich er ist.«
»Endlich kommen wir voran«, flüsterte Lita. Jake war froh, zu hören, dass die übervorsichtige Art des Sterncolonels nicht nur ihm allein auf die Nerven ging.
Gilmour zeigte auf ein großes Mittelgebirge nordwestlich des Waldes. »Basierend auf unserer begrenzten Orbitalerkundung und einer Analyse der feindlichen Angriffsmuster während der letzten Wochen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass er eine Art Aufmarschbasis in diesen Bergen besitzen muss, die seine Truppen versorgt und repariert. Wir müssen diese Basis finden und zerstören, während wir zugleich die Illusion aufrecht erhalten, uns weiter in diesen Waldscharmützeln aufzureiben, damit wir den Feind überraschend treffen können.«
Jake konnte kaum glauben, was er da hörte. Seit Wochen debattierte er mit ein paar anderen Kriegern die Möglichkeit einer Feindbasis, doch er hatte gezögert, Gilmour darauf anzusprechen. Allmählich entwickelte sich sein Verlust an Selbstbewusstsein zu einer beunruhigenden Gewohnheit.
Zira Bekker sprang wütend auf. Gilmour stöhnte und gab ihr mit einer Handbewegung die Erlaubnis zu sprechen.
»Sterncolonel, ich muss protestieren!«, brüllte sie fast. »Den Gegner auf diese Weise zu täuschen, ist unpassend und ehrlos, frapos?«
Gilmour verschränkte die Arme. »Ich nehme deinen Protest zur Kenntnis, Sterncaptain, bin aber anderer Ansicht. Der Feind hat uns in einer ausgedehnten Kampagne beständig aus dem Hinterhalt angegriffen. Wir haben versucht, unsere Ehrvorstellungen hochzuhalten, aber das Einzige, was uns das gebracht hat, ist eine Pattsituation. Wenn wir jetzt eine Chance haben, dieses Unentschieden zu brechen, wird es Zeit, die Formalitäten beiseite zu lassen und uns den Sieg zu holen!«
Zustimmendes Raunen schlug durch das Zelt, als Zira sich schwer auf ihren Stuhl zurückfallen ließ.
Gilmour trat ein paar Schritte vor, bis er unmittelbar vor ihr stand. »Falls es deine Stimmung hebt, Zira Bekker, dein Trinärstern Beta wird zusammen mit meinem Alpha weiter denselben Kampf führen wie schon in den letzten fünf Wochen. Jake Kabrinski...«
Jake setzte sich kerzengerade auf. »Sterncolonel?«
»Dein Trinärstern Gamma wird den Nordwesten durchkämmen, während wir anderen ›den guten Kampf‹ kämpfen.«
Die Worte lösten vereinzeltes Gelächter bei den Offizieren aus, besonders bei Lita.
»Du wirst deine Elementare in der Dunkelheit aus dem Lager führen, um die Aufmarschbasis zu suchen«, fuhr Gilmour fort. »Sobald du sie gefunden hast, werden wir zu euch stoßen und diesen Feldzug zu seinem längst überfälligen Ende bringen.«
Augenblicklich und gänzlich unerwartet fiel Jakes Stimmung auf den Nullpunkt. Sein Trinärstern sollte nur als Kundschafter für den Rest des Sternhaufens dienen! Er hörte die abschließenden Worte des Kommandeurs kaum.
»Wie üblich«, erklärte Gilmour, »steht Delta als mobile Einsatzreserve zur Verfügung, die du nach Bedarf anfordern kannst. Das ist alles.«
Als sich alle anschickten, das Zelt zu verlassen, stieß Lita Jake den Ellbogen in die Seite. »Schau nicht so grießgrämig, Jake! Du hast den besten Auftrag ergattert, den dieser Feldklumpen zu bieten hat. Wenigstens kommen wir ein paar Stunden aus diesem Wald raus.«
Der Stoß schien die quälenden Zweifel zu vertreiben. Lita hatte Recht, wenn auch vielleicht nicht so, wie sie es dachte.
Er grinste. »Aye, Lita. Wir sollten das Beste aus dieser Gelegenheit machen. Bereite deine MechKrieger zum Abmarsch vor. Wir haben keine acht Stunden, um die Basis zu finden.«
Und zu vernichten, bevor die anderen eintreffen.
* * *
    Jake und

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