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BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

Titel: BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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hässlichsten Kampfmaschinen auf dem modernen Schlachtfeld. Die Beine verschafften ihm einen langen, ruckartigen Schritt, und der rechte Arm trug das Anderthalbfache an Panzerung des linken, was eine ständige Herausforderung an den Gleichgewichtssinn des Piloten darstellte. Aber wenn man einmal gelernt hatte, mit den Macken dieser Maschine fertig zu werden und ihr ungewohntes Erscheinungsbild zu ignorieren, war der Kampfhund ein ausgezeichnetes Gefechtsfahrzeug.
Koll jagte über die Hochebene, ohne sich um die Rufe seiner Lanzenkameraden und die Befehle des Kompanieführers zu kümmern, in die Formation zurückzukehren.
»Ich muss da was nachsehen«, erklärte er nur.
Als er auf fünfhundert Meter an die Magnetbahntrasse heran war, hielt er die Maschine an.
Schnell hob er das Grizzard-Gaussgeschütz im rechten Mecharm und den schweren BlankenburgImpulslaser im linken. Das Fadenkreuz auf der Sichtprojektion driftete leicht ab, aber er brauchte nur ein, zwei Sekunden, um den Triebwagen mit den Geschützen zu erfassen. Er drückte auf der Stelle ab.
* * *
    Die Magnetschwebebahn schüttelte sich. Loris Victor hüpfte und riss an den Stahlketten, die ihn am Platz hielten, und die Kettenleiter, auf der sie an ihm emporkletterte, schwankte wild. Als sie gegen den Mechrumpf prallte und Loris Finger zwischen Sprosse und Panzerung einklemmte, hörte sie das tiefe Grollen einer Explosion. Wieder erbebte der ganze Zug. Lori hatte Mühe, sich an der wild peitschenden Metallleiter festzuhalten.
    Ein durch Mark und Bein gehendes Quietschen begleitete das gequälte Kreischen verbogenen Metalls. Eine der Ketten, die Dallas MacKensies Ballista festhielt, riss und peitschte durch den Waggon wie eine zuschlagende Metallschlange. Sie traf einen Tech der Legion auf halber Höhe des Rückens, riss ihm den Leib auf und schleuderte ihn als blutüberströmten Haufen aufs Deck. Der linke Arm der Ballista riss sich los und schlug ein Loch in die relativ dünne Metallwand des Waggons.
    Wieder krachte eine Explosion und wieder gellte das Kreischen gequälten Metalls. Der Magnetbahnwaggon kippte hart zur Seite. Die unerwartete Bewegung des Wagens in Verbindung mit ihren gequetschen Fingern waren zu viel für Loris krampfhaften Griff um die Leiter. Statt senkrecht zurück auf den Boden des Wagens zu stürzen, flog sie durch die Luft, allerdings nur für einen Sekundenbruchteil. Die Wellblechwand des Frachtwagens stoppte ihren Flug. Lori keuchte vor Schmerz, und Sterne funkelten ihr vor den Augen, als ihr Kopf von der Metallwand abprallte.
    Sie rutschte an der Wand nach unten, als ein entsetzlich gellendes Kreischen durch den Wagen hallte, das nur von einem sich in Todesqualen windenden Menschen stammen konnte. Sie schaute hoch und sah den Victor über ihr in den Ketten hängen. Ihr letzter bewusster Gedanke war die Hoffnung, dass der riesige, überschwere BattleMech sich nicht losriss und sie zerquetschte.

21
Myuberge, nahe Mount Defiance, Hesperus II Provinz Skye, Lyranische Allianz
     
1. Juli 3065 Ein dumpfes Klopfen drang an Daniel Brewers Ohren.
    Wer auch immer für diesen Lärm verantwortlich ist, ich wünschte mir, er würde damit aufhören, dachte er und fragte sich, ob die Party am Abend zuvor diesen Kater wirklich wert gewesen war. Dann kämpfte sein verwirrter Geist sich durch die Schmerzen in die Wirklichkeit. Er spürte, dass er auf dem Rücken lag. Er versuchte, die Augen zu öffnen, aber eine klebrig zähe Flüssigkeit auf seinem Gesicht hinderte ihn daran.
    Er wischte sich die Lider frei und schaute auf seine Hand. Sie war voller Blut. Er tastete nach seinem Kopf und fand eine lange, unregelmäßige Schnittwunde auf der Stirn. Verwirrt richtete er sich auf und bedauerte die Bewegung auf der Stelle. Sein Kopf schien in einen Schraubstock geklemmt. Er hielt sich an einer vorstehenden Metallstange fest und wartete, bis das Übelkeit erregende Schwindelgefühl sich legte.
    Als seine Gedanken langsam klarer wurden, erinnerte er sich an den Befehl der Obersten, aufzusitzen und sich auf den Einsatz vorzubereiten, aber danach klaffte eine Lücke. Er wusste noch, dass er sich an den Aufstieg hoch ins Cockpit gemacht hatte. Dann war irgendetwas mit dem Zug passiert. Er schaute hoch und sah den Champion über sich knien, von den schweren Ketten sicher gehalten. Links und rechts des Metallriesen hockten ein Hoplit und ein Grimmer Schnitter, die Mechs Nummer Zwo und Drei seiner BefehlsLanze. Sie waren ebenfalls an den Waggonboden

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