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BattleTech 56: In die Pflicht genommen

BattleTech 56: In die Pflicht genommen

Titel: BattleTech 56: In die Pflicht genommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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Ein Meisterpolitiker wie er hätte sich in den Aktionen seiner Tochter wieder erkannt, wäre er noch am Leben gewesen.
    Doch in letzter Zeit überraschte Victorchen sie. Er bewies eine rachsüchtige Ader, die sie ihm nie zugetraut hatte. Er hatte ihr die Schuld an Arthurs Tod gegeben und die ihm loyalen Truppen aufgefordert, sich zu erheben und sie vom Thron zu stürzen. Die Schwächlinge unter ihnen hatten gehorcht. Obwohl sie versucht hatte, die Nachrichten über kleinere Rebellionen zu unterdrücken, schienen die sich umso schneller zu verbreiten, je härter sie dagegen vorging. Ganze Regimenter hatten sich gegen sie gekehrt, gegen sie, die rechtmäßige Erbin ihres Vaters.
    Im Augenblick ging es ihr vor allem um den lyranischen Raum, in dem sie besonders stark war. Sie wollte ihre Vorherrschaft zementieren, indem sie Victors Einheiten ausschaltete, um dann die dadurch freigewordenen Einheiten in den Crucisraum verlegen zu können. Morgan Kell und sein Arc-RoyalDefensivkordon stellten dabei ein gewisses Problem dar, aber auch dafür gab es eine Lösung, wie für jedes Problem. Früher oder später würde Katrina sie finden.
    Sie wünschte, sie hätte Hanse Davions steinerne Züge dazu bringen können, zu ihr herab zu schauen und anzuerkennen, was sie geleistet hatte. Aber darauf hätte sie eine Ewigkeit warten müssen. Nichts unterbrach die Stille, und die toten Augen ihres Vaters starrten weiter in den Himmel New Avalons, als wäre sie überhaupt nicht vorhanden.
    Das Knirschen von Schritten erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie blickte über die Schulter und sah einen kleinwüchsigen Mann in erkennbar lyranischer Kleidung näher kommen.
    »Lentard«, begrüßte sie ihn und lächelte. »Vielen Dank, dass Sie gekommen sind.« Anton Lentard war ihr bester Mann beim Lyranischen Nachrichtencorps, dem Geheimdienst der Allianz, und sie hatte die tägliche Besprechung hierher verlegt. Ihr Terminplan war so überfüllt, dass selbst ein Besuch auf dem Friedhof eine weitere Verwendung erforderte.
    »Guten Morgen, Hoheit«, antwortete er und schaute sich misstrauisch um, als fürchte er, die Gräber könnten Ohren haben.
    Katrina wandte sich von der Statue Hanse Davions ab. »Ein wunderschöner Morgen, Lentard. Ich hoffe, Sie bringen angemessen gute Nachrichten.«
    Lentard wippte leicht auf den Fersen. »Ich vertraue darauf, Eure gute Laune nicht beeinträchtigen zu müssen, Hoheit, allerdings zeigt Euer Bruder sich in letzter Zeit höchst erfinderisch.«
    »Mit Lobeshymnen für diesen lästigen Napoleonverschnitt machen Sie sich bei mir nicht beliebt, Lentard«, fixierte sie ihn. »Ich ziehe der momentanen Lage Schlaglichter vor.«
    »Ein Teil Eurer lyranischen Systeme meldet Überfälle und Angriffe Victor ergebener Einheiten. Wir konnten bestätigen, dass die Situation auf Brockway unhaltbar geworden ist. Die 11. Avalon-Husaren RKG führt einen kontrollierten Abmarsch durch.«
    »Das Wort, das Sie zu vermeiden versuchen, heißt ›Rückzug‹, Lentard«, stellte Katrina mit sanftem Ton fest. Am liebsten hätte sie ihm für diese Nachricht den Kopf abgerissen, aber dass hätte nichts genutzt. »Was ist mit Kathil?«
    Auf Kathil waren Mitte November des vorherigen Jahres Kämpfe ausgebrochen, noch bevor die Nachricht von Arthurs Tod Victors Aufruf zum Bürgerkrieg ausgelöst hatte. Da sich dort die YareIndustries-Raumwerften befanden, auf denen die mächtigen Kriegsschiffe ihrer Flotte entstanden, konnte sie es sich nicht leisten, dieses System zu verlieren.
    »Die Kämpfe dauern an. Die MCM Kathil widersetzt sich weiterhin. Es ist schwer zu sagen, wie sich die Situation entwickeln wird. Und die Liste der aufständischen Systeme wächst. Wir haben die kleineren Revolten niedergeschlagen, aber das zwang zahlreiche Regimenter zum Garnisonsdienst. Ich habe veranlasst, dass die gesamten Daten in Euer Strategieverzeichnis überspielt werden, damit Ihr sie in Ruhe betrachten könnt.«
»Sie haben Überfälle erwähnt, Lentard.«
    Er schaute auf den Schirm des Compblocks und seine Miene verdüsterte sich. »Nun ja, es waren keine Größeren darunter, aber alle waren schwer genug, unsere Aufmerksamkeit zu erfordern. Wir sind noch dabei, die beteiligten Einheiten zu identifizieren, doch wir wissen bereits sicher, dass das 1. ThorinRegiment auf Alcor gelandet ist und dort gegen die Garnisonstruppen kämpft.«
    »Archer Christiforis Einheit?« Das war bitter. Trotz ihrer Versuche, sich diesen Kerl vom Hals zu schaffen, erlangten die so

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