Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 55: Mein ist die Rache

BattleTech 55: Mein ist die Rache

Titel: BattleTech 55: Mein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Nystu
Vom Netzwerk:
Himmel erflehen. »Was ist auf Idlewind mit dir passiert, Jake?«
    Jake hätte geantwortet, aber sein Kommandeur gab ihm keine Gelegenheit dazu. Gilmour drehte sich um, und zum ersten Mal seit Beginn der Gardinenpredigt schaute er Jake direkt in die Augen. »Ich hatte von Anfang an meine Zweifel wegen dir. Ich habe es dir gleich bei der ersten Begegnung gesagt. Aber das...«
    Mit angewidertem Kopfschütteln zog Gilmour seinen Sessel heran und setzte sich. Er stützte die Ellbogen auf den Tisch und legte die Fingerspitzen nachdenklich aneinander. Mehrere endlose Minuten verstrichen.
    »Sag du es mir, Jake Kabrinski«, erklärte er schließlich. »Was soll ich mit dir machen?«
Das war eine gute Frage. Um eine weitere Chance zu betteln, wäre zu verzweifelt gewesen, das war Jake klar. Außerdem hätte er dem Sterncolonel damit unter Umständen geradewegs in die Hände gespielt. Erschreckenderweise zweifelte er selbst daran, ob er eine zweite Chance verdient hatte.
»Vergiss es, Sterncaptain«, winkte Gilmour ungeduldig ab. »Ich kenne die korrekte Clan-Antwort auf meine Frage. Aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass du momentan irgendeinen Test verdient hast.«
Seine Augen wurden schmal, und dieses dünne Raubtiergrinsen formte sich auf seinen Lippen, bei dem es Jake kalt den Rücken hinablief. »Nein, du wirst in keinem Test kämpfen, zumindest nicht auf meine Aufforderung hin. Ich habe genau die richtige Aufgabe für dich...«
Der Sterncolonel beugte sich vor und tippte eine kurze Anfrage in den Schreibtischcomputer. Das Leuchten des Bildschirms spiegelte sich in den seltsam glitzernden Augen. »Dein Trinärstern hat hier draußen schwere Verluste erlitten, Sterncaptain. Zwanzig Prozent Personal und fast fünfzig Prozent Material, den letzten Berichten zufolge. Ist das so korrekt?«
»Ja, Sterncolonel«, krächzte Jake.
Gilmour nickte und tippte weiter. »Dann ist deine Einheit überfällig für einen Erholungsurlaub. Sobald diese Angelegenheit hier auf Luzern endlich erledigt ist, wirst du dich mit deinem Trinärstern auf dem Händlertransporter Novemberwind einschiffen. Er wird euch zurück ins Dominium bringen. Nach Predlitz.«
Die Eröffnung traf Jake wie ein Faustschlag in die Magengrube, obwohl es schien, als stünde jemand anders an seiner Stelle hier im Büro, und er beobachte das Ganze aus der Ferne.
Ein paar weitere Computereingaben, dann drehte Gilmour sich wieder zu Jake um und faltete die Hände auf dem Schreibtisch - wie der bravste Kadett der Klasse. »Auf Predlitz wirst du mit dem örtlichen Garnisonskommandeur...« Er unterbrach sich und lächelte, als hätte er einen Witz gemacht. »Mit dem örtlichen Garnisonskommandeur zusammenarbeiten, um den Trinärstern wieder auf volle Kampfstärke zu bringen. Die normale Garnisonseinheit des Planeten, der 140. Sternhaufen, steht hier an der Front. Deshalb wird deine Einheit die planetare Verteidigung verstärken, bis sie wieder volle Gefechtsstärke erreicht hat. Ich will kein Wort von dir hören, bis deine gesamte Einheit einsatzbereit ist. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
Als Marcus Gilmour aufstand, erschreckte das Kratzen des Sessels auf dem Boden Jake dermaßen, dass er ausstieß: »Kristallklar, Sterncolonel.«
»Sehr schön. Dann schlage ich vor, du informierst deine Untergebenen sofort über den neuen Auftrag. Ich bin sicher, sie werden reichlich... Fragen haben. Weggetreten.«
Eine Stimme in Jakes Kopf brüllte ihn an, etwas zu sagen, irgendetwas, um das Ergebnis dieses Gesprächs noch zu ändern. Aber alles, woran er denken konnte, war das Geisterbild der DEST-Kriegerin, die durch die Schatten des Waldes auf ihn zukam. Es war zwei Tage her, und sie verfolgte ihn noch immer. Gnadenlos. Unaufhaltsam. Er streckte in einem flüchtigen Salut die Faust aus, dann drehte er sich um. Er wollte nur noch raus hier, so schnell die Füße ihn trugen.
* * *
    Ein halbes Dutzend Gespräche liefen in der MechKriegerunterkunft Trinärstern Gammas, und alle spiegelten mehr oder weniger Ben und Litas momentane Auseinandersetzung wider.
    »Wenn wir nur ihre stravag Artillerie loswerden könnten, hätten wir sie mit Sicherheit!«, erklärte er.
Lita wusste nicht, ob sie Bens Naivität erfrischend oder erschreckend finden sollte. »Die draconische Verteidigung besteht aus mehr als nur Artillerie, Ben. Ohne effektive Infanterie- und Panzerunterstützung ist Artillerie keine effektive Defensivwaffe.«
»Oder Offensivwaffe, was das betrifft«, gab Ben zurück.

Weitere Kostenlose Bücher