BattleTech 59: Stuerme des Schicksals
einer von einer kleinen Handvoll Menschen in der Inneren Sphäre, die von dem Vorleben des neogothischen Malers als Sven Newmark wussten.
Als Adjutant des verblichenen Ryan Steiner hatte Newmark geholfen, das Attentat auf Melissa SteinerDavion in die Wege zu leiten. Francesca hatte große Zweifel, dass Newmark ihr gefallen hätte, doch für den Mann, zu dem er auf der Flucht vor seiner Vergangenheit geworden war, hatte sie durchaus Sympathien entwickelt. Als Reg Starling hatte er volle Aufklärung der Ereignisse um den Clan-Krieg gefordert, einschließlich des Tods Archon Melissas. Und er hatte die Beweise gehabt, um Katherine der Mittäterschaft an dem Mordkomplott zu überführen.
Leider hatten Katherines Agenten Reg Starling ebenfalls gefunden und ihm geholfen, Selbstmord zu begehen, bevor er sich Francesca ganz offenbaren konnte. Doch selbst aus dem Jenseits hatte Reg Starling einen langen Arm und eine trotzige Ader bewiesen. Er hatte dafür gesorgt, dass die Beweise in Francescas Hand gelangten, und damit inzwischen in die Prinz Victors. Beweise, an deren Verifizierung sie und Curaitis jetzt arbeiteten. Der Plan war einfach genug. Sie wollten Katherine davon überzeugen, dass Starling-Newmark noch lebte, und durch ihre Anstrengungen, die Beweise zu unterdrücken, sollte sie sich selbst überführen.
Francesca drückte auf den Auslöser der Sprühdose und behandelte jedes der Bilder mit einer großzügigen Dosis.
»He!«, schrie Symons. »Das sind sechs Monate Arbeit, die Sie da zunichte machen. Wir könnten sie mitnehmen.«
»Nein«, widersprach Francesca. »Wir können kein Risiko eingehen, mit unvollendeten StarlingArbeiten gesehen zu werden. Und würde Reg fliehen, würde er sichergehen, dass sie restlos vernichtet sind.«
Sie brach den Sprühkopf von der Dose und warf den zischenden und spuckenden Behälter in die Mitte des Studios. Dann platzierte sie eine mit Magnesium durchsetzte Thermitladung auf einer der Staffeleien. Curaitis stellte eine weitere leckende Sprühdose in die Küche, warf den letzten Brandsatz auf Symons' Bett und schob den übergewichtigen Maler aus der Tür.
Francesca öffnete noch eine Dose mit Lösungsmittel und ließ sie vor der Flurtür zurück. Dann rannten sie nicht zur Treppe, sondern zu einem Lastenaufzug an der Rückseite des Gebäudes. Francesca riss die Wartungsluke ab und schloss zwei Drähte kurz.
»Die ganze Zeit gab es hier einen funktionierenden Aufzug?«, beschwerte Symons sich, als die Kabine sich keuchend abwärts bewegte. »Das hätten Sie mir auch sagen können.«
»Wir wollten Ihnen das Kommen und Gehen nicht zu einfach machen«, kommentierte Curaitis und zog einen transparenten Handschuh über. »Sie hätten unvorsichtig werden können.« Darauf erhielt er keine Antwort. Er nahm eine Spraydose und sprühte einen öligen Nebel auf die behandschuhten Finger. Dann rieb er etwas Schmutz vom Boden des Aufzugs hinein.
»Der Knopf?«, fragte er Francesca.
Sie schüttelte den Kopf. »Nicht so unvorsichtig. Die Rückseite der Wartungsluke.«
Curaitis befreite die Fingerkuppen auf dem Jakkenärmel vom gröbsten Dreck, dann packte er das Wartungsblech fest am Rand, sodass die Kante auf beiden Seiten von den Fingern gehalten wurde. Er gab das Metallteil wieder frei und rieb die Vorderseite mit dem Ärmel ab. Die falschen Fingerabdrücke auf der Rückseite blieben zurück. Er zog den Handschuh wieder aus und steckte ihn ein.
»Erwarten Sie ernsthaft, dass das jemand findet?«, spottete Symons.
Curaitis warf ihm einen kalten Blick zu. »Ich würde es finden«, stellte er fest.
Francesca vergewisserte sich durch eine Lücke zwischen den Brettern vor dem Hintereingang, dass sich niemand auf dem Gelände befand, dann schloss sie auf und schwang die Fassade auf gut geölten Scharnieren auf. »Die Luft scheint rein«, erklärte sie. »Wir sind wohl noch rechtzeitig gekommen.«
»Äh ... passen Sie auf ...« Valerie Symons ließ verlegene Geräusche hören. »Möglicherweise habe ich meine Dankbarkeit für Ihre Bemühungen, mir einen Gefängnisaufenthalt zu ersparen, nicht gebührend ausgedrückt. Oder für die, äh, Arbeit.«
Francesca und Curaitis schauten sich an. Er zuckte die Achseln, eine seltene Meinungsäußerung des Agenten.
»Geht schon in Ordnung, Valerius«, tätschelte Francesca den fleischigen Arm des Malers. »Und wir nehmen Ihnen auch die neueste Aufgabe nicht übel, die Sie uns aufgezwungen haben.«
Der Mann runzelte die Stirn. Er verstand wirklich nicht, um welchen
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