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BattleTech 56: In die Pflicht genommen

BattleTech 56: In die Pflicht genommen

Titel: BattleTech 56: In die Pflicht genommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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aus der offenen Panzerluke, dass die weiße Fahne, die er an der Seite des Fahrzeugs befestigt hatte, noch an ihrem Platz hing.
    Während der Motor im Leerlauf brummte, lehnte er sich zurück und stieß einen langen Seufzer aus, um die innere Anspannung zu lösen. Als er noch ein einfacher Soldat gewesen war, hatte er sich nie mit Politik beschäftigen müssen. Jetzt, als Lieutenant General, war sie sein täglich Brot geworden. Es wäre ihm lieber gewesen, er hätte dem Wilden Haufen in seinem BattleMech einen Besuch abstatten können, doch es war wichtig, dass man ihn nicht als Gefahr wahrnahm. Er schaltete in den ersten Gang und ließ den Transporter langsam weiter vorrollen.
    Das Fahrzeug war gerade über einen Felsen geholpert, als die Sensoren - ein Lachschlager verglichen mit denen des Lichtbringer - einen Mech meldeten, der sich auf ihn zubewegte. Den Daten nach handelte es sich um einen Masakari. Gut. Er wollte den MechKrieger kennen lernen, der mitten durch seinen Befehlsposten gestürmt war.
    Der Masakari erschien auf einer Hügelkuppe und richtete die Geschütze auf ihn. Selbst auf diese Entfernung musste die weiße Fahne deutlich zu sehen sein. Außerdem war der alte Munitionstransporter unbewaffnet.
    Zu Archers völliger Überraschung feuerte der Masakari einen gleißenden Partikelstrahl auf ihn ab. Die Windschutzscheibe des Fahrerhauses barst in tausend Stücke, und Archer wurde mit einer solchen Wucht nach hinten geschleudert, dass ihm die Luft wegblieb. Für einen Moment verengte sich sein Sichtfeld, dann fiel er ihn Ohnmacht. Sein letzter bewusster Gedanke war, dass Katya Chaffee doch Recht gehabt hatte.

23
Basis Junk Yard, Ruinen von Bealton Provinz Donegal, Lyranische Allianz
     
3. Mai 3063
    Die Luft stank nach Schweiß, Staub und ungewaschenen Körpern. Die fleischige Hand des MechKriegers der Archer gefangen genommen hatte, stieß ihn vor - und er taumelte. Die auf dem Rücken gefesselten Hände halfen ihm nicht, sich auf den Beinen zu halten doch er beschwerte sich nicht. In der umgekehrten Situation hätte er nicht anders gehandelt. Sie hatten ihn über Nacht in einem improvisierten Kerker in einer alten Hausruine eingesperrt, und heute Morgen war der hünenhafte MechKrieger gekommen, um ihn zu Rhonda Snords Zelt zu bringen.
    »Lieutenant General Christifori«, begrüßte sie ihn mit kräftiger Stimme, obwohl sie sich anscheinend an einem Tisch festhalten musste, um nicht umzufallen. »Das ist eine unerwartete Ehre.«
    Archer verneigte sich. »Sie werden mir das vermutlich nicht glauben, Oberst Snord«, antwortete er in ebenso formalem Ton, »aber ich bin froh zu sehen, dass es Ihnen gut geht.« Er bemerkte, dass Natascha, die jüngere Snord, die Stirn runzelte und die Arme verschränkte.
    »Das ist auch schwer zu glauben«, erklärte Rhonda Snord, »wenn man bedenkt, was Sie bei unserer letzten Begegnung getan haben.«
    »Deshalb bin ich hier, Frau Oberst«, sagte er und dachte bei sich, dass sie keine Ahnung hatte, wie viel er selbst an jenem Tag verloren hatte.
    »Was befand sich in dem Transporter, den du erobert hast, Norris?«, fragte sie den Hünen.
»Rationen, Wasser und ein Offizierskoffer«, antwortete er und warf den schwarzen Metallkoffer auf den Tisch. »Unsere Leute untersuchen die Rationen und das Wasser auf Gift.«
Archer schaute zu Boden. Es beschämte ihn, dass irgendjemand ernsthaft glauben konnte, er würde so tief sinken, einen Gegner zu vergiften.
Natascha öffnete den Koffer, holte die runden schwarzen Datenchips heraus und betrachtete sie skeptisch. »Gefechts-ROMs«, stellte sie zu Rhonda Snord gewandt fest und warf sie zurück in den Koffer.
Archer richtete sich so gerade auf, wie er konnte, solange Norris die Fessel um seine Handgelenke hielt. »Ich bin aus gutem Grund unter der Parlamentärsfahne hierher gekommen. Man hat uns beide hereingelegt, Frau Oberst. Ich wurde in jener Nacht ebenso überfallen wie Sie. Der Angriff hat mich das Leben eines Kameraden gekostet, der mir sehr viel bedeutete.«
»Und wer steckte hinter diesem Angriff? Das Kombinat?«, fragte Natascha.
»Nein. Er wurde von Graf Fisk angeordnet und von Truppen der Wolverton's Highlanders durchgeführt. Sie waren getarnt und haben uns beide gleichzeitig überfallen. Der Plan war, uns beide zu töten, damit unsere Stellvertreter sich danach gegenseitig zu Klump prügeln.«
»Die Wolverton's Highlanders wurden von Scott Blackstones Einheit absorbiert«, stellte Natascha Snord fest.
Archer nickte.

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