BattleTech 60: Operation Risiko
Schutzpanzers, sondern die Lichtbahnen brannten sich auch durch die darunter liegenden Myomerbündel. Eine weiße Qualmwolke stieg aus der beschädigten Hüfte auf, und das Mechbein fiel ab. Nur noch ein paar Myomerstränge, die sich weigerten zu reißen, verbanden es mit dem Rumpf. Der Mech stand noch und war weiterhin ein tödlicher Gegner,
aber bewegen würde er sich so schnell nicht mehr. Adam warf einen Blick nach links und sah die Truppen, die Byran ihm überlassen hatte, auf einem sorgfältig kontrollierten Zickzackkurs über die grünen Berghänge rennen, um den Minen auszuweichen.
»Kommandanthauptmann Calvin«, rief er über die
taktische Frequenz den Kommandeur der 6. Guards.
»Hier spricht Generalleutnant Steiner auf separat.« »ich höre, Herr Generalleutnant«, antwortete Calvin
in schneidigem Ton. »Sie können Unterstützung gebrauchen, habe ich gehört?«
»Das ist untertrieben. Ich möchte, dass Sie Ihre Leute
in die Flanke oder noch besser hinter die Falkenlinie
bringen.« Während er sprach, bewegte Adam den Donnerfalke gerade rechtzeitig seitwärts, um einem gleißenden Blitzschlag geladener Partikel aus dem Tal unter
ihm auszuweichen.
»Verstanden, Herr Generalleutnant«, bestätigte Calvin, und Adam sah die Silhouette seines riesigen Großtitan auf der Kuppe eines Berges am äußeren Rand des
Bunkersystems auftauchen.
Für längere Beobachtungen blieb ihm keine Zeit,
denn die Vedette neben ihm beanspruchte plötzlich seine
Aufmerksamkeit. Der Panzer versuchte sich zurückzuziehen, blieb aber überraschend stehen. Ein Schatten fiel über Adams Cockpit, als ein Geierfalk mit Hilfe seiner Sprungdüsen neben dem Panzer aufsetzte. Sie waren nur knappe fünfzehn Meter voneinander entfernt. Adam wendete, um auf die neue Gefahr zu reagieren, da eröffnete der Jadefalke mit der Ultra-Autokanone das Feuer. Eine Granatenkaskade jagte in den Geschützturm des Panzers un d riss ihn auf. Die Vedette erzitterte un d hob sich vom Boden, als interne Explosionen sie ausweideten.
Adam verfluchte seine Langsamkeit un d feuerte mit den mittelschweren Lasern aus nächster Nähe in die Seite der Clan-Maschine. Die rubinroten Lanzen aus gebündelter Photonenenergie brannten sich in den rechten Arm un d Torso des Geierfalk, bevor dessen Pilot die Gelegenheit bekam, umzudrehen. Eine Hitzewelle schlug durch Adam s Cockpit. Sie dauerte nu r Sekunden, reichte aber aus, ihn zur Vorsicht zu mahnen. Er trat einen Schritt zurück, dann bewegte er den Mech am Berghang entlang, um genug Entfernung für den Einsatz der Gaussgeschütze aufzubauen. Der Geierfalk feuerte ein Dutzend Blitz-Kurzstreckenraketen auf ihn ab, deren Detonationen Panzerung zerbeulten un d den Donnerfalke heftig durchschüttelten.
Jetzt reichte es Adam. Er hielt einen Sekundenbruchteil an, dann stürmte er mit dem hundert Tonnen schweren Kampfkoloss los, geradewegs auf den Geierfalk zu. Der Clan-Mech schien sich nach vorne zu beugen, als wolle er sich gegen den Aufprall stählen, un d Adam enttäuschte ihn nicht. Er rammte ihn in vollem Galopp mit erstaunlicher Gewalt. Der Donnerfalke schwankte kurz un d Adams Kopf schien am Sonntagmorgen im Innern einer Kirchenglocke gefangen, als die Schaltkreise des Neurohelms sich abmühten, de n plötzlichen Halt mit Hilfe des Kreiselstabilisators abzufangen. Er klammerte sich mit letzter Kraft ans Bewusstsein, un d das Einzige, was er noch wahrnahm, war das
Klingeln in seinen Ohren und das schrille Knirschen der
unter dem Aufprall berstenden Panzerung.
Der Jadefalken-OmniMech stürzte auf die Seite, rutschte fast zwanzig Meter den Berg hinab un d grub tiefe
Furchen in den Boden. Er rollte etwas, als der Pilot
versuchte, ihn umzudrehen und wieder aufzurichten.
Adam überprüfte auf der Taktikanzeige den Zustand
der eigenen Maschine un d stellte fest, dass er einen
beträchtlichen Teil der Frontpanzerung verloren hatte.
Lange konnte er diesen Kampf nicht mehr durchstehen.
Aber noch war er nicht besiegt. Er brachte den Donnerfalke einen Schritt vorwärts, dann zog er das rechte Bein
zu einem brutalen Tritt in die obere Rumpfhälfte des
Geierfalk zurück.
Diesmal hörte er das Krachen und Knirschen des
Aufpralls weit deutlicher, da er zurückwich, um das
Gleichgewicht zu wahren. Er achtete nicht auf die Schadensanzeige un d konzentrierte sich stattdessen auf sein
Opfer. Der Tritt hatte das Cockpit der Clan-Maschine
zertrümmert. Adam sah keine Spur des Kriegers im Innern, aber das überraschte ihn nicht. Es konnte
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