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BattleTech 56: In die Pflicht genommen

BattleTech 56: In die Pflicht genommen

Titel: BattleTech 56: In die Pflicht genommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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ist ebenso schuldig wie der Mann, der das verbrochen hat.«
»Was sollen wir jetzt tun, Oberst? Sollen wir an der Seite der Avengers kämpfen oder einfach von hier abziehen?«, fragte Tascha.
Rhonda winkte ab. »Das ist deine Entscheidung. Ich bin immer noch nicht fit genug, das Kommando wieder zu übernehmen. Du befehligst den Wilden Haufen.«
»Aber was...«
»Nein, Kommandanthauptmann«, schnitt Rhonda ihr mit ungewohnter Förmlichkeit das Wort ab. »Ich habe Ihnen meine Einschätzung der Lage mitgeteilt. Eine Kommandeurin kann um Rat fragen, aber letztendlich müssen Sie unseren Kurs festlegen und uns ans Ziel führen. Ich vertraue darauf, dass Sie die richtige Entscheidung treffen, und das muss genügen.«
Tascha stützte die Ellbogen auf den Tisch und starrte eine Weile in die müden Augen ihrer Mutter. »Na gut«, erklärte sie schließlich. »Gehen wir mit dem Lieutenant General reden.«
* * *
    Archer schaute auf, als Rhonda und Natascha Snord, Morris und eine dritte, ältere Frau mit glänzend schwarzem Haar und asiatischen Gesichtszügen das Zelt betraten.
    »Lieutenant General Christifori«, stellte Natascha Snord mit ernster Stimme fest, »wir haben die Daten überprüft, die Sie mitgebracht haben.«
    Archer versteifte sich, als sie ein Messer aus dem Gürtel zog und auf ihn zutrat. Dann entspannte er sich, denn sie beugte sich vor und zerschnitt seine Fesseln. Seine Fingerspitzen kribbelten, als die Durchblutung wieder in Gang kam. Er zog die
    Hände nach vorne und rieb sich die Handgelenke. »Ich möchte mich entschuldigen. Wie es scheint
wurden wir von denselben Personen getäuscht wie
Sie«, erklärte sie.
Archer stand langsam auf und salutierte. Die Offiziere des Wilden Haufens erwiderten den Gruß.
Dann streckte er die Hand aus und Natascha ergriff
sie mit festem Druck. »Ich bedauere die Schmerzen
und Verluste, die diese Angelegenheit uns beiden
bereitet hat.«
Snord nickte traurig.
»Ich kann gut verstehen, wenn Sie nach allem, was
vorgefallen ist, nicht an unserer Seite kämpfen wollen«, fuhr er fort. »Meine Avengers sollten die Highlanders auch alleine besiegen können, doch es ginge
weit schneller und effektiver, wenn wir gemeinsam
kämpfen. Bis jetzt hatten sie den Vorteil, uns unerwartet in den Rücken fallen zu können.«
Snord drehte sich zu ihrer Mutter um. »Der Kontrakt des Wilden Haufens mit der Lyranischen Allianz
ist ausgelaufen, Lieutenant General Christifori. Das
macht uns mehr oder weniger unabhängig. Ich denke, ich kann für uns alle sprechen, wenn ich sage: Es
wird uns eine Ehre sein, an Ihrer Seite zu kämpfen.« Die drei anderen nickten.
»Gut«, lächelte Archer. »Wo fangen wir an?« »Wir brauchen Reparaturen, Munition, Ersatzteile
und die MechKrieger in Ihrer Gefangenschaft zurück... mitsamt ihren Maschinen, soweit das möglich
ist«, antwortete Natascha sofort.
»Gemacht.« Archer war klar, dass sie ihn damit
auf die Probe stellte, um zu sehen, wie weit sie ihm
trauen konnte. »Ich habe auch ein paar Ideen, wie wir
uns Fisk und Oberst Feehan holen können. Ich denke, wir könnten unsererseits eine kleine Scharade
abziehen.
Er schaute hinüber zu Rhonda Snord. »Dazu werde ich Ihre Hilfe brauchen, Frau Oberst.« Sie hob
eine Augenbraue. »Ich bin nicht gerade in bester
Verfassung, irgendjemandem zu helfen, Lieutenant
General.«
»Sie brauchen eigentlich nichts dafür zu tun. Aber
Ihr Tod, jetzt, wäre etwas, das wir ausnutzen könnten.« Die Gesichter der beiden anderen Offiziere
verdüsterten sich bei diesen Worten, doch das Funkeln in Rhonda Snords Augen verriet Archer, dass
sie ihn verstanden hatte.
»O ja, das ist kein Problem, Lieutenant General
Christifori«, stellte sie fest, und ein Lächeln glitt über
ihre matten Züge. »Sterben kann ich.«

24
Basis Junk Yard, Ruinen von Bealton Provinz Donegal, Lyranische Allianz
     
4. Mai 3063
    Kommandanthauptmann Tascha Snord stand in der engen Kommstation des Befehlszelts neben dem Feldholoprojektor und wartete darauf, dass der Kommoffizier den Aufbau der Verbindung beendete. Der Projektor war eine mattschwarze, kreisrunde Metallscheibe von einem halben Meter Durchmesser und fünf Zentimeter Dicke. Ein blassgelbes Licht flackerte über ihm in der Luft auf und weitete sich zu einem von Störungen durchzogenen Bild Robert Feehans.
    Der Mann von durchschnittlicher Größe, mit stumpfem, vorzeitig ergrauendem, blondem Haar. Auch sein Schnauzbart, dessen gezwirbelte Enden er aufwärts gebogen hatte, war grau meliert. Er

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