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BattleTech 56: In die Pflicht genommen

BattleTech 56: In die Pflicht genommen

Titel: BattleTech 56: In die Pflicht genommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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des Saales aus konnte der Graf ganz New Bealton überblicken. Der einzige Teil des Saales, der nicht frei einzusehen war, war der Bereich hinter dem Thronsessel, der in die Privatgemächer führte.
    Von seinem Sessel aus beobachtete er seine zwei Besucherinnen. Eine der beiden war deutlich älter, bewegte sich aber wie jemand von vielleicht der Hälfte ihres Alters. Das kurze rote Haar war von einzelnen grauen Strähnen durchzogen, doch ihr Gang wirkte jugendlich federnd. Ein paar Jahrzehnte früher hätten ihre gebräunte Haut und die wohlgeformten Beine sie leicht zur Idealbesetzung für die Werbeplakate aller aufstrebenden Söldnereinheiten der Inneren Sphäre gemacht. Aber auch wenn die Jahre nicht spurlos an ihr vorüber gegangen waren, hatte sie sich die Grazie und ungebremste sexuelle Anziehungskraft doch erhalten. Heute trug sie eine frisch gebügelte graugrüne Ausgehuniform, an deren Schulter das Abzeichen ihrer Einheit glänzte, eine altterranische Münze namens Buffalo Nickel.
    »Oberst Snord«, begrüßte Nicholas Fisk sie in bewusst königlichem Ton. »Ich hoffe, Ihre Bataillone sind zufriedenstellend untergebracht?«
    Seine Hände ruhten auf den Armlehnen des Sessels und er beugte sich vor. Bis zu diesem Moment hatte ihn nur die militärische Macht interessiert, die ihre Einheit ihm verhieß. Es war ihm gar nicht in den Sinn gekommen, Rhonda Snord selbst könnte über irgendeine Art persönlicher Attraktivität verfügen. Er strich unauffällig die förmlich dunkelgraue Robe glatt.
    Oberst Snord blieb stehen und neigte in formeller, wenn auch nicht allzu respektvoller Art den Kopf. »Ich bedanke mich für die Erlaubnis, die Ruinen AltBealtons zu untersuchen. Mein Wilder Haufen hat dort eine Basis eingerichtet und bereits mit der Vermessung der Anlage begonnen.« Sie drehte sich um und deutete zu ihrer Begleiterin, die das blonde Haar so kurz geschoren trug, dass man es fast einen Irokesenschnitt nennen konnte. Die ausrasierten Schläfen kennzeichneten sie als MechKriegerin. Sie stand ihrer Kommandeurin an Attraktivität in nichts nach, war aber entschieden jünger.
    »Darf ich Ihnen meine Stellvertreterin vorstellen, Kommandanthauptmann Natascha Snord.« Die jüngere Frau verbeugte sich.
    Fisk lächelte und lehnte sich zurück. »Ich muss zugeben, Frau Oberst, meiner Meinung nach verschwenden Sie Ihre Zeit. Bealton wurde im 1. Nachfolgekrieg Ziel von zwei Atombomben und einem Chemiewaffenangriff. Was immer Sie dort noch an Artefakten finden mögen, das Risiko eines Kontakts mit diesem verseuchten Trümmerhaufen wird es nicht wert sein.«
    »Da könnten Sie Recht haben«, erwiderte Rhonda Snord höflich. »Aber eines der Gebäude soll die Trümmer einer Edelsteinbörse mit einer Tresorkammer enthalten, die den Angriff überstanden hat. Ihr Inhalt könnte für jemanden mit der nötigen Erfahrung und Ausdauer für die Suche ein Vermögen wert sein.«
    »Nun, ich zumindest bin froh, dass Sie da sind, um uns hier auf Odessa zu beschützen«, stellte der Graf fest. »Der Zugriff auf diese Trümmerlandschaft ist ein mehr als fairer Preis für Ihre Dienste.«
    Rhonda Snord schaute zur Seite und hinaus auf New Bealton. »Ich will nicht respektlos sein, Mylord, aber die Gefahr, dass sich eine ernstzunehmende Bedrohung hierher verirrt, ist minimal.«
    Fisk lächelte gepresst. »Man ist nirgends sicher, Frau Oberst. Jetzt, da ich die Inhaftierung möglicher Davion-Terroristen in die Wege geleitet habe, ist Victor Davion durchaus fähig, Truppen hierher zu schicken. Ich verlasse mich darauf, dass Ihr Wilder Haufen mit allen Schwierigkeiten, die sich ergeben, fertig werden kann.«
    Die Muskeln in Rhonda Snords Gesicht spannten sich. »Mein lieber Graf, ich habe diese Diskussion bereits mit dem lyranischen Oberkommando geführt, also verzeihen Sie, wenn ich verärgert wirke«, antwortete sie mit ruhiger Stimme. »Der Wilde Haufen bleibt in einem Bürgerkrieg neutral. Punkt. So steht es in unserem Kontrakt, und das wissen Sie auch. Falls Sie uns also hierher geholt haben, um Prinz Victors Anhänger abzuwehren, verschwenden Sie Ihre und unsere Zeit.«
    Der Graf winkte beiläufig ab. »Ja, ja, ich habe schon verstanden, dass Sie kein Interesse haben, die Lyranische Allianz zu verteidigen...«
    Snord unterbrach ihn. »Sie irren sich. Wir verteidigen die Allianz schon, seit sie das Lyranische Commonwealth war. Wir weigern uns nur, gegen andere Lyraner zu kämpfen.«
    »Mein Fehler«, steckte Fisk zurück, ohne sein

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