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BattleTech 56: In die Pflicht genommen

BattleTech 56: In die Pflicht genommen

Titel: BattleTech 56: In die Pflicht genommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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mit sich, dachte sie.
    Der Bericht dauerte deutlich länger als dreißig Minuten, und kaum etwas von dem, was sie zu hören bekam, war erfreulich. Rhonda hörte gespannt zu und kämpfte gegen die Schwäche ihres Körpers, der um Schlaf bettelte.
    Sie fixierte Tascha, verschlang deren Worte, rekonstruierte die Schlacht in Gedanken. Ihre Einheit war schwer angeschlagen, fast die Hälfte war verloren. Der schwerste Schlag war die Nachricht von ›Shorty‹ Sneedes Tod. Er war schon beim Wilden Haufen gewesen, als der noch Snords Eigenbrötler hieß. Dieser Verlust lag wie ein Mühlstein auf ihrer Brust und presste sie aufs Bett. Sie würde eine Nachricht an ihren Vater schicken müssen, der inzwischen sicher wieder auf Clinton angekommen war. Das war keine Aufgabe, auf die sie sich freute.
    Am Ende des Berichts wirkte Tascha noch müder, als Rhonda sich fühlte. Das war die Last der Verantwortung, und es gab keine Möglichkeit, ihr zu entkommen.
    Als Tascha schließlich fertig war und mit einem langen Seufzer verstummte, setzte Rhonda sich auf und schaute ihrer Tochter in die Augen. »Da wären wir also, eingekesselt, belagert, Munition, Lebensmittel und Nachschub fast aufgebraucht. Davon mal abgesehen, wie geht es dir?«
    »Was?«
»Dir. Wie geht es dir?«
Tascha lächelte müde. »Ich hatte herzlich wenig
    Gelegenheit, daran zu denken. Zusätzlich zu den Avengers musste ich noch gegen einen meiner eigenen Offiziere kämpfen, der nicht mit meiner Art einverstanden war, die Einheit zu führen. Und dann waren da noch die Nachschubprobleme, bei denen keine Besserung in Sicht ist. Wie es mir geht? Ich habe ehrlich keine Ahnung. Ich bin dem Himmel dankbar, dass du endlich wieder wach bist. Diese Einheit zu führen, hat mich eine Menge Kraft gekostet.« Tascha stockte und schaute an sich herab. Sie trug ein schmutziges T-Shirt und ausgefranste Shorts. »Ehrlich gesagt sehne ich mich mehr als alles andere nach einer Dusche.«
    Rhonda lehnte sich zurück. »Es wird noch ein, zwei Tage dauern, bis ich aufstehen kann. Bevor ich wieder ins Cockpit eines Mechs hüpfen werde, müssen, die MedTechs erst sicherstellen, dass der Stromstoß durch die Neurohelmrückkopplung keinen permanenten Schaden angerichtet hat.«
    Tascha wirkte erschüttert. »Aber du bist wach. Du solltest wieder den Befehl übernehmen.«
Rhonda lächelte schwach. »So einfach, wie du das erhoffst, ist es nie, Tascha. Vorerst behältst du das Kommando. Du kennst die Lage und den momentanen Zustand der Einheit besser als ich.«
Tascha fiel der Mund auf, aber Rhonda gab ihr keine Gelegenheit zu protestieren. »Ich weiß, was du sagen willst, doch ich werde langsam alt, Tascha, ob du das wahrhaben willst oder nicht. Vor zehn, zwanzig Jahren hätte ich diese Verletzungen abgeschüttelt. Jetzt tun meine Knochen und Gelenke weh und mein Schädel pocht, als würde jemand ihn für ein Schlagzeugsolo benutzen.«
»Du führst diese Einheit seit der Zeit vor meiner Geburt«, protestierte Tascha. »Alle sehen zu dir auf. Sie respektieren dich.«
»Dich werden sie mit der Zeit auch respektieren lernen. Aber nur, wenn du den Befehl behältst«, stellte Rhonda entschieden fest. »Ich bin hier, um dir zu raten, aber erst brauche ich noch eine Weile, um wieder in den Sattel zu kommen. Wenn die Zeit reif ist, kehre ich zurück. Doch die Entscheidung liegt bei mir, nicht bei dir. Manchmal muss eine Kommandeurin mit Situationen fertig werden, die sich außerhalb ihrer Kontrolle befinden. Bis jetzt machst du deine Sache ausgezeichnet. Das werde ich dir nicht nehmen.«
Ihre Tochter schüttelte den Kopf. »Ich habe überhaupt nichts ausgezeichnet gemacht. Ich habe Rückzugsbefehle gegeben und uns hier in diesen gottverlassenen Ruinen einkesseln lassen. Logistisch gesehen liegt die Einheit in den letzten Zuckungen. Die Stimmung steht auf Messers Schneide.«
Rhonda lachte. »Mit mir an der Spitze ist es auch nicht anders, Tascha. Du siehst es nur nicht. Würdest du deine Sache schlecht machen, würden die Offiziere gegen dich rebellieren.«
Tascha setzte zu einer Entgegnung an, aber ein Klopfen am Eingang des Medzelts schnitt ihr das Wort ab.
Hauptmann Norris trat ein und salutierte vor Rhonda. Dann nickte er Tascha zu. Rhonda bemerkte blaue Flecken unter seinen Augen und unter dem kurz geschorenen Haar. Er blickte düster, seine Haltung jedoch schien militärisch zackig. »Oberst Snord
- gut, Sie zu sehen.«
»Norris«, begrüßte sie ihn und deutete auf sein Gesicht. »Du hast schon

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