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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Arkturus, im Anflug auf Halfway
Provinz Bolan, Lyranische Allianz
11. Juni 3064
    Die Brücke des Landungsschiffs der Leopard Klasse erzitterte unter dem Geschützfeuer. Oberst Linda McDonald hielt sich hastig an einer nahen Instrumentenkonsole fest und schob die Beine auseinander, um ihre Standfestigkeit zu erhöhen. Aus der Klimaanlage hinter ihr strömte kalte Luft in ihren Nacken. Die in Erwartung des Kampfabwurfs nur mit Gefechtsstiefeln, Shorts und einer ärmellosen Kühlweste bekleidete MechKriegerin spürte, wie sich eine Gänsehaut auf Armen und Beinen ausbreitete. Ihre Wangen waren taub vor Kälte, und sie fragte sich, was aus ihrer gewohnten Zuversicht geworden war. Als Bodenkämpferin, die zu lange Garnisonsdienst geschoben hatte, fühlte sie sich hier in der Raumschlacht ausgesprochen fehl am Platze.
    Nicht, dass irgendjemand das bemerkt hätte. Die Besatzung der Stolz von Arkturus hatte mehr als genug damit zu tun, das Schiff durch die Schwärme feindlicher Luft/Raumjäger zur Zielwelt zu bringen. Die Aufmerksamkeit des Navigationsoffiziers teilte sich zwischen den computerberechneten Flugrouten und der im Holotank dargestellten realen Situation der Schlacht. Der Armierungsoffizier dirigierte den Einsatz der Schiffsgeschütze. Kapitän Thomas Mikkelson erteilte lautstark Befehle, während er den Zielanflug der zwölf Landungsschiffe der 11. Arkturusgarde mit den Aktionen ihres Luft/Raumkontingents koordinierte. Soweit er überhaupt Zeit für Linda hatte, beschränkte die sich auf eine gelegentliche Verärgerung darüber, dass sie sich noch immer auf seiner Brücke herumtrieb.
    Zwei Schadensmaate arbeiteten am Schauplatz eines kurz zuvor ausgebrochenen Elektronikbrands, überprüften die toten Schaltkreise und leiteten Strom- und Datenfluss um die ausgefallene Konsole um. Der beißende Gestank verschmorter Isolation stach in der Nase und Lindas Augen tränten. Sie blinzelte, um wieder klare Sicht zu bekommen, und starrte auf den Holotank. Zwei weitere Jäger der 6. Crucis-Lanciers waren durch den Abwehrkordon gebrochen und schossen in eleganter Rollbewegung auf den Leopard zu. Ihre Laser bohrten sich durch die Panzerung und öffneten das Innenleben des Landungsschiffs zum Vakuum. Die Stolz von Arkturus schüttelte sich, als die explosive Dekompression das Schiff erschütterte.
    »Druckverlust in Hilfswartungsstauraum SechsTach-eins-eins«, meldete Schadenskontrolle über die direkte Verbindung zur Brücke. »Wir kontrollieren das komplette Deck Sechs auf Lecks.« Der SKOffizier klang bemerkenswert gelassen, fand McDonald, doch andererseits war das verständlich, wenn sie bedachte, dass sein Arbeitsplatz sicher im Zentrum des Schiffes lag.
    Wieder erbebte das Schiff, als drei Lancier-Jäger vorbeisausten, ihre Salven platzierten und verschwunden waren, bevor das Antwortfeuer sie erreichte. McDonald hatte gerade erst die beiden vorherigen Angreifer als Stingrays identifiziert. Immer wieder brachen die feindlichen Maschinen durch den Abwehrschirm der Gardejäger, als wäre der gar nicht vorhanden, und griffen in Hochgeschwindigkeitspassierflügen an, die sie erst registrierte, wenn die Schüsse schon einschlugen.
    McDonald runzelte wütend die Stirn. Hätte sie nur ein Kriegsschiff gehabt, dann hätten die Lanciers Grund gehabt, sich bedeckter zu halten. Aber sie hatte keines. Nur eine Korvette der Fox -Klasse hatte sie von York hierher begleitet, und die hatte Maria Esteban behalten.
    Esteban hatte die Offensive zweigeteilt und die LAS Robert Kelswa als ihr Flaggschiff behalten. McDonald hatte den Befehl über den Nadirsprungpunkt, Esteban war auf der anderen Seite der Systemekliptik am Zenithsprungpunkt materialisiert. Sie hatte die Alarion-Jäger und eine gemischte RKG aus Provinz-und Theatermilizen dabei, die von Carlisle, Alarion und einem halben Dutzend anderer Planeten bis hinaus nach Timbuktu stammten. Als sie an keinem der beiden Sprungpunkte eine Spur von Victor Davions Sprungschiffen gefunden hatten, waren sie davon ausgegangen, dass sie sich tiefer im Systeminneren versteckt hielten und hatten den Angriff auf Halfway gestartet.
    Drei Tage später, immer noch ohne Feindberührung, hatten die Landungsschiffe gewendet und die Fusionstriebwerke für die lange Bremsphase systemeinwärts gedreht, die sie schließlich nach Halfway und in den Landeanflug bringen sollte. Erst heute, als der Planet auf den Schirmen immer größer wurde, war das Luft/Raumkontingent der 6. Crucis-Lanciers endlich gestartet,

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